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Der eigene Strom ist der schönste
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Stadtwerke bauen Kraftwerk im nördlichen Ruhrgebiet
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Originaltext:
Der eigene Strom ist der schönste

Stadtwerke bauen Kraftwerk im nördlichen Ruhrgebiet

Von Dietmar Kröger

OSNABRÜCK. " Selbst sind die Stadtwerke", könnte es In Zukunft bei den regionalen Stromversorgern heißen. Osnabrück geht dabei mit 27 weiteren Kommunen mutig voran. Zusammengeschlossen in der Trianel Power Kraftwerk Gesellschaft, bauen die Energieversorger in Hamm-Uentrop ihr eigenes Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk.

Im Herbst 2007 soll das mit modernster Technik ausgestattete Kraftwerk ans Netz gehen. Derzeit werden die großen Turbinen eingebaut, die in einem Jahr aus Gas Strom machen werden. Zehn Millionen Euro lassen sich die Stadtwerke ihr Engagement im Ruhrgebiet kosten. Die Gesamtkosten für das Gaskraftwerk belaufen sich auf 440 Millionen Euro.

Die Stadtwerke Osnabrück waren einer der Initiatoren dieses bundesweit einmaligen Projekts, an dem unter anderem die Stromversorger aus Städten wie Krefeld, Aachen und dem österreichischen Salzburg, aber auch aus Kommunen in den benachbarten Niederlanden beteiligt sind. Ihnen ist eines gemein: Sie sind konzernunabhängig, mithin nicht an einen Energieriesen wie die RWE gebunden.

" Derzeit sind wir reine Händler. Wir kaufen unseren Strom auf dem freien Markt und verkaufen ihn dann an unsere Kunden weiter", so Vertriebsleiter Dr. Klaus Siedhoff. Die Folge: Die Stadtwerke sind vom marktüblichen Strompreis abhängig. Und der zeigt nun schon seit geraumer Zeit einen starken Hang zum steten Anstieg. Von ihrer Beteiligung erhoffen sich die Verantwortlichen eine größere Unabhängigkeit und damit mittelfristig gesicherte Preise für die Kunden.

Bislang gab es in der Bundesrepublik nur vier Kraftwerksbetreiber. Mit der Initiative der Stadtwerke erwächst den " Großen" eine erste Konkurrenz. Weitere Zusammenschlüsse haben sich unter anderem bereits in Süddeutschland gebildet, wo man noch auf der Suche nach einem geeigneten Standort für ein Kraftwerk ist.

Der Standort Hamm-Uentrop begründet sich zum einen in der mehrheitlich nordrhein-westfälischen Beteiligung an dem Gemeinschaftsprojekt, zum anderen in der logistisch günstigen Lage. " Es wäre natürlich schön gewesen, hier Arbeitsplätze schaffen zu können", gibt Siedhoff zu. Allerdings gebe es keine passenden Hochspannungsleitungen und andere notwendige Infrastrukturen.

Der bislang von den Stadtwerken selbst erzeugte Strom aus Windenergie, Blockheizkraftwerken und dem Gas der Deponie am Piesberg reicht, um rechnerisch 3500 Haushalte zu versorgen. Mit dem Beginn der Lieferungen aus Hamm-Uentrop wird sich diese Zahl fast verzehnfachen, denn allein mit dem Strom aus dem Ruhrgebiet können rechnerisch 30000 Osnabrücker Haushalte bedient werden.

Zur Sache: Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk

Genau genommen, handelt es sich bei dem Kraftwerk in Hamm-Uentrop am nördlichen Rand des Ruhrgebietes um ein Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk. Zwei Drittel des Stroms werden aus Gas erzeugt, ein Drittel mittels der anfallenden Abwärme aus Dampf. Brennstoff ist Erdgas, das mit einem Wirkungsgrad von 57, 7 Prozent eingesetzt wird (der durchschnittliche Wirkungsgrad bundesdeutscher Kraftwerke liegt bei etwa 40 Prozent). Jährlich werden in Hamm-Uentrop 4, 3 Milliarden Kilowattstunden Strom produziert. Mit der ihnen zur Verfügung stehenden Strommenge werden die Stadtwerke Osnabrück etwa 12 Prozent ihres Bedarfs decken können.

So wird das Gaskraftwerk aussehen, das von der Firma Siemens in Hamm-Uentrop gebaut wird.
Autor:
Dietmar Kröger


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