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1.
Erscheinungsdatum:
23.06.2007
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Gute
Nachricht
für
Osnabrück?
-
Die
Autobahn
zwischen
Osnabrück
und
Bielefeld
scheint
sich
nun
langsam
aber
sicher
zu
schließen.
Überschrift:
Dem fernen Ziel einen Schritt näher
Zwischenüberschrift:
40 Jahren Planung: Die A33 zwischen Osnabrück und Bielefeld schließt sich langsam, sehr langsam
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Es
geht
nur
um
einen
gut
acht
Kilometer
kurzen
Autobahnabschnitt.
Er
Ist
außerdem
60
Kilometer
von
Osnabrück
entfernt.
Trotzdem
ist
der
erste
Spatenstich
zum
Bau
dieses
Wurmfortsatzes
eine
gute
Nachricht
für
Osnabrück.
In
der
vergangenen
Woche
hat
Bundesverkehrsminister
Wolfgang
Tiefensee
den
Spaten
in
einen
Haufen
Bielefelder
Sand
gestoßen:
Damit
begannen
offiziell
die
Bauarbeiten
für
die
A33
zwischen
der
A2
südlich
von
Bielefeld
und
dem
Ostwestfalendamm,
der
nördlichen
Umgehungsstraße
Bielefelds.
Wenn
diese
7,
8
Kilometer
2010
fertig
sind,
bleibt
Autofahrern
auf
dem
Weg
nach
Süden
der
Weg
durch
Bielefeld-
Senne
erspart.
Zeitgewinn:
mindestens
20
Minuten.
Aber
das
ist
eher
zweitrangig.
Wichtig
ist
das
Signal,
das
vom
ersten
Spatenstich
ausgeht:
Es
geht
weiter
mit
dem
Bau
der
wichtigsten
Verkehrsader
von
Osnabrück
Richtung
München.
Vor
allem
die
Spediteure
in
Osnabrück
werden
den
Fortgang
der
Arbeiten
mit
Freude
registrieren.
Hellmann
Worldwide
Logistics
zum
Beispiel
schickt
täglich
20
bis
25
Lastwagen
auf
die
Route
Richtung
Bielefeld.
Südlich
von
Dissen
beginnt
das
verkehrstechnische
Elend.
Ende
der
Autobahn.
Jetzt
übernimmt
die
B68
den
Verkehr
und
führt
ihn
an
Dörfern
und
Wohngebieten
vorbei
und
mitten
durch
die
Kleinstadt
Halle
(lesen
Sie
dazu
den
Bericht
unten
auf
der
Seite)
.
Dissen
hat
diese
Qual
hinter
sich.
Als
die
A33
im
Februar
2001
endlich
fertig
wurde,
blühte
die
Stadt
auf.
Es
stiegen
die
Lebensqualität
und
die
Zahl
der
Gewerbesteuerzahler.
Denn
Unternehmen
aus
Ostwestfalen
wie
der
Logistiker
AMX
Logistics
siedelten
nach
Dissen
um.
Motto:
Wenn
die
Autobahn
nicht
zu
uns
kommt,
dann
kommen
wir
zu
ihr.
Der
Präsident
der
IHK-
Ostwestfalen
Lippe,
Ortwin
Goldbeck,
sagte
beim
ersten
Spatenstich
in
Bielefeld:
"
Ich
kenne
Unternehmen,
die
sich
hier
in
den
70er-
Jahren
in
Erwartung
der
A
33
angesiedelt
haben,
die
inzwischen
aber
wieder
fortgezogen
sind."
20
000
bis
25
000
Fahrzuge
quälen
sich
jeden
Tag
über
die
B68
in
Halle
und
Steinhagen.
In
Bielefeld
sind
es
45
000
Autos.
"
Das
hat
Autobahncharakter"
,
sagt
Jens
Kronsbein,
in
der
Bezirksregierung
Detmold
für
den
Autobahnbau
zuständig.
Kronsbein
blockt
die
Standardfrage
gleich
ab:
"
Fragen
Sie
nicht,
wann
die
ganze
Autobahn
fertig
ist.
Ich
habe
noch
nie
Auskunft
gegeben,
wann
das
erste
Auto
rollt."
Kronsbein
ist
38
Jahre
alt
und
seit
vier
Jahren
mit
der
A33
befasst.
Er
treibt
eine
Arbeit
voran,
die
seine
Vorgänger
vor
fast
genau
40
Jahren
mit
ersten
Festlegungen
zur
Trasse
begonnen
haben.
Es
ist
eine
Herkulesaufgabe,
diese
breite
Schneise
durch
das
dicht
besiedelte
und
landschaftlich
empfindliche
Gebiet
am
Fuße
des
Teutoburger
Waldes
zu
schlagen.
