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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
Borkenkäfer hat die Fichten schwer geschädigt
Zwischenüberschrift:
Schadflächen im Natruper Holz
Artikel:
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Originaltext:
Borkenkäfer hat die Fichten schwer geschädigt

Schadflächen im Natruper Holz

fhv OSNABRÜCK.
Borkenkäferbefall meldet die Stadt Osnabrück auf ihren Flächen im Natruper Holz. Dort müssen jetzt viele Bäume gefällt werden.

Wenn grüne Fichten trocken werden, eine feuerrote Krone bekommen und Nadeln und Rinde verlieren, ist der Borkenkäfer am Werk gewesen. So auch im Natruper Holz. Dort muss die Stadt Osnabrück jetzt auf ihren vom Eigenbetrieb Grünflächen und Friedhöfe bewirtschafteten Flächen an vielen Stellen Bäume fällen lassen.
Noch in diesen Tagen soll im südöstlichen Teil des Natruper Holzes mit dem Fällen der etwa 60 Jahre alten Fichten begonnen werden. Da mittlerweile mehrere hundert Bäume abgestorben sind, wird sich die Fällmaßnahme bis in das neue Jahr erstrecken.

Wegen der Vielzahl zu fällender Bäume wird eine Holzerntemaschine, ein selbstfahrender Harvester, eingesetzt. Auch der Transport der aufgearbeiteten Stämme erfolgt mit einem Rückefahrzeug einer Spezialfirma. Die Verantwortlichen hoffen, dass die Witterung ein zügiges Arbeiten erlaubt und sich die Schäden an den Wegen im Rahmen halten werden. Die Bevölkerung wird gebeten, die vorübergehenden Sperrungen von Wegen zu akzeptieren, um im Arbeitsbereich der Forstfachleute nicht in Gefahr zu geraten.

Unter der Rinde
Die wichtigsten Borkenkäfer-Arten, der Buchdrucker und der Kupferstecher, sind Rindenbrüter und schädigen nur die Fichte. Der Käfer bohrt sich in die Bäume und paart sich in dem entstandenen Hohlraum. Das Weibchen legt von dort aus Brutgänge an. Je nach Wetter und Nahrungsangebot entstehen dort bis zu drei neue Generationen im Jahr.

Die Borkenkäfer haben sich wegen des heißen Klimas gerade in diesem Sommer rasant vermehrt und bedrohen mittlerweile den Fichtenbestand in ganz Niedersachsen. " Der Befall durch den Borkenkäfer nimmt bei Hitze extrem zu", sagte Alfred Wulf von der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) in Braunschweig. Die Förster seien in Alarmbereitschaft und achteten während der Vegetationsperiode verstärkt auf Anzeichen wie Bohrmehl am Stammfuß.

Durch den Wassermangel waren die Bäume geschwächt und konnten sich nicht wie üblich durch Harzfluss gegen die Schädlinge wehren. " Die befallenen Bäume sind zum Tode verurteilt. Man muss sie so schnell wie möglich fällen, bevor sich die neue Generation von Schädlingen unter der Rinde entwickelt hat", sagte Wulf bereits im August, der bei der BBA das Institut für Pflanzenschutz und Forst leitet

Holz verliert an Wert
Zu diesem Zeitpunkt hätte das befallene Holz im frischen Zustand noch zu einem Preis von bis zu 60 Euro pro Festmeter vermarktet werden können. Vier Monate später und stocktrocken geworden, zahlt das Sägewerk für Borkenkäfer-Fichte gerade einmal den Preis der Aufarbeitung durch die Waldarbeiter.

Im Frühjahr soll auf den betroffenen Flächen ein standortgerechter Laubmischwald aus Eichen und Hainbuchen gepflanzt werden.

Das städtische Presseamt kommentiert in seiner Pressemitteilung die Aktion übrigens so: " Junge Fichten leben besonders in der Weihnachtszeit gefährlich, zumindest wenn ihnen das Schicksal blüht, als Weihnachtsbaum zu enden. Aber auch später, wenn sie zu großen Bäumen herangewachsen sind, drohen Gefahren."

Trockene Kronen: Borkenkäferbefall.
Foto Michael Hehmann
Autor:
fhv


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