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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
Initiative will Klostergarten erhalten
Zwischenüberschrift:
Protest gegen Pläne für Baugebiet am Franziskanerkloster
Artikel:
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Originaltext:
Initiative will Klostergarten erhalten

Protest gegen Pläne für Baugebiet am Franziskanerkloster

rll OSNABRÜCK.
50 Jahre lang wurde ihm keine große Beachtung geschenkt. Jetzt soll der Garten des Franziskanerklosters einer Wohnsiedlung weichen, und nun wird den Anwohnern vom Sonnenhügel bewusst, worauf sie da verzichten müssten.

" Rettet den Klostergarten"
so nennt sich die Bürgerinitiative, zu der sich Anwohner aus den umliegenden Straßen zusammengeschlossen haben. Vom Franziskanerkloster an der Bramscher Straße ist nur noch die Wärmestube geblieben, die übrigen Räume werden als Studentenwohnheim genutzt. Den verwilderten Garten möchte das Bistum an das Stephanswerk verkaufen, das auf dem Gelände Wohnhäuser errichten will.

Vor einem halben Jahr, als das Vorhaben bekannt wurde, sollten es noch 35 Eigenheime sein. Inzwischen hat die Stadt ihre Pläne modifiziert. Der Fachbereich Städtebau geht nun von größeren Grundstücken und einer dichteren Bebauung aus, mit 18 Gebäuden, auch Doppelhäuser sollen möglich sein.

So oder so - der Klostergarten würde weitgehend verschwinden, und das bedauern viele Anwohner, denen die grüne Oase ans Herz gewachsen ist. Sie haben sich zu einer Initiative zusammengeschlossen und fordern: " Hier darf nicht gebaut werden." Es sei nicht einzusehen, dass der Park mit der Streuobst wiese zerstört werde, obwohl in Osnabrück bald 160 Hektar Kasernenflächen zur Verfügung stünden. Aber das Planungsverfahren geht einstweilen weiter. Voraussichtlich am 23. November wird sich der Stadtentwicklungsausschuss mit den Einwänden beschäftigen.

" Mir tut das in der Seele weh, wenn für nachkommende Generationen so etwas zerstört wird", sagt Christine Hoffmann, die Sprecherin der Initiative. Von ihrem Haus an der Kornstraße kann sie bis zum Klostergarten blicken. Und sie hofft, dass dort weiterhin verwilderte Obstbäume stehen und keine Einfamilienhäuser.

Gegen eine Bebauung wehrt sich auch der Imker Friedbert Nölle, der vor zwölf Jahren einen Bienenstand auf dem Gelände übernommen hat. Er sorgt sich um die Tracht, wenn seine acht Völker nicht mehr in den Klostergarten ausschwärmen können. Was er an dem verwilderten Park besonders schätzt, ist der Nektar der Frühblüher Krokus und Weide. Schon deshalb hofft er, dass der Klostergarten erhalten bleibt.

Die Initiative verweist auf ein Gutachten des Vogelkundlers Dr. Gerhard Kooiker, der den Park als " ökologisch wertvolles Gebiet" einstuft. 30 Vogelarten hat er festgestellt, darunter mehrere Rote-Liste-Arten wie Grünspecht, Kleinspecht und Mauersegler. Schutzwürdig findet die Initiative aber auch eine Hainbuchenhecke im Norden und Osten des Gebiets, die schon 80 Jahre alt sein soll.

Für den Erhalt des Klostergartens spricht nach Ansicht der Initiative seine Lage am grünen Finger, der den Gertrudenberg, den Hasefriedhof und das Nettetal miteinander verbindet. Dieser Grünzug würde durch eine Bebauung noch mehr eingeschränkt, argumentieren Christine Hoffmann und ihre Mitstreiter. Sie schlagen vor, den Park stattdessen über den geplanten Wanderweg als Erlebnisraum für Kinder und Erwachsene zu erschließen.

Die Gegner der geplanten Wohnsiedlung finden, dass mit " scheinheiligen Argumenten" für die Bebauung geworben werde. So verstecke sich der Investor hinter einem " Wall von Nächstenliebe", kritisiert René Fauck von der Initiative. " Zuerst hieß es, da sollen kinderreiche Familien bauen, aber im Grunde ging es nur ums Geld!"

Kontakt
Bürgerinitiative " Rettet den Klostergarten",
Christine Hoffmann, Telefon 86478.

Sie kämpfen für den Klostergarten: Der Imker Friedbert Nölle und die Anwohner Christine Hoffmann und René Fauck (von links) haben eine Initiative gegründet.
Foto: Elvira Parton
Autor:
rll


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