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1.
Erscheinungsdatum:
08.01.2007
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Verschiedene
Themen,
die
vor
hundert
Jahren
die
Osnabrücker
nach
dem
Jahreswechsel
beschäftigten.
Arbeitsschutz
bei
der
Zündholzherstellung;
Ein
Bürgerverein
in
Schinkel,
der
auch
gegen
den
"
eisernen
Ring"
kämpfte;
Der
Erfolg
der
Straßenbahn
nach
dem
einjährigen
Betrieb;
Eine
Ausstellung
mit
Werken
von
Adolf
von
Menzel;
Auswanderung
und
Bevölkerungsstatistik;
Schnaps,
Ausschank
und
Kirche;
Ein
Zugunfall
mit
drei
Toten;
Kaisers
Geburtstag;
Das
neue
Bankgebäude
des
Barmer-
Bank-
Vereins
an
der
Möserstraße.
Mit
Bild
der
Möserstraße
mit
Straßenbahn
vor
der
Bank.
Überschrift:
Erfolgsbilanz für die Straßenbahn
Zwischenüberschrift:
Januar 1906: Oberbürgermeister lobt nach einem Jahr neues Verkehrsmittel
Artikel:
Originaltext:
Von
Christina
Keller
OSNABRÜCK.
Im
alten
Jahr
hatte
Frau
Holle
das
Bett
noch
einmal
tüchtig
aufgeschüttelt,
und
bis
auf
die
üblichen
"
Hurra
Rufe"
kam
das
neue
Jahr
still
an
einem
Sonntag
in
die
Stadt.
Die
geplagtesten
Menschen
in
diesen
Tagen
waren
wie
jedes
Jahr
die
Postbeamten,
die
alle
Hände
voll
zu
tun
hatten,
um
die
zahlreichen
Wunschkarten
in
die
richtigen
Hände
gelangen
zu
lassen.
Im
neuen
Jahr
wurde
der
weiße
Phosphor
zur
Zündholzfabrikation
verboten.
Für
die
Arbeiter
war
das
ein
Segen,
denn
der
Phosphor
hatte
sich
als
gesundheitsschädlich
erwiesen.
Ein
neues
Produktionsverfahren
stammte
von
dem
Forscher
Gans.
Das
Gans'
sche
Zündsalzgemisch
war
an
jeder
Reibefläche
entflammbar
und
setzte
die
Arbeiter
keinerlei
Gefahren
aus.
Der
zweite
"
volkstümliche"
Vortrag
des
Winters
hatte
"
die
moderne
Antialkoholbewegung"
zum
Thema.
Zwei
Pastoren
referierten
und
klärten
über
die
Schäden
von
übermäßigem
Alkoholkonsum
auf.
Um
die
Belange
und
Sorgen
der
Menschen
in
Schinkel
kümmerte
sich
vor
100
Jahren
ein
Verein:
"
die
Vereinigung
zur
Wahrung
der
Interessen
des
östlichen
Stadtviertels"
.
Vorsitzender
war
der
Werkzeugmeister
Hunelt,
und
als
Kassierer
fungierte
ein
Kaufmann.
Zum
Vorstand
gehörten
ein
Bäcker,
ein
Rentner,
ein
Gärtner
und
ein
Schuhmachermeister.
Im
Januar
wurde
über
Wegerechte
verhandelt,
und
über
die
Eisenbahngleise
auf
der
Buerschen
Straße
und
an
der
Klues,
deren
Verlegung
noch
immer
nicht
ausgeführt
waren.
Adolf-
von-
Menzel-
Schau
Die
langen
Wartezeiten
an
den
Bahngleisen
führten
weiter
zu
erheblicher
Beeinträchtigung
des
öffentlichen
Lebens.
Dagegen
wehrte
sich
der
Verein.
"
Das
östliche
Stadtviertel
kämpft
für
seine
allerwichtigsten
Entwickelungs-
und
Lebensbedingungen"
,
hieß
es.
Zufrieden
hielt
Oberbürgermeister
Rißmüller
in
seiner
Neujahrsansprache
eine
Lobrede
auf
die
Osnabrücker
Straßenbahn,
die
im
Januar
schon
seit
einem
Jahr
die
Stadt
durchquerte
und
von
der
Bevölkerung
gern
und
oft
benutzt
wurde.
Gewinn
und
Verlust
wurden
in
der
Tageszeitung
abgedruckt
zusammen
mit
der
Bemerkung
"
so
darf
die
Stadt
mit
der
Entwickelung
des
Betriebes
im
ersten
Jahr
durchaus
zufrieden
sein"
.
Originalwerke
und
Zeichnungen
von
Adolf
von
Menzel
stellte
das
Museum
zu
Beginn
des
Jahres
1907
aus.
Zu
den
Exponaten
gesellten
sich
im
Laufe
der
Ausstellung
noch
verschiedene
Werke
des
Meisters,
die
Privatleute
spontan
dem
Dürerbund
zur
Verfügung
stellten.
