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1.
Erscheinungsdatum:
23.07.2007
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ganzseitiger
Bericht
über
die
Fahrradstadt
Münster
und
die
Parallelen
zu
Osnabrück.
Mit
Abbildungen
und
Kommentar.
Überschrift:
In Münster haben Radler grüne Welle
Zwischenüberschrift:
Was Osnabrück von der Nachbarstadt lernen kann
Artikel:
Originaltext:
Markenzeichen:
Die
Promenade,
ein
alter
Befestigungsring
wie
in
Osnabrück,
aber
nicht
sechsspurig
für
den
Autoverkehr,
sondern
ausschließlich
für
Radler
und
Fußgänger
bestimmt.
In
Münster
haben
Radler
grüne
Welle
Was
Osnabrück
von
der
Nachbarstadt
lernen
kann
Von
Rainer
Lahmann-
Lammert
MÜNSTER.
Was
spricht
dagegen,
mit
dem
Fahrrad
beim
Juwelier
vorzufahren,
urn
ein
Collier
für
35
000
Euro
zu
kaufen?
In
Münster
gibt
es
das,
und
der
Einzelhandel
stellt
sich
darauf
ein.
Erstaunlich
nur,
dass
manche
Geschäftsleute
in
Osnabrücks
Nachbarstadt
nicht
daran
denken,
Fahrradparkplätze
zu
bauen.
Münster
war
die
erste
Stadt,
die
sich
mit
ihrer
Fahrradfreundlichkeit
einen
Namen
gemacht
hat.
Verkehrsplaner
Stephan
Bohme
führt
das
auf
das
hohe
Bildungsniveau
zurück.
Selbst
im
Theater
sei
es
ganz
normal,
wenn
sich
jemand
vor
der
Garderobe
aus
seiner
Regenkluft
schält.
Obwohl
die
Fietse
in
jeder
Straße
selbstverstandlich
ist,
wirbt
die
Stadt
Münster
weiterhin
für
das
pedalgetriebene
Verkehrsmittel.
,,
Wir
müssen
Lust
aufs
Fahrradfahren
machen"
,
sagt
Stephan
Bohme.
Warum
das?
Weil
Münster
inzwischen
auch
den
Autofahrern
einiges
bietet.
Neue
Parkhäuser
zum
Beispiel.
Das
konnte
als
falsches
Signal
missverstanden
werden,
fürchtet
der
Verkehrsplaner.
,,
Und
wenn
nur
jeder
zweite
Radfahrer
auf
einmal
Auto
fährt,
geht
gar
nichts
mehr!
"
Münster
will
die
Radler
also
bei
der
Stange
halten.
Das
Radwegenetz
ist
zwar
dichter
als
in
den
anderen
Städten,
aber
nicht
mehr
auf
dem
neuesten
Stand.
Fast
flächendeckend
müssen
Radwege
verbreitert
werden.
Den
Verantwortlichen
ist
bewusst,
dass
Münster
ohne
Investitionen
nicht
Fahrradhauptstadt
bleiben
wird.
Dabei
gibt
es
doch
schon
so
viele
Annehmlichkeiten
für
Pedalisten.
Auswärtige
Radler
blicken
neidvoll
auf
die
Promenade.
Ein
alter
Befestigungswall
wie
in
Osnabrück,
aber
nicht
sechsspurig
fur
den
Autoverkehr,
sondern
ausschließlich
für
Radler
und
Fußgänger
bestimmt.
Münster
hat
es
lange
vor
anderen
gewagt,
das
Radfahren
auch
in
den
meisten
Fußgängerzonen
und
in
Einbahnstraßen
entgegen
der
Hauptrichtung
zu
erlauben.
Für
Radler
gibt
es
eine
grüne
Welle,
viele
Ampeln
sind
so
geschaltet,
dass
der
Fahrradverkehr
Vorrang
hat.
Eine
Münsteraner
Spezialität
sind
auch
die
Fahrradschleusen:
Vor
der
roten
Ampel
dürfen
sich
die
Radler
auf
breiter
Front
aufstellen.
die
Autos
bleiben
in
der
zweiten
Reihe.
Das
senkt
die
Unfallgefahr,
weil
die
Velofahrer
besser
gesehen
werden.
Inzwischen
gibt
es
eine
solche
Schleuse
auch
in
Osnabrück
am
Anfang
der
Buerschen
Straße.
AJs
vorbildlich
gilt
auch
die
Schneeräumung
auf
Münsters
Radwegen:
14
Reinigungsmaschinen
schwärmen
im
Winter
aus,
oft
sind
die
Radwege
schon
vor
den
Autospuren
vom
Schnee
befreit.
Ein
Beispiel,
das
andernorts
Schule
gemacht
hat,
ist
auch
die
Radstation
vor
dem
Hauptbahnhof,
mit
Platz
für
3300
Fahrräder.
2700
Kunden
haben
eine
Dauerkarte.
Auf
breiter
Front
dürfen
sich
Radler
hier
vor
der
roten
Ampel
aufstellen.
Eine
solche
Fahrradschleuse
gibt
es
inzwischen
auch
in
Osnabrück
an
der
Buerschen
Straße.
Aber
das
reicht
nicht,
überall
wird
wild
geparkt.
Jetzt
denkt
die
Stadt
Münster
über
den
Bau
einer
zweiten
Radstation
nach,
mit
2000
bis
3000
Plätzen.
Vorbild
für
andere
Städte:
Münsters
Fahrradstation
vor
dem
Hauptbahnhof
reicht
langst
nicht
mehr
aus.
Ringsum
ist
alles
zugeparkt.
Vor
den
piekfeinen
Münster-
Arkaden
stolpert
man
fast
über
geparkte
Fahrräder.
