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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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"Spielplatz" wird aus den Plänen gestrichen
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Wüste: Stadt ändert Bebauungsplan, um sich eine lästig gewordene Fläche vom Hals zu schaffen
Artikel:
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Originaltext:
" Spielplatz" wird aus den Plänen gestrichen

Wüste: Stadt ändert Bebauungsplan, um sich eine lästig gewordene Fläche vom Hals zu schaffen

OSNABRÜCK. Es gab einmal einen Spielplatz, mitten in der Wüste, den konnten die Kinder nur mit dem Hubschrauber erreichen. Denn der einzige Weg, der zu diesem Spielplatz führte, gehörte den Nachbarn. Und die hatten mit diesem Spielplatz nichts am Hut. Jetzt dürfen dir Nachbarn den Spielplatz für wenig Geld von der Stadt kaufen. Aber vorher muss die Stadt noch das Wort " Spielplatz" aus ihren Plänen streichen.

Vom 9. Oktober bis zum 6. November läuft die Bürgerbeteiligung für die Änderung des Bebauungsplans Nr. 123 " Wüste, Südost". Dabei geht es um eine 2242 qm große Fläche im Häuserkarree zwischen Rehmstraße, Prenzlerweg, Pappelgraben und Hjärm-Grupe-Strafie. Seit langem war geplant, auf diesem mehr oder minder brachliegenden Gelände einen Spielplatz zu bauen. Als es jedoch konkreter wurde, musste die Stadt feststellen, dass ihr die Zuwegung abhanden gekommen war.

Einen Fußweg gibt es zwar, er zweigt von der Rehmstraße ab und verläuft über einem zugeschütteten Graben. Und dieser Graben gehörte wie jedes Gewässer der Allgemeinheit. Als er seinerzeit von der Bild fläche verschwand, schlug ihn das Amtsgericht - wie das so üblich ist - den Anliegern zu. Die zeigten der Stadt die Nase und gaben ihn nicht her. Nicht mal auf ein Gehrecht für Kinder wollten sie sich einlassen.

Damit konnte sich die Stadt den Spielplatz abschminken. Als Ersatz wurde inzwischen am Theo-Fritz-Koch-Weg ein Spielplatz gebaut, 300 Meter Luftlinie von der ursprünglich vorgesehenen Fläche entfernt.

" Private Grünfläche" steht in den neuen Plänen. Bislang war dieses Areal in der Wüste für einen öffentlichen Kinderspielplatz reserviert. Foto: Hermann Pentermann

Für die Stadt, die über keinen eigenen Hubschrauber verfügt, stellte sich die Frage, was sie mit ihrem unzugänglichen Eigentum in der Wüste machen sollte. " Verkaufen wir es an die Anlieger", sagten sich die Politiker. So wurden die 2242 Quadratmeter aufgeteilt und den angrenzenden Grundstückseigentümern angeboten. Obwohl solche Geschäfte in der Regel diskret vonstatten gehen, sickerte durch, dass der Preis weniger als 35 Euro pro qm betragen soll.

Jetzt sind die Verträge zwar unterschrieben, können aber noch nicht in Kraft treten, weil das Areal im Bebauungsplan ja immer noch als Kinderspielplatz geführt wird, genauer gesagt als öffentliche Grünfläche. Um nun auch dieses letzte Hindernis aus dem Weg zu räumen, ändert die Stadt den Bebauungsplan. " Ein übliches Verfahren", wie Franz Schürings, der Leiter des Fachbereichs Städtebau, betont. Künftig soll das 2242 qm große Rechteck in den städtischen Plänen als " private Grünfläche" geführt werden.

Der Bebauungsplan liegt vom 9. Oktober bis zum 6. November öffentlich aus im Fachbereich Städtebau (Dominikanerkloster, Hasemauer 1) oder im Internet unter www.osnabrueck.de. In dieser Zeit besteht Gelegenheit, Stellungnahmen abzugeben, die dann in das weitere Verfahren eingehen. Erst wenn der Rat nach einem zweiten Durchgang für die Planänderung stimmt, können die Kaufverträge wirksam werden
Autor:
rll


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