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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
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Überschrift:
Zum Glück kein Säurezünder
Zwischenüberschrift:
Bombenräumung: 3000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
OSNABRÜCK. Um 15 Uhr gab Sprengmeister Torsten Ehrhardt gestern das ersehnte Handzeichen. Entwarnung: Die in der Dodesheide ausgemachten Sprengsätze waren entschärft. 3000 Anwohner mussten während der Räumarbeiten ihre Wohnungen verlassen.

Bei den gehobenen Sprengsätzen handelte es sich um zwei Fünf-Zentner-Bomben. Blindgänger, wie sie bisher in Osnabrück schon häufiger gefunden wurden. Trotzdem stellte sich die Bergung schwieriger dar als zunächst angenommen. Was die Einsatzkräfte der Kampfmittelbeseitigung vor Ort antrafen, war überraschend. " Besonders der Sprengsatz an der Mecklenburger Straße hat uns einige Probleme gemacht", sagte Sprengmeister Ehrhardt.

Da das Schlagstück des Zünders bereits in der Bombe verschwunden war, entschied sich Ehrhardt für die sichere Variante: Der Detonator wurde mit einem Fernentschärfungsgerät ausgeschaltet.

Zumindest die Entschärfung eines unbeliebten Säurezünders blieb den Einsatzkräften erspart. Ehrhardt: " Beide Bomben waren mit Aufschlagzündern ausgestattet." Auch Jürgen Wiethäuper vom Ordnungsamt bestätigte: " Es ist alles nach Plan verlaufen."

Etwa 250 Einsatzkräfte des THW, der Feuerwehr und der Polizei sicherten das Areal um die Fundstellen weiträumig ab. Viel Arbeit war das nicht, denn als die Helfer am Vormittag zur Evakuierung anrückten, waren die meisten Anwohner bereits verschwunden. Viele hatten sich schon über Rundfunk und Zeitung über die bevorstehende Evakuierung informiert und nutzen das sonnige Wetter zu ausgiebigen Sonntagsausflügen.

Nur eine Handvoll bettlägeriger Menschen musste von Rettungskräften abtransportiert werden. Als Evakuierungszentrum diente die Gesamtschule Schinkel, wo sich bis zum Mittag ebenfalls nur 19 Anwohner eingefunden hatten.

Hier wurden Erinnerungen wach: " Dass ich mein Haus noch einmal wegen einer Bombe verlassen müsste, hätte ich nicht gedacht", sagte etwa Anneliese Wendland (81). Im Krieg hatte sie oft aus ihrem Haus zum nächstgelegenen Bunker an der Bremer Straße flüchten müssen. " Da ist man hier schon etwas luxuriöser untergebracht", stellte die Rentnerin fest.

Auf " eine sechsstellige Zahl" schätzt Jürgen Wiethäuper die Anzahl der Bornben, die während des Zweiten Weltkrieges über Osnabrück abgeworfen wurden. Etwa 10 Prozent davon seien Blindgänger.

Von Bomben dieser Größe werden im Stadtgebiet noch Dutzende vermutet. Im Bereich Sonnenhügel sollen nun die nächsten Sondierungsbohrungen vorgenommen werden.

Bildunterschrift 1: Sprengmeister Torsten Ehrhardt verzurrte die zwei Fünf-Zentner-Bomben auf dem Lkw. Die Entschärfung dauerte zwei Stunden.

Bildunterschrift 2: Familienausflug ins Evakuierungszentrum: Anders als die meisten Anwohner entschied sich Familie Obazee, in der Gesamtschule Schinkel auf die Entwarnung zu warten.

Fotos Jöm Petring
Autor:
jpet


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