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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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30 Euro: Ein teurer Denkzettel
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Öwer de Hase: Stadt verteilt Knöllchen an Motorradfahrer
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30 Euro: Ein teurer Denkzettel

Öwer de Hase: Stadt verteilt Knöllchen an Motorradfahrer

d. OSNABRÜCK.
Motorradfahrer sind wahrscheinlich ebenso bequem wie Autofahrer: Am liebsten wollen sie bis vor ihr Ziel fahren und dort parken. Pech nur, wer Motorrad, Mofa oder Motorroller Öwer de Hase abstellt: Da wird er schnell mit 30 Euro zur Kasse gebeten - wegen Parkens in der Fußgängerzone.

Nicht nur die Zahl der Radfahrer nimmt stetig zu, immer mehr Osnabrücker steigen auch auf ein " motorisiertes Zweirad", wie es im Amtsdeutsch heißt, um. Was die meisten nicht wissen: Ein solches Gefährt, und mag es als Mofa noch so klein und nur 25 km/ h schnell sein, ist parktechnisch gesehen ein Auto. Und als solches darf es zum Beispiel nicht an einem Fahrradstand geparkt werden.

Die freie Fläche Öwer de Hase / Möserstraße bietet sich daher für Motorradfahrer als Parkplatz an. Allerdings: Dort ist Fußgängerzone. In der darf bekanntlich kein Auto parken - und eben auch kein Motorrad.

Dass Sonder-Parkplätze für motorisierte Zweiräder in Osnabrück Mangelware sind, hat auch die Stadt erkannt.

" Geschäftsleute haben sich beschwert"
Norbert Obermeyer, Stadtverwaltung

" Wir haben in den vergangenen Monaten weit über 50 Stellplätze geschaffen", sagt Norbert Obermeyer vom Fachbereich Bürger und Ordnung. Und man sei bemüht, bei Veränderungen an Straßen und Plätzen weitere zu markieren. " Wir sehen den Bedarf", sagt er. Allerdings gebe es Grenzen.
Und die seien Öwer de Hase erreicht. Wo vier Plätze für Motorräder auf dem Pflaster markiert sind, stehen bis zu 10, gar 15 Gefährte nebeneinander. Für Fußgänger bedeutet dies: Der Weg zum Beispiel von der Gutenberg-Passage zu " Ihr Platz" ist versperrt. Mit einem Kinderwagen ist gar kein Durchkommen. " Geschäftsleute haben sich schon oft beschwert", sagt Obermeyer.
Konsequenz: Seit einiger Zeit werden von den Mitarbeitern des OS-Teams an Motorrad- und Motorrollerfahrer, die dort außerhalb der vier markierten Stellplätze ihr Gefährt parken, Knöllchen verteilt. Und da dort Fußgängerzone ist, mit 30 Euro saftig hohe Strafmandate.

Wohin nun mit dem Motorrad? Fahrradstände sind tabu, ebenso Parkhäuser. Dort dürfen keine Zweiräder abgestellt werden. " Normale Parkplätze", schlägt Obermeyer vor. Doch er gibt zu, das es sicher keine gute Idee ist, das kleine Mofa auf einen " Autoparkplatz" an den Straßenrand zu stellen. Da gebe es bestimmt Ärger mit den Autofahrern.

Sein zweiter Vorschlag: die überirdischen, öffentlichen Parkplätze, zum Beispiel auf der Großen Domsfreiheit. Allerdings: Dort muss natürlich auch für einen Motorroller ein Parkschein gelöst werden. Wie das Papierticket am Mofa oder Motorrad befestigt werden kann, ohne dass es jemand stiehlt oder es im Regen nass wird, weiß Obermeyer auch nicht genau. Da müsse der Zweiradfahrer wohl eine Schutzhülle mitnehmen. Und für den, der sein Motorrad am Straßenrand parke, sei eine Vorrichtung nötig, mit der die Parkscheibe am Krad befestigt werden kann.

Wie gesagt: Ein motorisiertes Zweirad ist parktechnisch ein Auto, also müssen die Fahrer auch Parkzeiten, Parkscheiben und Parktickets haben und beachten.

Die Idee, das Zweirad auf dem Gehweg zu parken, ist auch keine Lösung: Das kostet 15 Euro, wenn dadurch Fußgänger behindert werden, sogar 25.

Was tun? Wie ein Autofahrer handeln und entweder laufen - oder Knöllchen zahlen.

Parkplätze für Motorräder

Über 50 SpezialParkplätze für motorisierte Zweiräder (Mofas, Motorroller, Motorrader) hat die Stadt in den vergangenen Monaten geschaffen. Die Standorte:
Lortzingstraße (5), Gerberhof (4), Busring (10), Kamppromenade (8) (zurzeit wird dort Baumaterial gelagert), Seminarstraße/ Kolpingstraße (8), Möserstraße (3), Stadthaus (15). öwer de Hase (4).

KOMMENTAR

Von Beate Dammermann

Mehr Platz

Parkplätze für Mofas, Roller und Motorräder sind in Osnabrück Mangelware. Sicher, die Stadt hat einige Parkflächen für diese Fahrzeuge geschaffen, doch die reichen nicht aus.

Das gilt auch für Fahrradstellplätze. Man schaue sich nur die Situation am Bahnhof an oder am Neumarkt, wo unzählige Drahtesel den Fußgängern den Weg versperren. Überdachte Plätze für Zweiräder jeder Art fehlen völlig in der City. Knöllchen schreiben allein reicht nicht, es müssen mehr Zweiradstellplätze geschaffen werden.
b.dammermann@ neue-oz.de

Vier Parkplätze für Motorräder und Roller sind Öwer de Hase auf der Straße markiert, doch oft stehen dort weit mehr motorisierte Zweiräder. Weil es für Fußgänger eng wird, werden an die Falschparker teure Knöllchen verteilt. Die Fahrradstände nebenan sind für die Motorradfahrer tabu.
Foto: Jörn Martens
Autor:
Beate Dammermann


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