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1
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1.
Erscheinungsdatum:
09.06.2007
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
kleine
Gießerei
Borgelt
ist
in
Eversburg
mitten
im
Wohngebiet.
Es
gibt
Vorwürfe
der
AnrainerInnen
in
Bezug
auf
Erschütterungen,
Lärm
und
Staubbelastungen.
Bild
zeigt
Firma.
Überschrift:
Anwohnern stinkt's: Gießerei in Bedrängnis
Zwischenüberschrift:
Streit um Lärm, Staub und Erschütterungen - Betrieb steht schon länger als die benachbarten Häuser
Artikel:
Originaltext:
In
direkter
Nachbarschaft
zum
Wohngebiet:
die
Eisengießerei
Borgelt
an
der
Triftstraße
in
Eversburg.
Foto:
Hermann
Pentermann
Anwohnern
stinkt'
s:
Gießerei
in
Bedrängnis
Streit
um
Lärm,
Staub
und
Erschütterungen
-
Betrieb
steht
schon
länger
als
die
benachbarten
Häuser
Von
Marie-
Luise
Braun
OSNABRÜCK.
In
der
Triftstraße
stinkt'
s.
Metallisch,
schwer
und
süßlich
dringt
der
Duft
in
die
Nase.
Jeden
Freitag
ist
Gießtag
in
der
Eisengießerei
Borgelt.
Anwohner
machen
sich
Sorgen
um
ihre
Gesundheit.
Das
Gewerbeaufsichtsamt
bestätigt
überhöhte
Immissionswerte.
Rarsten
Adam
wohnt
seit
1999
mit
seiner
Lebensgefährtin
direkt
neben
der
Gießhalle.
"
Natürlich
fragt
man
sich,
was
in
der
Luft
ist,
wenn
bei
Borgelt
gegossen
wird"
,
sagt
Adam
und
fügt
hinzu:
"
Die
gießen
dort
in
Styroporkörper.
Dabei
entsteht
Styrol."
Styrol
reizt
Atemwege,
Haut,
Augen
und
Schleimhäute.
Es
steht
im
Verdacht,
krebserregend
zu
sein.
Auch
die
Ablagerungen
in
seinem
Garten
betrachtet
Adam
mit
Sorge:
Auf
den
Pflanzen
und
auf
den
Fenstersimsen
liegt
metallischglitzernder
Staub.
Rarsten
Adam
glaubt,
dass
die
Firma
Borgelt
nicht
genug
tut,
um
den
Staub
gering
zu
halten.
So
öffneten
die
Arbeiter
die
Dachluken
an
den
Gießtagen,
um
frische
Luft
in
die
Halle
zu
lassen.
"
Und
auch
die
Außentore
stehen
dann
auf"
,
beschwert
er
sich.
Schon
oft
habe
er
die
Firmeninhaberin
Evelyn
Borgelt
gebeten,
die
Tore
zu
schließen.
Gestank
und
Staub
sind
noch
nicht
alles.
"
Es
gibt
hier
immer
wieder
Erschütterungen"
,
erzählt
Karsten
Adam
und
deutet
auf
Risse
in
der
Hauswand:
"
Die
sind
dadurch
entstanden."
Zudem
werde
es
an
den
Gießtagen
unerträglich
laut
in
der
Halle
-
und
auch
in
der
Nachbarschaft.
Das
Problem
ist
nicht
neu.
Schon
in
den
1980er-
Jahren
beklagten
sich
Anwohner
über
Staub,
Gestank
und
Lärm
durch
die
Firma
Borgelt.
Damals
ergaben
Messungen
des
Gewerbeaufsichtsamts,
dass
Grenzwerte
nicht
eingehalten
wurden.
1988
installierte
das
Unternehmen
deshalb
eine
Entstaubungsanlage.
Karsten
Adam
steht
mit
den
aktuellen
Beschwerden
nicht
allein.