Die
Lücke
der
A33-
Süd
ist
27,
5
Kilometer
lang.
Sie
wird
in
den
kommenden
Jahrzehnten
in
drei
Schritten
geschlossen.
Teil
1:
Von
der
A
2
bis
Brackwede.
Hier
wird
seit
einer
Woche
gebaut.
Das
Teilstück
ist
7,
8
Kilometer
lang
und
kostet
95,
4
Millionen
Euro.
Fertigstellung:
2010.
Teil
2:
Bielefeld-
Brackwede
bis
Halle.
7,
9
Kilometer,
90,
4
Millionen
Euro.
Der
Planfeststellungsbeschluss
ist
am
6.
Juni
dieses
Jahres
ergangen.
Der
Plan
wird
im
August
öffentlich
ausgelegt.
Mit
Klagen
Betroffener
ist
zu
rechnen.
Bauzeit:
drei
Jahre.
Baubeginn:
ungewiss.
Teil
3:
Halle
bis
Borgholzhausen.
11,
8
Kilometer,
124
Millionen
Euro.
Seit
wenigen
Monaten
liegt
eine
neue,
so
genannte
Konsenstrasse
vor,
auf
die
sich
Umweltverbände
und
Planer
geeinigt
haben.
Damit
beginnt
der
Beteiligungsprozess
von
Neuem.
Die
17
000
Einwendungen,
die
gegen
die
alte
Trasse
erhoben
wurden,
sind
ungültig.
A-
33-
Chefplaner
Jens
Kronsbein
hofft,
dass
im
vierten
Quartal
2008
der
Planfeststellungsbeschluss
gefasst
werden
kann.
Danach
kann
geklagt
werden.
Und
nicht
nur
Kronsbein
geht
davon
aus,
dass
ein
jahrelangerStreit
vor
den
Gerichten
folgen
wird.
Fertig-
Stellung:
ungewiss.
Bildunterschrift:
Lackschuh
und
Spaten:
Polit-
Prominenz
aus
Bund
und
Land
startete
vorige
Woche
symbolisch
die
A-
33-
Bauarbeiten
in
Bielefeld.
Foto:
Teutopress
Lärm,
Dreck
und
dicke
Luft
90
Minuten
an
der
B
68
in
Halle
HALLE/
WESTFALEN.
Kurz
vor
vier.
Ein
netter
Plausch
unter
dem
Sonnenschirm.
Dazu
Cappuccino,
Kuchen
oder
Eis.
Ein
Hauch
von
Bella
Italia
weht
über
den
Rochin-
Platz
im
westfälischen
Halle.
Bei
26
Grad
genießen
die
Menschen
den
Nachmittag.
Siesta
im
Straßencafé,
während
die
Kinder
auf
einem
Denkmal
herumklettern.
100
Meter
weiter
steht
noch
ein
Denkmal.
Vor
dem
Amtsgericht
erinnert
die
Statue
eines
Feldwebels
an
die
Opfer
der
Kriege
gegen
Frankreich.
Ungerührt
steht
er
da
mit
seiner
Fahne
in
der
Hand.
Seit
mehr
als
100
Jahren.
Den
Blick
geradeaus.
Die
endlose
Blechkarawane,
die
sich
auf
der
B
68
täglich
an
ihm
vorbeischiebt,
sieht
er
nicht.
Will
er
nicht
sehen.
Denn
um
ihn
herum
ist
von
der
Idylle
der
Fußgängerzone
nichts
mehr
zu
spüren.
Hier
bestimmen
ohrenbetäubender
Lärm,
Dreck
und
Autoabgase
die
Szenerie.
Lange
Straße
heißt
die
B
68
auf
diesem
Abschnitt.
Für
Autofahrer,
Lkw-
Lenker
und
Fußgänger
ist
die
2,
2
Kilometer
lange
Strecke
durch
Halle
vermutlich
die
längste
Straße
der
Welt._
Motorengeräusche
-
mal
surrend,
mal
donnernd
-
vereinen
sich
mit
dem
Zischen
der
Lkw-
Bremsen
zu
einem
brachialen
Konzert,
in
dem
die
Fußgängerampeln
den
Takt
angeben.
Dass
sich
schnell
ein
dumpfer
Schmerz
unter
die
Schädeldecke
setzt,
verwundert
nicht.
Dazu
ein
merkwürdiges
Drücken
hinter
dem
rechten
Auge.
