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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Salz ist verboten, aber die Geschäfte verkaufen es
Zwischenüberschrift:
Kunden greifen seltener zu alternativen Streumitteln
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Originaltext:
Salz ist verboten, aber die Geschäfte verkaufen es

Kunden greifen seltener zu alternativen Streumitteln

Von Birte Tost

Osnabrück
Streusalz ist in Osnabrück zwar verboten, aber in den Geschäften einfacher zu bekommen als Splitt oder Granulat.

Für das Streuen von Gehwegen dürfen nur abstumpfende Stoffe wie Splitt oder Sand verwendet werden. So steht es in der Verordnung zur Straßenreinigung der Stadt Osnabrück. Der Einsatz von Salz und anderen abtauenden Mitteln ist nur in einem Ausnahmetall erlaubt: bei Eisregen. Dennoch bieten die Geschäfte in den Wohnvierteln kaum alternative Streumittel an.

Streusalz in Eimern, in Drei oder Zehn-Kilo-Säcken und dazu ein Winterstreumittel ohne Salz - dieses Bild bietet sich den Kunden bei vielen Nahversorgern. Der unüberlegte Griff zum Streusalz wird den Kunden leicht gemacht: Oft ist das Salz günstiger im Preis - da im Vergleich zu anderen rutschhemmenden Mitteln eine geringere Menge zum Erfolg führt, und es wird in kleineren Mengen angeboten. Ein Zehn-Kilo-Sack Streusplitt kann auf dem Weg nach Hause nämlich ganz schön schwer werden. " Diese Tatsache lässt gerade unsere ältere Käuferschicht vermehrt zu kleinen Streusalzbeuteln greifen", berichtet Peter Pietzsch, Filialleiter des Comet-Marktes an der Iburger Straße. " Zudem fällt nach dem Einsatz von Salz das Wegfegen von Rückständen auf den Gehwegen weg. Das können viele ältere Menschen nicht mehr leisten." Damit erklärt sich Pietzsch, warum trotz des Verbots Streusalz gefragt ist, während die schweren Splitt-Säcke in den Regalen liegen bleiben. " Die Kunden verlangen Salz, was sollen wir machen?", sagt er, betont aber, dass seine Mitarbeiter und er als positive Vorbilder vorangehen wollen: " Wir setzen auf unserem Parkplatz und dem Gehweg nur umweltfreundliche abstumpfende Stoffe ein."

Was machen, wenn der Kunde es so will?

Auch Peter Loheider, Marktleiter des Edeka Aktiv-Marktes an der Schützenstraße, möchte seine Kunden zum Umdenken anregen. " Ich erinnere sie an das Streusalz-Verbot und empfehle immer das Alternativprodukt", sagt er. Dennoch verkauft das Familienunternehmen vergleichsweise mehr Streusalz als Säcke des angepriesenen Winterstreumittels ohne Salz.

" Vielen Bürgern erscheint es wohl auch unverständlich, dass die Streufahrzeuge der Stadt kiloweise Salz auf die Straßen befördern, während Privatleute auf andere Produkte zurückgreifen sollen", meint Geschäftsinhaber Peter Pietzsch.

In der Tat dürfen die Streuwagen des Winterdienstes der Stadt auf öffentlichen Straßen Streusalz benutzen. " Gestreut wird ein Feuchtsalzgemisch mit 30 Prozent Salzanteil", erklärt Sven Jürgensen, Pressesprecher der Stadt Osnabrück. Bei Glatteisgefahr verteilen die Fahrzeuge pro Quadratmeter 5 bis 10 Gramm des Gemisches auf der Fahrbahn, bei akutem Glatteis wird die Dosis auf 10 bis 15 Gramm gesteigert.

Für Osnabrücks Bürger gilt weiterhin: Streusalz darf nur in Ausnahmesituationen wie am vergangenen Dienstag eingesetzt werden. " Und dann bitte nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich", mahnt Jürgensen.

ES GIBT ALTERNATIVEN zum Streusalz, aber in vielen Geschäften hat der Kunde nicht die Wahl zwischen Salz und Granulat. Foto: Gert Westdörp
Autor:
Birte Tost


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