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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Sibirien in neuem Licht
Zwischenüberschrift:
Wiltrud Betzler-Schellin stellt im Gewerkschaftshaus aus
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
mgr OSNABRÜCK. Die meisten Menschen dokumentieren ihre Reisen mit eigenen Fotos oder einem Videofilm. Nicht so Wiltrud Betzler-Schellin. Die Künstlerin verfasste ein Reisetagebuch der besonderen Art, das jetzt in der 43. Ausstellung " Kultur im Treppenhaus" mit dem Thema " Die Reise zum Baikal" im Gewerkschaftshaus am August-Bebel-Platz zu sehen ist.

Im September 2006 folgte eine vierköpfige Reisegruppe vom " Arbeitskreis Umweltbildung der Lokalen Agenda 21 Osnabrück" einer Einladung des " Baikalinformationszentrums GRAN" in Ulan-Ude. Ulan-Ude ist die Hauptstadt Burjatiens in Ostsibirien, das an der Grenze zur Mongolei und am Ostufer des Baikalsees liegt. Ein zentraler Aspekt dieser Reise bestand darin, einen Beitrag zur interkulturellen Umweltbildung zu leisten.

Tagebuch einer Reise: die Künstlerin vor ihren Arbeiten im Gewerkschaftshaus.

Foto: Seiler

Sibirien ist ein ungewöhnliches Reiseziel, mit dem nicht zwangsläufig positive Gedanken verbunden werden. Zu Wiltrud Betzler-Schellins Reisegepäck gehörte neben 70 gebrauchten Kalenderblättern aus verschiedenen Zeiten von verschiedenen Menschen auch eine Palette Acrylfarben. Für sie war klar: " Ich will dort arbeiten!" 60 der mitgebrachten Kalenderblätter verwendete sie tatsächlich. Sie sammelte die unterschiedlichsten Gegenstände, zum Beispiel eine alte Schuhsohle, einen buddhistischen Schal, eine Schokoladenverpackung, die sie auf ausgewählteKalenderblätter klebte und farblich bearbeitete. Zu jedem gestalteten Viereck gibt es eine Erklärung aus Sicht der Künstlerin.

Wiltrud Betzler-Schellin bezeichnet sich selbst als eine Sammlerin, die gebrauchten Materialien einen Wert verleiht und sie in eine eigene Geschichte einbettet. " Ich habe mir so meinen ganz eigenen Stil geschaffen", erklärt die Künstlerin nicht ohne Stolz. Jedes der 60 farbenfrohen Bilder verbirgt ein weiteres Detail ihrer ungewöhnlichen Reise, und alle . drei Gesamtobjekte beschreiben die Vielfältigkeit, aber auch die Widersprüchlichkeit Sibiriens. Die Ausstellung wird bestärkt durch Momentaufnahmen, die die Natur und das alltägliche Leben der dort ansässigen Menschen aufzeigen. Eine Frau, die Bier verkauft und sich dabei die Fingernägel manikürt, Männer an öffentlichen Spielautomaten, die einzige Fußgängerzone weit und breit oder ein Boot, das einsam am Strand des Baikalsees liegt. Wiltrud Betzler-Schellin gelingt es sowohl durch ihre Fotos als auch durch die Kunstobjekte, die sich auf drei Stockwerke des Gewerkschaftshauses verteilen, Sibirien in einem interessanten Licht erscheinen zu lassen. Die vielleicht vorherrschenden Klischees von einer tristen, kargen Landschaft mit Gefängnislagern werden aufgehoben.

Die Ausstellung ist bis zum 20, März zu sehen. Infos: www.wiltrud-betzler-schellm.de
Autor:
mgr


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