User Online: 11 |
Timeout: 12:28Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
16.11.2006
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Eine
Bilanz
eines
Jahres
renovierter
und
halbierter
Neumarkt-
Tunnel.
Mit
Meinungen
der
damaligen
Gegner
und
Befürworter,
mit
Stellungnahmen
von
Geschäftsleuten,
mit
einer
Darstellung
der
Vorgeschichte
und
einer
zur
aktuellen
Lage
des
Rechtsstreites
und
den
Meinungen
einiger
Nutzer.
Dazu
Fotos
der
Befragten
und
ein
Bild
mit
symbolisch
leeren
Sektgläsern.
Überschrift:
Keine Sektlaune zum Tunnel-Geburtstag
Zwischenüberschrift:
Ein Jahr neue Neumarkt-Passage: Eine Bilanz
Artikel:
Originaltext:
Keine
Sektlaune
zum
Tunnel-
Geburtstag
Ein
Jahr
neue
Neumarkt-
Passage:
Eine
Bilanz
Von
Wilfried
Hinrichs
OSNABRÜCK.
Die
Sektflasche
bleibt
zu.
Ein
Jahr
nach
Eröffnung
der
neuen
Neumarkt-
Passage
ist
keiner
so
richtig
in
Feierlaune.
Die
Bilanz
kurz
gefasst:
Optisch
ein
Gewinn,
finanziell
ein
Verlust.
Der
erste
Mieter
hat
die
Passage
wieder
verlassen.
Zwei
Ladenlokale
stehen
leer.
Die
Besucherfrequenz
ist
niedriger
als
erhofft.
Die
Osnabrücker
Parkstätten-
Betriebsgesellschaft
(OPG)
,
die
im
Auftrag
der
Stadt
die
Passage
verwaltet,
setzt
im
Moment
Geld
zu.
Hat
sich
also
die
Investition
von
2,
9
Millionen
Euro
gelohnt?
Zum
ersten
Geburtstag
der
Passage
haben
wir
uns
umgehört
-
bei
den
Politikern,
die
für
den
Umbau
gestimmt
haben,
bei
den
Gegnern
der
Renovierung,
bei
aktuellen
Mietern
und
bei
einem
ehemaligen
Mieter,
der
ausgezogen
ist.
Sie
haben
mit
Ja
gestimmt:
CDU-
Ratsfrau
Anette
Meyer
zu
Strohen
hat
als
Vorsitzende
des
Stadtentwicklungsausschusses
den
Umbau
der
Passage
an
entscheidender
Stelle
begleitet:
"
Ich
sage
ganz
klar
Ja,
die
Investition
hat
sich
gelohnt."
Die
Passage
habe
deutlich
an
Ambiente
gewonnen
und
sei
enorm
wichtig
für
den
Fußgängerverkehr.
Als
die
Passage
während
der
Umbauzeit
gesperrt
gewesen
sei,
sei
oben
"
das
Chaos
ausgebrochen"
,
sagt
die
CDU-
Ratsfrau.
Den
Tunnel
zu
schließen
wäre
keine
Lösung
gewesen.
Der
Unterhalt
hätte
weiter
Geld
gekostet.
Die
CDU
wollte
ursprünglich
die
Renovierung
des
ganzen
Tunnels.
Auf
Druck
des
Bündnispartners,
der
FDP,
stimmte
sie
dann
der
Minimallösung
m
der
heutigen
Form
zu.
FDP-
Fraktionschef
Thomas
Thiele
räumt
freimütig
ein:
"
Die
Situation
ist
suboptimal."
Zwar
sei
der
Tunnel
kein
Schandfleck
mehr
wie
vor
der
Renovierung.
Finanziell
sei
das
Ergebnis
aber
nicht
zufrieden
stellend:
"
Wir
müssen
überlegen,
wie
wir
dasändern
können."
Sie
haben
Nein
gesagt:
Die
SPD
schwenkte
im
letzten
Moment
um
und
stimmte
gegen
den
Umbau.
Fraktionschef
Ulrich
Hus
sieht
sich
jetzt
bestätigt.
Die
Passage
habe
mittelfristig
keine
Zukunft,
denn
die
Stadt
könne
sich
"
eine
dauerhafte
Subventionierung
des
Einzelhandels
im
Tunnel"
nicht
leisten.
Die
Passage
werde
in
die
Gesamtentwicklung
des
Neumarktes
eingebettet
werden
müssen.
Fest
steht
für
ihn:
"
Die
Zukunft
liegt
oben."
Michael
Hagedorn
(Grüne)
sagte:
"
Den
halben
Tunnel
zu
sanieren
war
von
Anfang
an
ein
Schildbürgerstreich."
Es
sei
klar
gewesen,
dass
"
für
die
Geschäftsleute
unten
kaufmännisch
nichts
zu
gewinnen
ist"
.
Er
ist
im
Tunnel
geblieben:
Reinhard
Coppenrath
ist
mit
seinem
Café
seit
30
Jahren
eine
Institution
in
der
Passage.
Der
Umbau
habe
den
alteingesessenen
Mietern
"
wohl
Positives
gebracht"
,
sagte
er,
allerdings
nicht
in
der
Kasse.
Der
Umsatz
liege
in
seinem
Café
auf
demselben
Niveau
wie
vor
dem
Umbau.
Die
Anmutung
sei
moderner
und
freundlicher.
