User Online: 8 | Timeout: 19:51Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Orkan 1972 wütete schlimmer als Kyrill
Zwischenüberschrift:
In Belm und Hasbergen stürzten zwei Männer von Dächern und starben
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
swa OSNABRÜCK. Kyrill - der schlimmste Sturm seit Menschengedenken? Wohl kaum: Gute 30 Jahre ist es erst her, da wütete im Raum Osnabrück ein Orkan mit höheren Windgeschwindigkeiten und mit eindeutig verheerenderen Folgen: Zwei Männer starben beim Orkan am 13. November 1972, 20 Menschen wurden allein im Stadtgebiet von Osnabrück verletzt. Die Sachschäden waren damals vor 34 Jahren immens.

Die Opfer fanden beide den Tod, als sie versuchten, während des Sturms Schäden an Dächern zu reparieren. Der eine, 77 Jahre alt, wurde in Hasbergen beim Aufstieg von einer Böe erfasst und erlitt beim Aufprall einen Genickbruch. Der 24-jährige Mitarbeiter einer Belmer Firma wurde von Dachpappe erfasst und mitsamt dem Material in den Tod gerissen. Er hinterließ seine schwangere Frau und einen dreijährigen Sohn.

Andre Gehrke von der Windenergie Osnabrück GmbH hat die Windgeschwindigkeiten beim jüngsten Sturm am Donnerstag aufgezeichnet. Beim Windrad auf dem Lechtenbrink in Darum wird ständig die Windgeschwindigkeit gemessen. Aufgrund des Orkans schaltete sich die Anlage am 18. Januar zwischen 16.30 und 22.30 Uhr ab. Spitzengeschwindigkeiten erreichte der Sturm um 18 Uhr und 21 Uhr. Es wurden Böen mit 33 Metern pro Sekunde (knapp 120 Kilometern pro Stunde gemessen). Die Zehn-Minuten-Mittelwerte lagen bei rund 90 Kilometern pro Stunde. Nach Angaben von Andre Gehrke war es damit der schlimmste Sturm seit 1998 als das Windrad errichten worden war. 1972 wurden jedoch Spitzengeschwindigkeiten von 150 Kilometern pro Stunde gemessen.

Die Feuerwehr im Stadtgebiet von Osnabrück rückte vor 34 Jahren zu 95 Einsätzen aus. Bei diesem Sturm waren es über den Daumen gepeilt 600, wie Feuerwehr-Chef Jürgen Knabenschuh gestern mitteilte. Auch wenn darin die Folgeeinsätze am Wochenende mit eingerechnet sind, so falle auf, dass die Bürger offenbar häufiger als noch vor 34 Jahren die Hilfe der Feuerwehr in Anspruch nähmen. " Wir sind froh darüber", findet Knabenschuh.

Am 13. November 1972 wurde der Katharinen-Kirchturm schwer beschädigt. Fast fünf Kilogramm schwere Kupferplatten vom Turmhelm flogen zu Boden. Vor allem Flachdächer wurden abgedeckt. Das Gebäude der Industrie- und Handelskammer am Neuen Graben zum Beispiel verlor seine Dachbleche. Am Berliner Platz und am Neumarkt zerbarsten grofie Schaufensterscheiben unter dem Winddruck. Die Schausteller hatten den Herbstjahrmarkt an der Halle Gartlage gerade beendet und wurden vom Sturm kalt erwischt. Der Schaden: hunderttausende.
Autor:
swa


Anfang der Liste Ende der Liste