Jedesmal,
wenn
eine
dicke
Abgaswolke
eines
Brummis
für
Se-
"
Eine
Hälfte
der
Kundschaft
ist
für,
die
andere
gegen
die
A
33"
Kfz-
Melster
aus
Halle
kunden
die
Körpertemperatur
ansteigen
lässt,
kommt
der
Herz-
Kreislauf-
Apparat
ins
Stolpern.
Ein
Tuch
über
Mund
und
Nase
hält
nur
schlecht
den
beißenden
Gestank
zurück.
Klimaerwärmung
zum
Anfassen.
Nicht
nur
bei
den
Menschen
hinterlässt
die
B
68
ihre
Spuren.
Dreckige
Hausfassaden,
leer
stehende
Geschäftsräume
und
millimeterdicker
Schmutz
auf
den
Fensterscheiben.
"
Das
ist
eine
Katastrophe"
,
schimpft
eine
junge
Mutter,
die
notgedrungen
mit
dem
Kinderwagen
ein
Stück
die
Bundesstraße
entlanggehen
muss.
Wie
eine
Narbe
teilt
die
B
68
die
Stadt.
Dort,
wo
sie
wohne,
sei
es
schön.
Mit
Wiesen
und
Wäldern.
Doch
wer
von
dort
ins
Zentrum
kommen
will,
muss
Lärm
und
Smog
in
Kauf
nehmen.
"
Die
Autobahn
muss
auf
jeden
Fall
kommen.
Wo
sie
langläuft,
darüber
kann
man
sich
ja
streiten."
Statistisch
gesehen,
fährt
jeder
Haller
jeden
Tag
einmal
mit
einem
Auto
über
die
B
68.
20000
Einwohner.
20000
Autos
und
Lkw
täglich.
Doch
die
meisten,
die
sich
durch
das
Nadelöhr
quälen,
wissen
nicht
einmal,
dass
Halle
auch
schöne
Ecken
hat
und
dass
man
am
Teutoburger
Wald
herrlich
wandern
kann.
Waldesruh.
Nicht
an
der
B
68.
"
Warten
Sie
mal
noch
'
ne
Stunde.
Dann
wird'
s
noch
heftiger."
Der
Mann
lächelt
tatsächlich,
als
er
die
tägliche
Rushhour
zum
Feierabend
ankündigt.
"
Gegen
17
Uhr
ist
es
am
schlimmsten.
Draußen
arbeiten
geht
gar
nicht."
Der
Kfz-
Mechaniker
hat
seinen
Betrieb
direkt
an
der
Bundesstraße.
Zusätzliche
Kundschaft
bringt
ihm
die
nicht
ein.
Ob
er
für
oder
gegen
die
Autobahn
ist,
will
er
nicht
sagen.
"
Die
eine
Hälfte
der
Kundschaft
ist
für,
die
andere
gegen
die
A33.
Ich
will
nicht,
dass
eine
Hälfte
wegbleibt."
Der
junge
Mann,
der
ein
Stück
weiter
rauchend
in
seinem
Garten
sitzt,
ist
klar
für
die
Autobahn.
Kein
Wunder.
Er
wohnt
mit
seiner
Familie
seit
vier
Jahren
direkt
an
der
Bundesstraße.
"
Ich
habe
da
eigentlich
keine
Probleme
mit.
Und
die
Kinder
schlafen
nach
hinten
raus."
Von
der
Terrasse
geht
sein
Blick
auf
die
Brummis
von
Rudi,
Markus
und
Norbert,
die
stur
hinter
dem
Steuer
sitzen
und
über
ihr
geprägtes
Namensschild
glotzen.
"
Die
Lkw
sind
das
größte
Problem.
Da
passen
ja
kaum
zwei
nebeneinander."
Weder
für
die
Kapitäne
der
Landstraße
noch
für
Fußgänger
auf
dem
schmalen
Bürgersteig
bedeutet
das
Spaß.
Aber
am
Wochenende
sind
die
Lkw
ja
zum
Glück
weg.
"
Dann
ist
es
hier
schön
ruhig"
,
sagt
der
Mann
und
guckt
in
seinen
Garten.
30
Quadratmeter
grüne
Lunge.
Vielleicht
klingt
der
stetige
Motorenlärm
mit
ganz
viel
Fantasie
ja
wie
die
Meeresbrandung
am
Sandstrand.
Bildunterschrift
1:
Die
Lange
Straße
in
Halle:
lang,
aber
nicht
breit.
Bildunterschrift
2:
Leben
an
der
Straße:
Szenen
von
der
B
68
in
Halle/
Westfalen,
nachmittags
um
vier.
Fotos:
Mirko
Nordmann
Autor:
Wilfried Hinrichs, Mirko Nordmann