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Was Karl der Große mit Steinen zu tun hat
Zwischenüberschrift:
Piesberger Rundwanderweg bekommt mystisches Flair
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Originaltext:
Was Karl der Große mit Steinen zu tun hat

Piesberger Rundwanderweg bekommt mystisches Flair

Von Martina Grothe

OSNABRÜCK. Mythen üben seit jeher eine Faszination auf die Menschen aus. Gerade der Piesberg hat sagenumwobene Geschichten zu erzählen. Einige ranken sich um den Schalenstein am Lechtinger Grubenweg, der bis vor kurzem verschollen gewesen ist, um die Karlssteine und das Kreuz im Hone.

Vor zirka einem Jahr brachten Hubert Eversmann und Siegmund Nentwig, Betriebsleiter Cemex Kies & Splitt GmbH (ehemals Piesberger Steinindustrie), den so genannten " Knieanbetungsstein" mithilfe eines Mini-Baggers wieder ans Tageslicht. Dabei handelt es sich vermutlich um einen Kultstein, der etwa im 19. Jahrhundert für Gebete genutzt wurde. Vier Vertiefungen (Schalen), in die Knie und Füße eines betenden Menschen passen, weisen darauf hin. Seit 1998 galt der Stein im Verzeichnis der Kulturdenkmäler als verschollen. " Deshalb freuen wir uns natürlich besonders, dass der Stein wieder aufgetaucht ist", meint Stadt- und Kreisarchäologe Bodo Zehm.

Im Zuge der Bauarbeiten der Wasserhochbehälter am Piesberg wurde das Kulturdenkmal verschüttet, doch der heimatgeschichtlich interessierte Hubert Eversmann wusste, wo dieser lag und war um dessen Erhaltung bemüht. Während der " Knieanbetungsstein" inzwischen zu dem acht Kilometer langen Rundwanderweg um den Piesberg gehört, wird es noch ein knappes Jahr dauern, bevor auch die Karlssteine und das Kreuz im Hone angeschlossen werden können. Dann wird der Piesberg mit dem Stadtteil Haste vernetzt sein.

Das über 5000 Jahre alte Großsteingrab an der Oldenburger Landstraße wurde nicht wie die meisten Gräber aus Findlingen gebaut, sondern aus Piesberger Konglomeratgestein. Die drei großen Decksteine sind - der Überlieferung nach - ein heidnischer Opfertisch, der von Karl dem Großen mit seiner Reitgerte zerschlagen worden ist, um die Sachsen zum Christentum zu bekehren. Etwa 100 Meter unterhalb der Karlssteine liegt das Kreuz im Hone, an dessen Stelle zur Zeit Karls des Großen die erste christliche Messe stattgefunden haben soll, wie die lateinische Inschrift verlauten lässt.

" Der Piesberger Rundwanderweg wird immer attraktiver" Josef Thöle, Ortsbürgermeister von Pye

" Der Piesberger Rundwanderweg wird immer attraktiver, weil im Laufe der Zeit immer mehr Mosaiksteinchen hinzukommen", meint Josef Thöle, Ortsbürgermeister von Pye. Tatsächlich wird der Wanderweg nahezu jährlich erweitert und mit neuen Ausflugszielen versehen. So fügen sich Einzelteile zu einem Gesamtbild, das sich dem Wanderer erschließt. Die bestehenden Punkte wie der Mammutbaum, die Aussichtsplattformen, das Piesberger Gesellschaftshaus und das Museum Industriekultur werden durch die mystischen Karlssteine, dem Schalenstein und dem Kreuz im Hone kulturgeschichtlich sinnvoll ergänzt und der Öffentlichkeit näher gebracht.

Über die Bedeutung des Schalensteins diskutieren Daniela Barlag (Buga Projektbüro), Siegmund Nentwig, Hubert Eversmann und Bodo Zehm.
Foto Michael Hehmann

Die Karlssteine werden bald in den Wanderweg um den Piesberg integriert. Bodo Zehm, Josef Thöle, Andreas Niemuth (v. links) freuen sich auf die Erweiterung.
Foto: Egmont Seiler
Autor:
Martina Grothe


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