Dass
die
Besucherfrequenz
dennoch
unter
den
Erwartungen
bleibt,
liegt
seiner
Ansicht
nach
an
der
Schließung
des
Mittelteils.
Weil
es
keine
unterirdische
Verbindung
mehr
von
der
Großen
Straße
zum
Kollegienvvall
gibt,
wählten
viele
Passanten
den
oberirdischen
Weg.
3000
Unterschriften
für
einen
Durchbruch
legten
die
Mieter
im
Herbst
dem
Stadtrat
vor.
Dass
die
Initiative
Erfolg
hat,
ist
unwahrscheinlich.
Ein
nachträglicher
Durchbruch
wäre
sehr
teuer.
Er
ist
umgezogen:
Fleischermeister
Franz
Mandel
hat
vor
dem
Umbau
die
Passage
verlassen
und
ist
in
ein
oberirdisches
Ladenlokal
am
Neumarkt
umgezogen.
Er
bereut
den
Schritt
nicht.
Im
Gegenteil:
"
Es
war
hundertprozentig
richtig."
Zermürbend
sei
die
Unsicherheit
über
die
Zukunft
des
Tunnels
gewesen.
Jetzt
habe
er
Planungssicherheit.
Und
das
Geschäft,
so
sagt
er,
"
ist
besser
geworden"
.
Vorgeschichte
2001
wurde
der
oberirdische
Fußgängerweg
geschaffen.
Die
Laufkundschaft
wurde
weniger,
das
Siechtum
des
Tunnels
begann.
Die
OPG
verzichtete
auf
Mieteinnahmen,
um
die
Mieter
zu
halten.
2003
entstand
die
Idee
des
"
Naschmarktes'
mit
gehobener
Gastronomie.
Sie
wurde
als
zu
teuer
verworfen.
2004
entschied
sich
der
Rat
mit
den
Stimmen
von
CDU
und
FDP
aus
Kostengründen
für
die
Minimallösung:
Teilschließung
und
Umbau.
Kritiker
forderten
die
Schließung
des
Tunnels.
Das
höchste
Gericht
soll
entscheiden
hin
OSNABRÜCK.
Der
Rechtsstreit
um
den
Umbau
des
Neumarkttunnels
ist
noch
nicht
zu
Ende.
Theodor
Bergmann
will
seinen
Fall
vor
das
Bundesverwaltungsgericht
in
Leipzig
bringen,
wie
er
jetzt
mitteilte.
Bergmann
hat
das
verbriefte
Recht
auf
eine
unterirdische
Fußgänger-
Verbindung
zwischen
seinen
Häusern
an
der
Großen
Strafte
(H&
M)
und
Öwer
de
Hase
(Sportarena)
.
Seit
dem
Umbau
ist
die
Verbindung
gekappt.
Das
Verwaltungsgericht
Osnabrück
hatte
ihm
Recht
gegeben,
das
Oberverwaltungsgericht
Lüneburg
zu
Gunsten
der
Stadt
entschieden.
Jetzt
will
Bergmann
ein
höchstrichterliches
Urteil.
Dazu
muss
er
aber
erst
erreichen,
dass
die
Revision
zugelassen
wird.
Was
halten
Sie
von
der
Neumarkt-
Passage?
"
Schön
und
geschmackvoll"
- "
Die
Raupe
holen
und
platt
walzen"
- "
Schwerer
Zugang
für
Behinderte"
Herta
Zerres
(70)
bedauert.
dass
es
für
behinderte
Menschen
keine
einfach
zugängliche
Toilette
gibt.
Die
Millionen
hätten
besser
Armen
geschenkt
werden
sollen.
Angela
Galander
(67)
würde
am
liebsten
eine
Raupe
holen
und
alles
platt
walzen.
Die
Neuerung
erträgt
sie
kaum
und
trauert
dem
alten
Tunnel
zu
hundert
Prozent
nach,
Für
Katharina
Korel
(21)
und
Cathleen
Himmler
(19)
ist
die
Passage
schön
und
geschmackvoll
gestaltet.
Dass
sich
der
Aufwand
wirklich
gelohnt
hat,
bezweifeln
die
beiden
aber.
Denn
die
Bürger
nutzten
weiterhin
den
kurzen
Weg
über
die
Straße.
Sie
selber
gehen
auch
nur
bei
kaltem
und
nassem
Wetter
durch
den
Tunnel.
Martin
Danner
(38)
findet
den
Tunnel
ungemütlich.
Um
einen
Kaffee
zu
trinken,
würde
er
sich
nicht
dort
hinsetzen.
Er
nutzt
den
Tunnel
nur,
um
vor
Regen
zu
flüchten.
Für
Michael
Schmitt-
Boeger
(42)
ist
die
Optik
ansprechend.
Die
Investitionen
hätten
sich
gelohnt,
jetzt
müsse
man
abwarten,
wie
sich
die
Passage
weiterentwickele.
kwe
/
Fotos;
Gert
Westdörp
Anstoßen
zum
Tunnel-
Geburtstag?
Ein
Jahr
nach
der
Eröffnung
der
Neumarkt-
Passage
ist
eine
gewisse
Ernüchterung
eingekehrt.
Die
Bilanz:
Optisch
ein
Gewinn,
finanziell
ein
Verlust.
Da
bleiben
die
Sektgläser
halt
leer...
Foto:
Gert
Westdörp
Autor:
Wilfried Hinrichs, kwe