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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
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Überschrift:
Neues Zuhause für die Bank
Zwischenüberschrift:
Osnabrück im März 1907: Netz der Straßenbahn sollte größer werden
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
OSNABRÜCK. Es gab Zeiten, da fuhren in Osnabrück noch Straßenbahnen. Sie waren ein beliebtes Transportmittel, und so stand vor 100 Jahren die Verlängerung einiger Strecken zur Diskussion. Doch es war nicht so einfach, das Schienennetz auszuweiten.

Im März 1907 zogen die Betreiber der Straßenbahn in Osnabrück Bilanz. Erstmals stand eine Berechnung auf der Basis von Betriebsergeb-nissen zur Verfügung, mit der nun der weitere Etat kalkuliert werden sollte. Entgegen den Vermutungen der Planer hatte sich die Strecke Johannistor-Hasetor mehr rentiert als die Linie Lotterstraße- Hauptbahnhof. Schon gab es Pläne, die Strecken zu verlängern und zu erweitern, etwa entlang der Lotter Straße bis Bellevue oder hinaus nach Eversburg, Die Eversheide näher an die Stadt anzubinden, das wünschte sich der Magistrat besonders. Billig war das aber nicht: Die Baukosten für diese Trasse über die Natruper Straße wurden mit 280 000 Mark veranschlagt. Die Strecke bis Bellevue sollte mit 170 000 Mark zu Buche schlagen.

Spannend war damals die Frage, wann denn die Straßenbahn endlich nach Süden über das Johannistor hinaus, nordwärts oder auch nach Westen verlängert werden konnte. Das hing von der Fertigstellung der Bahnunterführungen ab.

Fertig war im März 2007 das neue Gebäude der Deutschen Nationalbank an der Möserstraße. Das Bankenviertel wuchs immer weiter.

Vor 100 Jahren

Deren Bau aber stand noch aus, und es war offiziell nicht bekannt wann er beginnen sollte. " Im günstigsten Falle wird es noch sieben bis acht Jahre dauern", erklärte Bürgermeister Rissmüller im Rat. " Hört, hört", riefen die Ratsmitglieder daraufhin. Weitere Diskussionen in den städtischen Kollegien ergaben, dass eine Erweiterung der elektrifizierten Trasse bis zum Martinitor von der Begradigung des Neuen Grabens abhing. Ein anderes Problem: 1907 ragte der Stall am Schloss noch tief in die Ost-West-Achse hinein. Gefragt war also eine schnell Lösung.

Die Fahrgäste begrüßten die Erweiterungspläne der Straßenbahn. Besonders die Vielfahrer wünschten sich die Einführung von preiswerten Abonnementskarten.

Vor 100 Jahren war das Reisen ohnehin eine beliebte Beschäftigung der Menschen. Das hatte Auswirkungen auch auf Osnabrück: Im März 1907 konnten die Züge zwischen Osnabrück und Westerhausen auf der ausgebauten Strecke endlich zweigleisig fahren.

Die Eisenbahnstrecken waren dem gestiegenen Reisebedarf angepasst worden, und es sollte noch weitergehen: Pläne wurden bekannt, nach denen die Strecke bis Löhne im laufenden Jahr ausgebaut werden.

Der Vormarsch der Eisenbahn bedeute aber das Aus für die Postkutschen. " Ein Stück alter Poesie endet", notierte ein Beobachter, als die Kutsche Diepholz-Wetschen-Reden-Wagenfeld zum letzten Mal fuhr. War diese Verbindung bis vor wenigen Jahren zweispännig durch das Moor gefahren, so verkehrte sie zuletzt nur noch einspännig. Die Eisenbahnstrecke Bremen- Diepholz - Osnabrück hatte die Verbindung unrentabel gemacht.

Die Kutscher hatte bald nur noch bei den Brauereien Zukunft. Die Aktienbrauerei beispielsweise suchte zum April per Annonce nach mehreren Kutschern für " Ochsen und Pferdefuhrwerke".

Immer weiter zum Bankenviertel mauserte sich unterdessen die Möserstraße: Die Deutsche Nationalbank eröffnete dort ihr neues Gebäude mit der Nummer 7.

Über eine Verbesserung freuten sich die Fußgänger: Ein Teil der Schlossstraße bekam ein so genanntes " Zinder-Trottoir", ein Fußwegbelag aus ausgeglühter Steinkohle. Die Passanten, die diesen noch brach liegenden Teil der Stadt durchquerten, hofften, dass auch der Graben, der inmitten der Straße floss, bei dieser Gelegenheit überbrückt oder zugeschüttet würde. Vielleicht würden ja auch Laternen aufgestellt.

Der Neubau des Theaters rückte ein Stück näher: Im März 1907 wurde das alte Ratsgymnasium am Domhof, die ehemalige " Boeselagersche Kurie", abgebrochen. Zur neuen Spielzeit im Herbst 1908 teilte sich der Theaterverein die Eröffnung des neuen Hauses.

Milch wurde teurer, nach längeren Protesten der Erzeuger. Ein Liter Kuhmilch kostete nun 18 Pfennig,
Autor:
Christiana Keller


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