Gemeinsam
mit
einigen
Nachbarn
geht
er
gegen
die
Belästigungen
durch
die
Firma
vor.
Seine
Vermieterin
Dr.
Gitta
Schanzenbach
hat
einen
Anwalt
eingeschaltet.
In
seinen
Briefen
an
das
Staatliche
Gewerbeaufsichtsamt
listet
er
Verstöße
gegen
das
Immissionsschutzgesetz
auf
und
fordert
die
Behörde
zum
Einschreiten
auf.
Doch
die
Mitarbeiter
reagierten
zu
langsam,
kritisieren
die
Anwohner.
Evelyn
Borgelt
kennt
die
Vorwürfe
ihrer
Nachbarn,
aber
sie
betont:
"
Wir
liegen
weit
unter
den
gesetzlich
festgelegten
Richtwerten."
Zudem
halte
der
Betrieb
die
Auflagen
ein.
So
stünden
die
Dachluken
seit
einiger
Zeit
nicht
mehr
offen,
und
ihre
Mitarbeiter
hätten
Anweisung,
die
Tore
geschlossen
zu
halten.
Zudem
sei
die
Entstaubungsanlage1988
schneller
eingebaut
worden,
als
es
der
Gesetzgeber
verlangte:
"
Wir
hätten
dazu
noch
fünf
Jahre
Zeit
gehabt"
,
betont
die
Unternehmerin.
Dass
die
Produktion
sauber
abläuft,
macht
sie
schon
daran
fest,
dass
keiner
ihrer
Mitarbeiter
durch
seine
Tätigkeit
gesundheitlich
beeinträchtigt
worden
sei.
Wodurch
Erschütterungen
entstehen,
könne
sie
nicht
genau
sagen,
doch
sie
vermutet:
"
Die
Formen
werden
mit
dem
Presslufthammer
geputzt."
Solange
es
keine
Wohnsiedlung
in
der
Nachbarschaft
gab,
störte
sich
niemand
daran.
Nach
dem
Rrieg
ließ
die
Stadt
aber
zu,
dass
ringsum
Häuser
gebaut
wurden.
Bereits
in
den
1960er-
Jahren
gab
es
erste
Pläne,
die
Gießerei
in
ein
Gewerbegebiet
umzusiedeln.
Doch
das
sei
aus
Rostengründen
nicht
möglich
gewesen,
hug^
ffl^
fe
haberin.
"
Auch
heute
ist
dies
finanziell
für
uns
nicht
machbar"
,
fügt
Evelyn
Borgelt
hinzu,
die
sich
um
den
Fortbestand
ihres
Unternehmens
sorgt.
Auch
die
Wirtschaftsförderung
bestätigt,
dass
zurzeit
keine
Gespräche
über
eine
Betriebsvcrlagerung
stattfinden.
In
der
aktuellen
Auseinandersetzung
um
Lärm,
Staub
und
Erschütterungen
wundert
sich
die
Inhaberin,
dass
keiner
der
Anwohner
je
das
Gespräch
mit
ihr
gesucht
habe.
Und
sie
vermutet:
"
Dass
die
Anwohner
protestieren,
mag
vor
allem
daran
liegen,
dass
ihre
Häuser
an
Wert
gewinnen,
wenn
unsere
Firma
nicht
mehr
hier
ist."
Wegen
der
jüngsten
Beschwerden
ist
die
Gewerbeaufsicht
nun
aktiv
geworden
und
hat
ein
ganzes
Gutachten-
Paket
über
die
Firma
Borgelt
in
Auftrag
gegeben.
Erste
Ergebnisse
zeigen:
"
Es
gibt
Überschreitungen
beim
Lärm"
,
sagt
leiterin
Gesche
Saathoff-
Schiche.
Genaue
Zahlen
nennt
sie
nicht,
doch
sie
betont,
dass
Handlungsbedarf
bestehe
und
Maßnahmen
zur
Lärmminderung
zu
klären
seien.
