User Online: 2 |
Timeout: 16:40Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
31.01.2007
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Sauberes
Trinkwasser
in
Osnabrück,
durch
Schadstoffarmut
und
Membranfilterung.
Überschrift:
Teufelszeug nicht bei uns
Zwischenüberschrift:
PFT: Experten geben Entwarnung für Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Von
Rainer
Lahmann-
Lammert
OSNABRÜCK.
PFT
im
Boden,
in
der
Möhnetalsperre
und
Im
Trinkwasser:
Im
benachbarten
Nordrhein-
Westfalen
Oberschlagen
sich
die
Medien
mit
solchen
Alarmmeldungen.
Kann
das
Teufelszeug,
das
bei
der
Herstellung
von
Teflon
oder
Gore-
tex
anfällt,
auch
nach
Osnabrück
gelangt
sein?
Detlef
Geräts,
der
Leiter
des
Fachbereichs
Grün
und
Umwelt,
gibt
Entwarnung.
Unter
PFT
verstehen
Chemiker
perfluorierte
organische
Tenside.
Das
sind
giftige,
krebsverdächtigc
Substanzen,
die
sich
nicht
biologisch
abbauen
lassen,
aber
schon
weltweit
im
menschlichen
Gewebe,
im
Blut
und
in
der
Muttermilch
nachgewiesen
werden.
Im
Möhnesee
sind
extrem
hohe
PFT-
Werte
nachgewiesen
worden.
Inzwischen
ist
bekannt,
dass
Abwasserklärschlämme
aus
Belgien
von
einer
Paderborner
Firma
mit
Kalk
vermischt
als
Dünger
an
die
Landwirtschaft
abgegeben
wurden.
Der
Geschäftsführer
des
Unternehmens
sitzt
in
Untersuchungshaft.
Und
die
verseuchten
Äcker
sollen
nun
ausgekoffert
werden,
damit
das
Gift
nicht
in
tiefere
Bodenschichten
und
ins
Grundwasser
einsickert.
Mit
großen
Aktivkohlefiltern
lassen
sich
die
Chemikalien
zwar
aus
dem
Wasser
filtern,
allerdings
unter
einem
sehr
hohen
Aufwand.
Theoretisch
könnte
solch
problematischer
Dünger
auch
nach
Osnabrück
gelangt
sein.
Praktisch
eher
nicht,
meint
Fachbereichsleiter
Detlef
Geräts,
nachdem
er
bei
den
zuständigen
Stellen
recherchiert
hat.
Die
Landwirtschaftskamrner
hält
es
für
unwahrscheinlich,
dass
Landwirte
aus
Stadt
oder
Landkreis
Osnabrück
den
Dünger
aus
Paderborn
bezogen
haben.
Schließlich
gebe
es
hier
einen
solchen
Gülleüberschuss,
dass
das
Zeug
in
andere
Regionen
transportiert
werde.
Der
Landwirtschaftskammer
ist
aber
auch
bekannt,
dass
der
Bruder
des
mittlerweile
inhaftierten
Geschäftsführers
vor
wenigen
Jahren
versucht
haben
soll,
Düngekalk
im
Südkreis
Osnabrück
an
Landwirte
zu
verkaufen.
Nach
einer
Untersuchung
im
Hinblick
auf
die
Düngeeigenschaften
habe
die
Landwirtschaftskammer
aber
von
der
Verwendung
abgeraten,
erklärte
Dr.
Heinrich
Miesner,
der
stellvertretende
Leiter
der
Kammer,
gegenüber
unserer
Zeitung.
Keine
Gefahr
sehen
die
Stadtwerke
Osnabrück.
Zum
einen,
weil
das
Trinkwasser
hier
im
Gegensatz
zu
bestimmten
Regionen
in
Nordrhein-
Westfalen
aus
tieferen
Bodenschichten
gewonnen
werde,
sagt
Pressesprecher
Marco
Hörmeyer.
Selbst
wenn
es
an
der
Oberfläche
Verunreinigungen
geben
sollte,
gelangten
diese
erst
nach
vielen
Jahren
in
die
tieferen
Zonen.
Zum
anderen
gebe
es
aber
keinen
einzigen
Hinweis
auf
die
Verwendung
problematischer
Düngerzusätze
in
den
Trinkwassergewinnungsgebieten.
Marco
Hörmeyer
wartet
mit
einer
weiteren
beruhigenden
Nachricht
auf:
Die
Membranfilteranlage,
die
seit
zwei
Jahren
im
Wasserwerk
Düstrup
arbeitet,
hält
nicht
nur
Kalk
zurück,
sondern
auch
Giftstoffe
wie
PFT.
Osnabrück
kann
also
aufatmen
und
hoffen,
dass
die
Region
vom
PFT-
Alarm
verschont
bleibt.
Am
22.
März
findet
in
Osnabrück
eine
Fachtagung
statt,
in
der
das
Thema
breit
diskutiert
werden
soll.
Das
Thema
heißt:
"
Wasser
-
nur
H2O?
Chemiecocktail
im
Trinkwasser"
.
Zur
Sache:
PFT
Perfluorierte
Tenside
gelten
als
langlebige
organische
Schadstoffe,
da
sie
in
der
Natur
nur
minimal
abgebaut
werden.
Chemikalien
dieser
Gruppe
sind
inzwischen
weltweit
verbreitet
und
wurden
schon
in
Leberproben
von
Eisbären
nachgewiesen.
PFT-
Verbindungen
werden
hauptsachlich
in
der
Textilindustrie
zur
Herstellung
atmungsaktiver
Jacken
und
in
der
Papierindustrie
verwendet.
Auch
in
der
Fotoindustrie,
bei
der
Herstellung
von
Feuerlöschmitteln,
für
die
Luftfahrt
und
die
Verchromung
werden
perfluorierte
Tenside
verwendet.
Diese
Substanzen
sind
für
Menschen
und
Tiere
giftig.
Im
Körper
lagern
sie
sich
im
Blut
und
im
Organgewebe
ab.
Im
Körper
werden
sie
nur
sehr
langsam
abgebaut
(in
4,
5
Jahren
etwa
um
die
Hälfte)
.
Im
März
2006
wurden
bei
einer
Studie
des
Instituts
für
Hygiene
und
öffentliche
Gesundheit
in
Bonn
zum
Vorkommen
von
PFT
in
unterschiedlichen
Oberflächenwässern
in
Deutschland
erhöhte
Konzentrationen
in
der
Ruhr
und
anschließend
auch
in
der
Mohne
nachgewiesen.
Im
Stadtteil
Arnsberg-
Neheim
wurde
im
Trinkwasser
eine
Konzentration
von
0,
56
Mikrogramm
pro
Liter
gefunden,
die
Trinkwasserkommission
des
Umweltbundesamts
strebt
einen
Wert
von
0.1
Mikrogramm
pro
Liter
an.
Verursacht
wurde
die
Belastung
durch
Dünger,
der
mit
Industrieabfällen
angereichert
war.
Fotountertitel
Eine
Wasserprobe
aus
dem
Möhnesee
wird
im
Labor
auf
PFT
untersucht.
In
Osnabrück
und
Umgebung
ist
das
Gift
bislang
nicht
aufgetaucht.
Foto:
ddp
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert