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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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"Der gelbe Sack ist ein Relikt aus vergangener Zeit"
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Trotzdem: Laut Verpackungsverordnung muss weiterhin der Verpackungsmüll getrennt gesammelt werden
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Originaltext:
" Der gelbe Sack ist ein Relikt aus vergangener Zeit"

Trotzdem: Laut Verpackungsverordnung muss weiterhin der Verpackungsmüll getrennt gesammelt werden

Von Beate Dammermann

Osnabrück
Brav wirft man Joghurtbecher und andere " Grüne-Punkt" - Verpackungen in den gelben Sack. Experten halten das System aber für überholt.

" Der gelbe Sack ist ein Relikt aus Zeiten, als der Mensch per Hand die Wertstoffe besser trennen konnte als die Technik", sagt Willi Niggemann, Leiter des städtischen Abfallwirtschaftsbetriebes. Inzwischen werde mit Infrarot so schnell und gut sortiert, wie das kein Mensch könne. Auch in der neuen Herhof-Anlage sei die Wertstoff - Trennung problemlos möglich, eigentlich könnte die Stadt sofort auf die gelben Säcke verzichten.

Theoretisch. Denn die Verpackungsverordnung schreibt die getrennte Erfassung und Verwertung des Verpackungsmülls vor. Und so eine Bundesvorschrift kann eine Stadt nicht außer Acht lassen, muss sie befolgen, obwohl es längst bessere Methoden gibt, Wertvolles aus Müll herauszuholen und wieder zu verwerten.

Für Hildegard Meyer zu Vilsendorf, beim Osnabrücker Abfallwirtschaftsbetrieb zuständig für die Wertstofferfassung, hat das Mülltrennen, wie es seit 1991 praktiziert werden muss, ein gravierendes Manko: Es funktioniert nicht. " 50 Prozent von dem, was die Osnabrücker in den gelben Sack werfen, ist kein Verpackungsmüll, der mit dem grünen Punkt gekennzeichnet ist, sondern diese Hälfte ist Hausmüll." Sprich: Der muss aussortiert und bislang zum Piesberg und bald in die Herhof-Anlage gebracht werden. Dort wiederum, sowohl auf der Deponie als auch in der Trockenstabilat-Anlage, findet sich unter dem Hausmüll aus der grauen Tonne viel Wiederverwertbares.

Wie überregionale Experten plädieren auch die Osnabrücker dafür, irgendwann wieder nur noch eine graue Mülltonne aufzustellen und die Wertstofftrennung vor Ort in entsprechenden Anlagen durchzuführen. " Trennen ist weiter wichtig, um Rohstoffe zurückzugewinnen", sagt Willi Niggemann. Glascontainer und Altpapiertonnen würden ebenfalls nie überflüssig.

Warum wird der gelbe Sack nicht abgeschafft? Müllexperten vermuten, dass das mit Glaubwürdigkeitsproblemen bei Politikern zusammenhängen könnte. Schließlich hätten diese jahrelang die Bürger auf Mülltrennung getrimmt. Immerhin: In Berlin befasst sich schon der Umweltausschuss mit dem Thema. Billiger würde die Abschaffung für den Bürger nicht, der Aufwand der Trennung bliebe hoch. Meyer zu Vilsendorf: " Es würde aber einfacher."

zur Sache: Das Duale System

Das Duale System Deutschland AG (DSD) betreibt ein System, um Verkaufsverpackungen der Verwertung zuzuführen. Seit 2003 muss DSD Sammlung, Transport und Verwertung im öffentlichen Wettbewerb ausschreiben. Die Stadt Osnabrück, zusammen mit der Firma Kerium aus Hilter, setzte sich gegen andere Mitbewerber durch und sammelt bei 9200 Haushalten die gelben Säcke ein. 4400 Tonnen Leichtverpackungen kamen 2003 zusammen, ferner 13700 Tonnen Papier und 5060 Tonnen Glas.

Neue OZ - Thema der Woche
Wohin mit dem Müll?

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Der Piesberg: Ende eine Ära

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Sortieren, verwerten: Die Herhof-Anlage

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Wie Braunkohle: Stabilat als Energie

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Brauchen wir noch den gelben Sack?

Freitag:
Was kostet künftig die Mülltonne?

IN DEN GELBEN SÄCKEN landet nicht nur Verpackungsmüll: Echter Müll muss mühsam aussortiert werden. Foto: Martens

VERPACKUNCSMÜLL könnten heute schon Maschinen aus dem Hausmüll aussortieren.
Foto: dpa
Autor:
Beate Dammermann


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