Ende
des
Monats
hielt
ein
Kunstexperte
im
Harmoniesaal
einen
Vortrag
über
den
berühmten
Maler.
Besorgnis
drückte
ein
Artikel
aus,
der
von
der
freiwilligen
Auswanderung
von
Bauern
aus
der
Region
Damme
berichtete.
Nicht
nur
Kötter
und
Kleinbauern
übersiedelten
in
den
Raum
Posen,
sondern
vermehrt
auch
Besitzer
größerer
Höfe.
Ein
Kolon
hatte
zum
Jahresbeginn
dort
ein
Gut
für
95000
Mark
erworben
und
zog
mit
allem
Hab
und
Gut
dorthin.
Vor
100
Jahren
In
der
Großen
Straße
stieß
ein
durchgegangenes
Pferd,
das
einen
Milchwagen
zog,
mit
der
Straßenbahn
zusammen.
Es
erlitt
einen
Beinbruch.
Das
Pferd
musste
an
Ort
und
Stelle
getötet
werden.
Zahlreiche
Kannen
Milch
ergossen
sich
auf
die
Hauptstraße.
Der
Straßenbahnwagen
wurde
nicht
beschädigt,
der
Fahrer
hatte
das
Unglück
kommen
sehen
und
seinen
Wagen
zum
Stehen
gebracht.
Ende
Januar
fiel
das
Thermometer
rapide,
und
die
eher
milden
Themperaturen
wichen
eisiger
Kälte
aus
dem
Osten.
Seit
1890
bestand
das
Gesetz,
wonach
jeglicher
Gaststättenbetrieb
zur
Zeit
des
Hauptgottesdienstes
zu
ruhen
hatte.
Im
Januar
1907
verkündete
das
Gericht
in
Osnabrück
anlässlich
eines
Präzedenzfalles,
dass
der
Aufenthalt
von
Gästen
in
Wirtschaften
während
des
Hauptgottesdienstes
an
Sonn-
und
Festtagen
"
unmöglich
die
Entheiligung
des
Sonntages
darstellen
könne"
.
Der
Polizeibehörde
wurde
es
jedoch
freigestellt,
reine
Schnapsschänken
mit
Auflagen
zu
reglementieren,
denn
allenfalls
der
Genuss
von
Branntwein
könne
die
Entheiligung
des
Sonntages
zur
Folge
haben.
Unglück
mit
drei
Toten
Ein
Bahnunglück
überschatte
das
Monatsende
Mit
dem
Frühzug
waren
30
Arbeiter
aus
Voxtrup
nach
Belm
gefahren,
dort
aber
zur
falschen
Seite
ausgestiegen.
Im
selben
Moment
fuhr
ein
Gegenzug
aus
Vehrte
an
dem
Zug
vorbei,
und
die
Lokomotive
erfasste
drei
Arbeiter
sofort.
Die
verunglückten
Arbeiter
hinterließen
Familien
mit
unmündigen
Kindern.
Eine
Absperrung
existierte
nicht.
So
mussten
die
Arbeiter
jeden
Tag
für
den
ungefährlichen
Weg
lange
Umwege
in
Kauf
nehmen,
denn
eine
Unterführung
auf
die
andere
Gleisseite
gab
es
nicht.
Die
Bevölkerungsstatistik
von
1906
lag
schon
Ende
des
Monats
für
Osnabrück
vor.
Die
meisten
Todesfälle
waren
auf
Kinder
unter
einem
Jahr
entfallen.
Brechdurchfälle,
Darmkatarrh
und
Kinderkrankheiten
aller
Art
gehörten
zu
den
Hauptursachen
der
Kindersterblichkeit.
Zu
Kaisers
Geburtstag
waren
die
Tageszeitungen
voll
von
nationalistischen
Reden.
Gerade
waren
die
Reichstagswahlen
vorüber,
und
mancher
patriotische
Festredner
erinnerte
daran,
"
dass
alle
Kinder
eines
Volkes
Söhne
eines
Vaterlandes
sind"
,
die
Stämme
also
fest
zusammenstehen
sollten.
Von
weiblichen
Kindern
war
nicht
die
Rede,
denn
es
ging
ausschließlich
um
säbelrasselndes
Heldentum.
Das
neue
Bankgebäude
des
Barmer-
Bank-
Vereins
an
der
Möserstraße
wurde
im
Januar
vor
100
Jahren
seiner
Bestimmung
übergeben.
Die
Hausfront
von
22
Meter
Breite
zeigte
zwei
Portale,
eines
führte
in
die
Bank,
das
andere
in
die
Privatwohnung
des
Bankdirektors.
Dekoriert
war
der
Neubau
mit
Kunststein
aus
den
Piesberger
Werken
in
der
Farbe
von
natürlich
rotem
Sandstein.
Die
Möserstraße
vor
knapp
100
Jahren.
Rechts
das
neue
Bankgebäude
mit
zwei
Portalen.
Foto
aus
"
Alt
Osnabrück"
.
Wenner.
Band
2
Autor:
Christiana Keller