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1.
Erscheinungsdatum:
30.04.2007
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Teil
einer
ganzseitigen
Berichterstattung
über
den
Kurs
"
Delikatessen
am
Wegesrand"
an
der
Nackten
Mühle
in
Haste.
Überschrift:
Unkrautvernichtung mit Messer und Gabel
Zwischenüberschrift:
Wie Brennnessel und Co auf angenehme Weise aus dem Garten verschwinden
Artikel:
Originaltext:
Von
Marie-
Luise
Braun
OSNABRÜCK.
Im
Beet
sind
sie
für
viele
Gärtner
ein
Ärgernis:
Brennnesseln,
Löwenzahn
und
der
hartnäckige
Giersch
müssen
immer
wieder
gejätet
werden,
um
den
Gemüse-
Ertrag
zu
sichern
oder
die
Schönheit
der
Blumenrabatten
zu
erhalten.
Doch
mit
diesen
"
Unkräutern"
lassen
sich
leckere
Gerichte
zubereiten.
Vogelmieren-
Suppe?
Salat
mit
Gänseblümchen?
Brennnessel-
Crepes?
Taubnessel-
Spinat?
So
richtig
verlockend
klingt
das
erst
mal
nicht,
was
Wildkräuter-
Kochbücher
in
ihren
Rezepten
anpreisen.
Auch
wenn
die
Gerichte
auf
den
Fotos
noch
so
lecker
angerichtet
sind.
Doch
Michael
weiß
es
besser.
"
Knoblauchrauke
mit
Avocado.
Das
ist
ein
Gedicht"
,
schwärmt
er.
"
Da
brauchst
du
nicht
mal
Salz
und
Pfeffer
dazu"
,
fügt
er
hinzu
und
stapft
über
die
Wiese.
Seine
Augen
sind
immer
auf
das
Grün
gerichtet.
Hier
drin
sollen
sie
sich
verbergen,
die
kulinarischen
Köstlichkeiten.
"
Nur
die
schönen
Blätter
ernten!
"
Björg
Dewert,
Umweltpädagogin
So
behauptet
es
zumindest
die
Umweltpädagogin
Björg
Dewert.
Sie
leitet
den
Kurs
"
Delikatessen
am
Wegesrand"
,
den
sie
im
Frühling
am
Technisch-
ökologischen
Lernort
Nackte
Mühle
anbietet.
Zwölf
Teilnehmer
hören
ihr
aufmerksam
zu,
schnuppern
an
Blättern
und
knabbern
vorsichtig
an
ihnen.
..
Brennen
die
Lippen,
ist
Vorsicht
geboten"
,
warnt
die
Kräuter-
Expertin.
Mit
Bedacht
vermittelt
sie
den
Teilnehmern,
welche
Merkmale
die
Kräuter
haben
und
wo
sie
jeweils
wachsen.
Für
Ungeübte
sind
manche
Kräuter
nicht
ohne
Weiteres
zu
erkennen.
Erwischen
sie
ein
falsches
Kraut,
kann
das
mit
Magen-
oder
Kopfschmerzen
unangenehm
werden
und
sogar
tödlich
enden,
beispielsweise
wenn
statt
des
Wiesenkerbels
der
Wasserschierling
auf
dem
Essteller
landet.
Was
wächst
denn
da?
Helmer
sucht
auf
der
Wiese
an
der
Nackten
Mühle
nach
der
Goldnessel.
Er
nimmt
Teil
an
dem
Kurs
"
Delikatessen
am
Wegesrand"
,
der
Hobbyköchen
die
Verwendung
von
Wildkräutern
auf
dem
Teller
nahebringt.
Foto:
Uwe
Lewandowski
Am
Geruch
sind
Krauter
zu
erkennen.
Foto:
Uwe
Lewandowski
Löwenzahnblüten
Obstsalat.
Foto:
Klaus
Lindemann
Etwa
zehn
Kräuter
stellt
Björg
Dewert
in
der
Veranstaltung
ausführlich
vor,
um
den
Teilnehmern
eine
erste
Auswahl
für
die
Verwendung
in
der
Küche
anzubieten.
Mit
dabei
sind
Giersch
und
Gundermann,
Taub-
und
Goldnessel,
Klettenlabkraut
und
Knoblauchrauke.
Sie
sind
relativ
einfach
uu
erkennen
und
kommen
am
Ende
des
Kurses
in
den
Kochtopf
oder
die
Salatschüssel.
Auch
Prof.
Dr.
Renate
Scheibe
rät
zur
Vorsicht
im
Umgang
mit
Wildkräutern.
Die
Pflanzenphysiologin
von
der
Uni
Osnabrück
zitiert
Paracelsus:
"
Allein
die
Dosis
macht,
dass
ein
Ding
kein
Gift
ist."
Nicht
umsonst,
könne
man
Wildkräuter
nicht
in
großen
Mengen
essen,
erklärt
die
Wissenschaftlerin.
So
beinhalten
einige
Wildkräuter
viele
Bitterstoffe,
die
nicht
nur
bitter
schmecken,
sondern
auch
verdauungsfördernd
wirken.
Wer
zu
viel
davon
isst,
muss
mit
Durchfall
rechnen.
Das
gilt
zum
Beispiel
für
den
Löwenzahn
oder
das
Gänseblümchen.
Letzteres
soll
als
Kapernersatz
allerdings
vorzüglich
schmecken,
sagt
die
Kursleiterin.
Nach
einem
Überblick
über
die
Kräuter
schwärmen
die
Teilnehmer
aus,
um
die
Wildkräuter
für
das
gemeinsame
Abendessen
zu
suchen.
Kurze
Zeit
später
schnipseln
elf
Erwachsene
mit
Kinderscheren
in
der
Wiese
herum
und
füllen
Schüsseln
mit
den
gewünschten
Mengen
der
Kräuter.
"
Erntet
nur
die
schönen
Blätter"
,
ruft
Björg
Ewert
den
Teilnehmern
zu.
Blätter
mit
Fraßspuren,
Löchern
oder
Gallen
sollten
besser
stehen
bleiben.
Hier
könnten
sich
weniger
leckere
Gäste
zur
vegetarischen
Kost
gesellen
und
den
Appetit
verderben.
Helmer
und
Michael
sind
in
der
Wildkräuterküche
bereits
versiert
und
finden
in
der
grünen
Wiese
schnell
das
gewünschte
Kraut.
Sabine
nimmt
an
dem
Kurs
teil,
weil
sie
gerade
die
Geheimnisse
der
Natur
für
sich
entdeckt
und:
"
Ich
möchte,
dass
meine
Zwillinge
auch
etwas
davon
mitbekommen"
,
erklärt
sie.
Kurze
Zeit
später
stehen
die
sieben
Frauen
und
die
vier
Männer
um
Biertische
und
bereiten
das
Essen
zu.
Helmer
greift
beherzt
in
die
Brennesseln.
"
Das
macht
mir
nichts"
,
sagt
er.
Für
empfindlichere
Haut
hat
er
Tipps:
"
Entweder
Handschuhe
anziehen
oder
die
Nesseln
in
eine
Tüte
tun
und
mit
dem
Nudelholz
durchwalken.
Das
zerstört
die
Brennhaare."
Umgeben
vom
Duft
nach
Knoblauch,
würzigen
Pfannkuchen
und
frischem
Obst,
folgt
dann
das
Abendessen
unter
freiem
Himmel.
Das
beschreibt
Sabine
kurz
mit:
"
Lecker."
Und
für
die
Hobbygärtner
im
Kurs
gilt:
Ab
jetzt
wird
nicht
mehr
gejätet,
sondern
gegessen.
Autor:
Marie-Luise Braun