Außer
der
Lärmbelastung
wird
ermittelt,
welche
Grob-
und
Feinstaub-
lmmissionen
von
der
Gießerei
ausgehen.
Zudem
muss
Borgelt
den
Nachweis
erbringen,
ob
bei
Erschütterungen
die
Richtwerte
eingehalten
werden.
Und:
Die
Gewerbeaufsicht
kontrolliert,
ob
Fenster
und
Türen
vorschriftsmäßig
geschlossen
sind.
"
Ist
das
nicht
der
Fall,
werden
Maßnahmen
folgen"
,
kündigt
Saathoff-
Schiche
an.
Aktuell
wird
nicht
untersucht,
ob
von
dem
Betrieb
Styrol-
Belastungen
ausgehen.
Dieser
Stoff
ist
Bestandteil
regelmäßiger
Arbeitsplatzuntersuchungen.
Dabei
konnte
bisher
keine
übermäßige
Belastung
festgestellt
werden.
Und
wie
geht
es
weiter?
Stellen
sich
bei
den
laufenden
Untersuchungen
Richtwertüberschreitungen
heraus,
werden
der
Firma
Borgelt
Maßnahmen
auferlegt,
um
die
vorgegebenen
Werte
einzuhalten.
Bis
wann
die
Untersuchungen
abgeschlossen
sind
-
dazu
will
sich
Saathoff-
Schiche
nicht
äußern,
aber
sie
hebt
hervor:
"
Wir
sind
am
Ball."
Auch
zur
Zukunft
des
Unternehmens
möchte
sie
sich
nicht
äußern,
sie
sagt
jedoch
vorsichtig:
"
Es
gibt
um
die
Firma
herum
keine
glückliche
Bauleitplanung."
"
Betriebsverlagerung
wäre
finanziell
nicht
machbar"
Evelyn
Borgelt,
Firmeninhaberin
"
Es
gibt
um
die
Firma
herum
keine
glückliche
Bauleitplanung"
Gesche
Saathoff-
Schiche,
Gewerbeaufsichtsamt
Die
Eisengießerei
A.
C.
Borgelt
In
der
heutigen
Firma
für
Eisengießerei
und
Modellbau
werden
hauptsächlich
Gusskörper
für
Presswerkzeuge
der
Automobilindustrie
gegossen.
Verwendet
werden
sie
für
die
Umformung
von
Blechen
für
Fahrzeugteile.
Zu
den
Kunden
gehört
die
Firma
Karmann.
Die
wöchentliche
Schmelzleistung
der
Gießerei
Borgelt
betragt
50
Tonnen.
Verwendet
werden
dafür
Gussbruch.
Schrott.
Koks
und
weitere
Stoffe.
Die
Teile
werden
in
der
Regel
freitags
gegossen.
Über
das
Wochenende
kühlen
sie
aus.
montags
werden
die
Formen
geöffnet,
geleert
und
geputzt.
Derzeit
sind
19
Mitarbeiter
in
dem
Unternehmen
beschäftigt.
Gegründet
wurde
es
als
..
A.
C.
Borgelt
Eisengießerei
und
Maschinenbau"
im
Jahr
1913
von
dem
Ehepaar
Anna
und
Stephan
Borgelt
an
der
Triftstraße
44.
Nach
dem
Zweiten
Weltkrieg
übernahmen
die
Söhne
Hans
und
Heinz
Borgelt
die
Firma,
anschließend
führten
Bernhard
Borgelt
und
Bruno
H.
Wille
die
Geschäfte.
Seit
1984
ist
Evelyn
Borgelt
die
Inhaberin
der
Eisengießerei.
Im
selben
Jahr
wurde
die
Firma
mit
einer
umweltschonenden
Entstaubungsanlage
ausgerüstet.
Autor:
Marie-Luise Braun
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