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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Ein seltener Gast auf der Durchreise
Zwischenüberschrift:
Scheue Ringdrossel auf dem Weg nach Skandinavien
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
OSNABRÜCK. Eine Ringdrossel in Osnabrück darf man durchaus als Rarität bezeichnen. Im April wurde wieder eine in Hellern auf einem kleinen Acker am Lobbertkamp beobachtet.

Ringdrosseln sehen fast aus wie Amseln, unterscheiden sich von ihnen durch einen breiten weißen Halsring. Sie brüten in Skandinavien und in den Gebirgsregionen von Mittel- und Südeuropa. In Niedersachsen brüten Ringdrosseln mit wenigen Paaren nur im Harz und hier fast ausschließlich in der subalpinen Fichtenregion, jedoch nicht jedes Jahr.

Sie verbringen den Winter im nordafrikanischen Atlasgebirge und im westlichen Mittelmeerraum. Auf dem Flug nach Norden legen die skandinavischen Vögel kurzfristig eine Rast in unseren Breiten ein. Auf dem Frühjahrszug ist der April das beste Zeitfenster, um die nordischen Gäste nachzuweisen.

Die Vögel sind zumeist auf offenem, kurzrasigem Gelände wie Grünland, Mooren und Heiden, gelegentlich auch auf Äckern und an Waldrändern anzutreffen. Dort hüpfen sie leichtfüßig umher, ziehen Regenwürmer aus dem Boden und erbeuten blitzschnell Insekten, genauso, wie es die anderen Drosseln machen.

Beim genauen Hinsehen wird man bemerken, dass sie wesentlich scheuer und auch etwas langschwänziger sind als unsere Amseln. Der charakteristische weiße Halsring ist jedoch nicht zu übersehen.

Ringdrosseln zeigen sich in Osnabrück und naher Umgebung sehr selten. In meinem Notizbuch stehen seit 1980 nur vier Eintragungen mit der letzten Datierung vom 1. Mai 2001. Das deckt sich mit der Feststellung des Osnabrücker Naturkundlers Günter Müller, der in diesem Frühjahr die erste Ringdrossel seines Lebens überhaupt beobachtet hat: Er entdeckte gleich drei Vögel am nördlichen Rande des Kalkrieser Moores. Dies ist bemerkenswert, da Müller schon seit 50 Jahren vogelkundlich unterwegs ist.

Im nördlichen Osnabrücker Tiefland ziehen Ringdrosseln in etwas größerer Zahl durch. Hier scheint es für die Vögel gute Rastgebiete zu geben, denn im Venner Moor, im Schneckenbruch und auf dem Achmer Flugplatz werden alljährlich einzelne rastende Exemplare beobachtet.

Der weiße Ring ist deutlich zu erkennen, der etwas längere Schwanz fällt weniger auf. Eine Ringdrossel ist nur schwer zu fotografieren.

Foto: Günter Müller
Autor:
Gerhard Kooiker


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