Da
hat
der
Bauherr
wohl
nicht
an
Abstellplatze
gedacht.
Kaum
zu
glauben,
dass
es
in
Münster
noch
Planer
gibt,
die
nicht
an
das
Fahrrad
denken.
Als
vor
wenigen
Jahren
mitten
in
der
Stadt
eine
piekfeine
Mall
mit
verschiedenen
Geschäften
eröffnete,
waren
die
Eingänge
bald
von
parkenden
Drahteseln
verstellt.
Nach
einer
Woche
rief
der
Center-
Manager
Hilfe
suchend
bei
Verkehrsplaner
Bohme
an.
Man
einigte
sich,
das
Chaos
mit
schweren
Eisenketten
zu
ordnen.
Dahinter
dürfen
Fahrräder
abgestellt
werden.
Jetzt
sind
die
Eingänge
der
Arkaden
zwar
nicht
mehr
blockiert,
aber
die
Velos
fallen
mehr
ins
Auge
als
die
Architektur.
Beim
Blick
durch
die
Osnabrücker
Brille
fällt
auf,
dass
fast
alle
Radwege
auf
dem
Hochbord
verlaufen,
nicht
als
Radstreifen
auf
Fahrbahnniveau
wie
in
Osnabriück.
Eine
konservative
Planung?
Stephan
Bohme
runzelt
die
Stirn.
,,
Die
Münsteraner
haben
ein
höheres
Sicherheitsbedürfnis"
,
sagt
er,
separate
Abbiegespuren
wie
in
Osnabrück
seien
nichts
für
sie.
Ein
Richtungsstreit,
der
seit
Jahren
tobt.
Nach
neueren
Erkenntnissen
ist
das
Fahren
auf
Radstreifen
zwar
sicherer
als
auf
Hochbordwegen,
an
Kreuzungen
soll
es
jedoch
genau
umgekehrt
sein.
MEIN
FAHRRAD
&
ICH
Immer
eine
Plastiktute
fur
den
Sattel
dabei
Von
Wilfried
Hinrichs
Ich
liebe
dieses
Fahrrad.
Ich
liebe
es
wie
meine
Arbeitstasche
aus
der
Studentenzeit
und
den
Füller,
mit
dem
ich
meine
Magisterarbeit
geschrieben
habe.
Am
meisten
liebe
ich
es,
mit
diesem
Fahrrad
beim
Remarque
vorzufahren.
"
Es
steht
in
der
Scheune,
nimm'
s
einfach
mit"
,
sagte
mein
Schwiegervater
vor
ein
paar
Jahren.
Ich
habe
das
Geschenk
mit
einem
unguten
Gefühl
angenommen,
denn
ich
wusste:
Heinrich
ist
nicht
mehr
fit
genug
fürs
Radfahren.
Ich
weiß
nicht,
wie
alt
das
Rad
ist.
Es
ist
auch
schwer
zu
schätzen.
Die
blaue
Rahmen-
Lackierung
ist
fur
die
60er-
Jahre
etwas
zu
avantgardistisch,
für
die
70er
zu
bieder,
fur
die
80er
zu
unauffällig,
für
die
90er
undenkbar.
Der
Gepäckträger
ist
eigentlich
eine
Nummer
zu
klein
und
fällt
nach
hinten
hin
ab.
Irgendwie
erinnert
er
mich
an
Hosen
mit
Hochwasser.
Energie
fur
die
Lampe
liefert
ein
klassischer
Dynamo,
die
Klingel
klingt
noch
wie
eine
Klingel,
beim
Ziehen
der
Handbremse
lauft
man
gewiss
nicht
Gefahr,
über
den
Lenker
zu
gehen,
und
ein
dünnes
Blech
schützt
die
Hose
vor
dem
Kettenöl.
Gangschaltung?
Fehlanzeige.
Die
einzige
Sonderausstattung
ist
der
Sattel.
Leder!
Echtes,
hartes
Leder,
unterfüttert
von
einer
satten
Federung.
Das
ist
etwa
so,
als
würde
man
einen
VW-
Käfer
mit
Sitzen
aus
einem
50er-
Jahre-
Amischlitten
ausstatten.
Herrlich.
Ich
habe
immer
eine
Plastiktüte
auf
dem
zu
kleinen
Gepäcktrager
dabei,
die
ich
am
Fahrradstand
über
den
Sattel
stülpe.
Erstens,
um
Diebe
zu
täuschen
-
die
würden
das
Rad
bestimmt
nicht
klauen,
aber
den
Sattel
-
und
zweitens,
damit
der
Sitz
trocken
bleibt.
Das
Leder
saugt
sich
bei
Regen
voll
wie
ein
Schwamm.
Ich
habe
mal
den
Fehler
gemacht,
im
feinen
Anzug
auf
dem
noch
feuchten
Sattel
Platz
zu
nehmen.
Den
Hintern
nass
und
auf
der
Hose
ein
großer
schwarzer
Fleck.
Peinlich.
Heinrichs
Fahrrad
ist
mein
Dienstfahrrad.
Termine
in
der
Innenstadt
erreiche
ich
damit
bequem,
schnell,
guten
Gewissens
und
ohne
Parkplatzsuche.
Bei
einem
Termin
an
der
Uni
falle
ich
damit
nicht
weiter
auf.
Aber
wenn
ich
mit
Heinrichs
Rad
etwa
zum
Besuch
eines
Wirtschaftsdinners
am
Remarque
vorfahre
und
es
in
der
Nähe
der
Edellimousinen
abstelle
-
dann
fällt
das
schon
auf,
glaube
ich.
Und
ich
fühle
mich
wie
ein
aufmupfiger
Halbwüchsiger.
Herrlich.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert