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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Einkaufen und einkehren
Zwischenüberschrift:
Der Winkel unter dem Heger Tor
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Einkaufen und einkehren

Der Winkel unter dem Heger Tor

Im Jahr 1901 hatten die Kutschen freie Bahn am Heger Tor. Kopfsteinpflaster zierte die Straße, es ging beschaulich zu: Colonialwaren wurden gehandelt, und ein Friseur und Schneidermeister Jakubuv boten ihre Dienste an. Foto: Rudolf Lichtenberg

Viel Flair verbreiten die alten Häuser am Heger Tor auch heute. Foto: Klaus Lindemann

Von Marie-Luise Braun

OSNABRÜCK. 1901 war die Durchfahrt noch erlaubt: Durch das Heger Tor war die Fahrt für die Kutschen in die angrenzenden Straßen frei, wie das Bild von 1901 zeigt. Heute verhindern ein Aufbau und Treppen die Unterquerung für Pkw. Nur Radfahrer und Fußgänger können ungehindert hindurch.

Zeitreise

Für den Bau des Tores spendete Dr. Gerhard Friedrich von Gülich im Jahr 1817 1000 Taler. Zwei Jahre nach der Schlacht bei Waterloo wollte er damit die Osnabrücker ehren, die in der Schlacht gekämpft und " deutschen Muth bewiesen" hatten.

An den Häusern auf den beiden Bildern scheint sich in den letzten 100 Jahren nicht viel verändert zu haben. Dennoch hat der Wandel der Zeit seine Spuren hinterlassen.

Links ist auf dem alten Foto das Drei-Kronen-Haus zu sehen. Hinter dem Schaufenster rechts in der Marienstraße 5 befand sich um 1900 das Geschäft des Schneidermeisters Hans Jakubuv, der hier neue Anzüge nähte oder Herrenmäntel schneiderte.

Seinen Namen erhielt das Gebäude vom Gasthaus " Drei Kronen". Die drei Kronen im Wappen über dem Eingang erinnern bis heute daran. Als das Gasthaus schloss, zog die Firma Rudolph Richter mit dem Groß- und Einzelhandelsgeschäft für Eisenhandel ein.

In den 70er Jahren richtete das Museum hier ein Haus der Sammlungen ein, zudem eröffnete 1999 Anette Röhr die " Galerie im Dreikronenhaus". In Kürze soll nun der städtische Fachbereich Kultur in das Gebäude einziehen. Derzeit ist es zur Renovierung eingerüstet. Deshalb haben wir einen anderen Bildausschnitt gewählt als auf der Aufnahme aus dem Jahr 1901.

Im Eckgebäude rechts der Straße " Rolandsmauer" befindet sich heute das Antiquariat Wenner. Wie die Aufschrift zeigt, verkaufte die Firma Weymann hier Anfang des 20. Jahrhunderts Colonialwaren " en gros und en detail". Später war im Haus die Firma Weltring zu finden, deren Besitzer einige Änderungen vornahmen: Es wurden zusätzliche Schaufenster eingebaut oder vergrößert und der Eingang zur Ecke hin verlegt.

Als das Gebäude an die Firma Wenner überging, machte diese einige Umbauten rückgängig. Das giebelständige Haus nebenan gehört heute zu dem Geschäft dazu. Kurzzeitig hatte hier der Schuhmachermeister Leo Lammers seinen Laden.

Im Haus neben dem Heger Tor befand sich schon zur Jahrhundertwende die " Schankwirtschaft zum Heger Tor", die der damals 26-jährige Hermann Heims 1893 eröffnet hatte. Den Namen " Peitschenkneipe" trägt die Gaststätte nach den Peitschen im Fenster des Hauses. Eine Reminiszenz an die Zeit der Pferdefuhrwerke, deren Kutscher hier einstmals einkehrten.

Am rechten Bildrand ist ein Kiosk zu sehen. Hier verkaufte Heinrich Gees um das Jahr 1900 Schuhe.

Im Jahr 1901 hatten die Kutschen freie Bahn am Heger Tor. Kopfsteinpflaster zierte die Straße, es ging beschaulich zu: Colonialwaren wurden gehandelt, und ein Friseur und Schneidermeister Jakubuv boten ihre Dienste an. Foto: Rudolf Lichtenberg

Viel Flair verbreiten die alten Häuser am Heger Tor auch heute. Foto: Klaus Lindemann
Autor:
Marie-Luise Braun


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