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1
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1.
Erscheinungsdatum:
24.01.2006
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Reaktionen
auf
die
mögliche
Nachmeldung
neuer
Schutzgebiete
nach
der
EU-
Richtlinie
Flora
Fauna
Habitat
(FFH)
im
Landkreis
durch
das
Niedersächsische
Landeskabinett.
Die
Waldgebiete
sollen
auch
als
Lebensraum
für
seltene
Fledermausarten
geschützt
werden.
Dies
beträfe
nicht
nur
die
Waldbesitzer
sondern
hätte
auch
Auswirkungen
auf
den
geplanten
Lückenschluss
der
A
33.
Ein
Zur
Sache
Artikel
erläutert
die
FFH
-
Richtlinie
und
die
genaue
Lage
der
betroffenen
Gebiete.
Ein
Kommentar
ist
auch
vorhanden.
Mit
Portrait
eines
Großen
Mausohrs.
Überschrift:
Bekommt das Mausohr seine Schutzgebiete?
Zwischenüberschrift:
Schock und Frohlocken im Landkreis
Artikel:
Originaltext:
Bekommt
das
Mausohr
seine
Schutzgebiete?
Schock
und
Frohlocken
im
Landkreis
Osnabrück
ra
Die
Grünen
frohlocken,
die
Waldbesitzer
sind
schockiert:
Große
Freude,
aber
auch
Skepsis
bis
hin
zur
Ankündigung
juristischer
Konsequenzen
haben
gestern
im
Osnabrücker
Land
den
Tag
vor
der
Entscheidung
im
Niedersächsischen
Landeskabinett
über
die
Nachmeldung
neuer
Schutzgebiete
nach
der
EU-
Richtlinie
Flora
Fauna
Habitat
(FFH)
geprägt.
"
Glückwunsch
zum
neuen
Schatz"
,
meinte
beispielsweise
der
Wallenhorster
Kreistagsabgeordnete
Thomas
Langhorst
aus
der
Grünen-
Fraktion.
Er
zeigte
sich
erfreut,
dass
"
wertvolle
Gebiete
im
Landkreis
Osnabrück
ein
europäisches
Gütesiegel
bekommen
könnten"
.
Mit
einem
FFH-
Gebiet
vor
den
Toren
der
Stadt
Osnabrück
werde
das
Naherholungsgebiet
an
der
Nette
weiter
aufgewertet.
Kein
Verständnis
zeigte
Langhorst
für
die
Möglichkeit,
dass
die
derzeitige
Landkreisspitze
das
FFH-
Gebiet
verhindern
wolle.
"
Wer
dieses
Geschenk
nicht
annimmt,
sondern
im
Gegenteil
durch
eine
überflüssige
Autobahn
zerstören
will,
ist
von
allen
guten
Geistern
verlassen"
,
entrüstete
sich
der
parteilose
Abgeordnete.
Ganz
anders
reagierte
Joachim
Kellermann
von
Schele
auf
die
mögliche
Ausweisung
neuer
FFH-
Schutzgebiete
auch
im
Bereich
von
Bissendorf.
"
Wir
sind
aus
allen
Wolken
gefallen"
,
sagte
der
Vorsitzende
der
Waldschutzgenossenschaft
Schledehausen,
der
erst
am
vergangenen
Freitag
von
den
Naturschutzplänen
erfahren
hat:
"
Wir
hatten
keinerlei
Voranfrage
und
keine
Eigentümerbeteiligung."
Die
Vereinigung
von
Forstwirten
ist
zuständig
für
rund
1100
Hektar
Wald,
von
denen
etwa
60
bis
70
Hektar
wegen
der
Buchenwaldbestände
und
seltener
Fledermausarten
zum
FFH-
Gebiet
erklärt
werden
könnten.
Obwohl
Kellermann
von
Schele
die
genauen
Nutzungseinschränkungen
noch
nicht
bekannt
sind,
geht
er
von
massiven
Beeinträchtigungen
für
die
Forstwirtschaft
aus.
Zu
rechnen
sei
deshalb
auch
mit
einer
erheblichen
finanziellen
Abwertung
der
betroffenen
Gebiete.
Gegen
die
Anwendung
der
EU
-
Richtlinie
sprechen
nach
Ansicht
der
Waldschutzgenossenschaft
aber
vor
allem
fachliche
Gründe.
Tatsächlich
schutzwürdige
Verhältnisse
können
die
Waldbesitzer
in
ihren
Revieren
nach
eigenen
Angaben
nämlich
nicht
erkennen.
Die
Landesregierung
stütze
sich
bei
ihrer
für
heute
geplanten
Entscheidung
offenbar
nicht
auf
die
tatsächlich
vorhandenen
Verhältnisse.
Juristische
Konsequenzen
gegen
eine
Ausweisung
zum
FFH-
Gebiet
sind
für
Kellermann
von
Schele
quasi
programmiert.
Nur
eins
ist
noch
unklar:
Ob
sich
die
Klage
gegen
die
EU-
Kommission
richtet
oder
das
Land
Niedersachsen.
