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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Baumschutz light oder XL?
Zwischenüberschrift:
Neue Satzung: Stadt tut sich schwer
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
OSNABRÜCK. Die Stadtverwaltung hat keine Ideen, wie eine neue Baumschutzsatzung formuliert werden könnte. Aber an Bedenken fehlt es nicht. Nun schlägt Stadtbaurat Wolfgang Grie-sert ein Öffentliches Expertengespräch vor. Mit dem Thema befasst sich heute der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt.

Vor fünf Jahren hatte der Rat mit seiner damaligen Mehrheit von CDU und FDP die Bau m Schutzsatzung für Osnabrück abgeschafft. Seit dem Machtwechsel im Rathaus drängen SPD und Grüne auf neue Richtlinien, um zumindest das Abholzen wertvoller Bäume im Stadtgebiet zu erschweren. Dabei meiden die Protagonisten das Wort " Baumschutzsatzung" wie der Teufel das Weihwasser.

So kam es, dass die Fachverwaltung den Arbeitsauftrag erhielt, " Maßnahmen /. um wirksamen Schutz von schützenswerten Landschaftsbestandteilen wie Bäumen, Hecken u. Ä. m. gemäß dem Niedersächsischen Naturschutzgesetz im privaten und öffentlichen Bereich zu entwickeln und vorzustellen". Das war im Dezember.

Als Quittung bekommen die Ratsmitglieder jetzt sieben Seiten eng bedrucktes Papier, in dem es von Bedenken nur so wimmelt. Das Fazit: Ein effektiver Baumschutz, der auch für Privatleute gilt, sei " ohne hoheitliche Regelungen kaum zu erzielen". Wer diesen Schritt gehen wolle, müsse wirksame Kontrollen in Kauf nehmen und folglich einen Kontrolleur anstellen.

In diesem Punkt wird die Vorlage konkret: Für einen flächendeckenden Schutz müssten Personal kosten bis zu 40 000 Euro pro Jahr kalkuliert werden. Sollte sich die Stadt nur auf die " Starkbäume" konzentrieren, komme man vielleicht mit einer halben Stelle und 20 000 Euro aus.

Doch davor wird gewarnt: Falls sich der Baumschutz nur auf die größeren Exemplare mit 250 oder 350 cm Stammumfang beschränken solle, wachse die Gefahr einer " Panikbeseitigung". Grundstückseigentümer könnten Bäume systematisch roden, bevor sie die entsprechende Größe erreichten.

Ob Baumschutz XL oder light - die Weichen muss nun die Politik stellen. In der Zusammenfassung, die von Stadtbaurat Griesert unterschrieben ist, heißt es salomonisch: " Wichtig erscheint, dass in dieser sensiblen Frage ein breit getragener Konsens in der Wahl der Mittel gefunden wird."
Autor:
rll


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