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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Die Vitischanzen-Bastion verteidigte einmal ganz Osnabrück
Zwischenüberschrift:
Zeitreise am Hasetorwall
 
Ein Blick auf Barenturm und Vitischanze: Vom gegenüberliegenden Gertrudenberg konnte die Stadt beschossen werden
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zeitreise am Hasetorwall

Die Vitischanzen-Bastion verteidigte einmal ganz Osnabrück

Ein Blick auf Barenturm und Vitischanze: Vom gegenüberliegenden Gertrudenberg konnte die Stadt beschossen werden

Innenstadt (eme)
Kaiserlich präsentierte sich dieser Abschnitt des Walls an der Vitischanze vor über 100 Jahren. An jedem Sonntag flanierten die Menschen an der alten Stadtbefestigung entlang und genossen den Anblick der vielen Bäume - ungestört vom Motorenlärm der heutigen Zeit.

Wo heute viele Pferdestärken auf vier Spuren an der Bastion vorbeihetzen, zog damals nur ein Pferdefuhrwerk gemächlich seine Runden.

Die Aufnahme - eine Ansichtskarte vor 1903 - zeigt den heutigen Hasetorwall, damals noch Kaiserwall genannt, an der Vitischanze mit Blickrichtung auf das Hasetor. Im Vordergrund links befindet sich der Eingang der Stüvestraße.

Den eindrucksvollen Barenturm errichteten die Bürger 1471, um die Stadt vor den gerade erfundenen Feuerwaffen schützen. Die mächtige Bastion der Vitischanze, 1635 unter Einbeziehung des Barenturms endgültig ausgebaut, hatte das Hasetor und die am Gertrudenberg entlanglaufende Heerstraße, den Königsweg, zusätzlich vor Überraschungsangriffen der Feinde zu sichern.

Erst über 200 Jahre später hielt das Gastronomiegewerbe Einzug in die Vitischanze, die man bei der Abtragung der Stadtmauern in den 1870er Jahren verschonte. Der Pächter Friedrich Wilhelm Schwabedissen eröffnete am 25. August 1878 als Erster in den Befestigungsmauern die Pforten seiner ausgebauten Gaststätte. 1899 führten Eugen und Susanne Schubert den Betrieb fort. Zu dieser Zeit erlebte die Vitischanze eine Blütezeit - ob Bürger oder Soldat, alle Kreise zog es in das alte Gemäuer. Diese Beliebtheit setzte sich auch unter dem Gastwirt Hagedorn fort, der die Gaststätte 1911 übernahm.

Der Zweite Weltkrieg setzte dem geselligen Leben auch an der Vitischanze ein jähes Ende. Das Restaurant auf der Vitischanze wurde völlig zerstört, der Barenturm diente Flüchtlingen als Notquartier.

Nach den Kriegswirren wollte die Wiederbelebung des alten Anziehungspunktes zunächst nicht recht gelingen. 1956 wurde die Gaststätte neu errichtet, vor einigen Jahren jedoch durch die Spielbank ersetzt, in der man bei Roulette und Blackjack seinen Geldbeutel erleichtern, manchmal jedoch sogar füllen kann.

KAISERWALL - so hieß der Hasetorwall vor 100 Jahren. Das Foto stammt von einer Postkarte, die im Buch " Alt-Osnabrück", Band 2 (Verlag H. Th. Wenner), abgedruckt ist.

VIERSPURIG dröhnt heute der Autoverkehr an der alten Bastion und dem Barenturm vorbei, nachdem die Hasebrücke verbreitert wurde.
Foto: Gert Westdörp
Autor:
eme


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