Zur
Sache:
Die
EU
-
Richtlinie
"
Flora
Fauna
Habitat"
Lebensraum
für
Fledermäuse
im
Osnabrücker
Land
FFH
steht
für
"
Fauna-
Flora-
Habitat"
-
Richtlinie
und
dient
dem
Erhalt
der
biologischen
Vielfalt
und
des
europäischen
Naturerbes.
Um
dieses
Ziel
zu
erreichen,
sollen
bestimmte
Lebensräume,
die
typisch
für
Europa
sind,
in
einem
zusammenhängenden
Schutzgebietssystem
verknüpft
werden.
Außerdem
werden
mehrere
hundert
Tier-
und
Pflanzenarten
benannt,
für
die
zum
Teil
ebenfalls
Schutzgebiete
ausgewiesen
werden
sollen.
Die
EU-
Mitgliedstaaten
waren
durch
die
FFH-
Richtlinie
verpflichtet,
bis
Mitte
1995
eine
Liste
mit
entsprechenden
Gebieten
an
die
EU-
Kommission
zu
übermitteln,
damit
ein
europaweites
Schutzgebietssystem
("
NATURA
2000"
)
errichtet
werden
kann.
Dieser
Verpflichtung
sind
viele
Staaten
erst
viel
später
nachgekommen.
Auch
die
Bundesrepublik
Deutschland
muss
unter
Androhung
immenser
Geldstrafen
in
kürzester
Frist
eine
ausreichende
Zahl
an
Gebieten
benennen.
Im
Osnabrücker
Land
sind
zwei
Bereiche
auf
dieser
Vorschlagsliste:
Der
Fledermaus-
Lebensraurn
Wiehengebirge
bei
Osnabrück
ist
rund
1167
Hektar
groß
und
wird
im
Westen
durch
die
A
1
zwischen
Wallenhorst
und
Engter
begrenzt.
Es
umfasst
die
Wälder
zwischen
Engter
und
Evinghausen
/
Uptrup
und
folgt
nach
Osten
dem
Kamm
des
bewaldeten
Wiehengebirges
bis
etwa
in
Höhe
Icker.
Hier
sollen
insbesondere
die
Lebensräume
der
Bechsteinfledermaus
und
des
Großen
Mausohres
(Foto
oben)
geschützt
werden.
Daneben
sind
beispielsweise
Auenwälder,
Bruchwälder,
Buchen-
und
Buchenhainbuchenwälder
sowie
bodensaure
Eichenmischwälder
von
Bedeutung.
Bei
der
künftigen
forstwirtschaftlichen
Nutzung
geht
das
Niedersächsische
Umweltministerium
davon
aus,
dass
die
Forstwirtschaft
den
Zielen
von
FFH
dient
und
daher
mit
keinen
gravierenden
Einschnitten
zu
rechnen
ist.
Beim
Mausohr-
Jagdgebiet
Belm
handelt
es
sich
um
drei
Waldgebiete
zwischen
Belm,
Ostercappeln
und
Schledehausen
in
einer
Größe
von
293
Hektar:
Dazu
zählen
der
Halter
Berg
(südöstlich
von
Belm)
,
der
Wulfter-
und
Alt
Schledehauser
Berg
(nordwestlich
von
Schledehausen)
sowie
das
Waldgebiet
zwischen
Wulften
und
Oberhaaren.
Hier
sollen
insbesondere
Fledermaus-
Lebensräume
geschützt
werden.
FFH
-
Gebiete
Zum
Jagen
getragen
Von
Franz-
Josef
Raders
Was
ist
schützenswerter:
Fledermäuse
oder
Menschen?
Auf
diese
Frage
wird
sich
künftig
wohl
die
Diskussion
um
den
Lückenschluss
der
A-
33-
Nord
polemisch
zuspitzen.
Dass
die
Waldgebiete
im
Osnabrücker
Land
heute
von
der
Niedersächsischen
Landesregierung
im
Schweinsgalopp
für
den
europäischen
Naturschutz
vorgeschlagen
werden,
ist
schon
wegen
der
drohenden
Geldstrafen
so
gut
wie
sicher.
Die
Pläne
für
den
Lückenschluss
werden
deshalb
nicht
in
den
Papierkorb
wandern.
Das
Große
Mausohr
kann
die
Trassenführung
aber
mitbestimmen:
weiter
weg
von
seinen
bewaldeten
Jagdrevieren
und
näher
an
das
dichter
besiedelte
Rulle.
Überraschen
darf
dies
nicht.
Deutschland
und
auch
Niedersachsen
werden
von
der
EU-
Kommission
bei
der
Durchsetzung
der
FFH-
Richtlinie
nämlich
buchstäblich
zum
Jagen
getragen.
NICHT
GERADE
POSSIERUCH,
ABER
SELTEN:
Die
Fledermausart
Großes
Mausohr
wird
im
Osnabrücker
Land
möglicherweise
unter
europäischen
Naturschutz
gestellt.
Autor:
ra