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1.
Erscheinungsdatum:
22.11.2006
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
mit
Kommentar
zum
Thema
BUGA-
Absage.
Bild
zeigt
Stimmkartenzählung.
Überschrift:
Aus der Traum: Die Buga kommt nicht
Die Bürger sollen entscheiden
Zwischenüberschrift:
Pistorius: Akt der Vernunft - Brickwedde: Blamage für die Stadt
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Der
Stadtrat
sagt
Nein
zur
Bundesgartenschau:
für
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius
ein
"
Zeichen
der
Vernunft"
,
für
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
"
eine
Blamage"
Knapp
zwei
Stunden
tauschten
die
Kommunalpolitiker
ihre
Argumente
aus,
teils
sehr
emotional,
teils
gespickt
mit
persönlichen
Anmerkungen.
Deutlich
wurde
eine
Gemeinsamkeit:
Keine
Ratsmitglied
würde
Osnabrück
für
eine
Bundesgartenschau
in
ein
finanzielles
Abenteuer
stürzen
wollen.
Doch
bei
der
Beurteilung,
ob
das
Abenteuer
schon
begonnen
hat,
gehen
die
Meinungen
auseinander.
Für
SPD,
Grüne,
den
Linken
und
der
UWG
ist
die
Grenze
überschritten.
Sie
wollen
weitere
Ausgaben
für
die
Buga-
Planungen
verhindern,
weil
sie
die
Gartenschau
insgesamt
für
nicht
finanzierbar
halten.
CDU
und
FDP
setzen
ihre
Hoffnung
darauf,
eine
Buga
zu
80
Prozent
aus
Zuschüssen
finanzieren
zu
können.
Solange
diese
Chance
bestehe,
dürfe
Osnabrück
nicht
aussteigen,
mahnten
die
Sprecher
von
CDU
und
FDP.
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
sagte
an
SPD
und
Grüne
gewandt:
"
Wenn
die
Finanzierung
nicht
solide
machbar
ist,
dann
steigen
wir
gemeinsam
2008
aus."
Darauf
ließen
die
sich
aber
nicht
ein.
Ihr
Antrag,
auf
die
Ausrichtung
der
Gartenschau
zu
verzichten
und
die
Entwicklung
des
Piesberges
zu
einem
Kultur-
und
Landschaftspark
voranzutreiben,
erhielt
26
Stimmen.
Für
den
Gegenantrag
von
CDU
und
FDP,
die
Buga-
Entscheidung
bis
2008
offen
zu
halten,
stimmten
23
Ratsmitglieder.
Die
Reihe
der
insgesamt
17
Wortbeiträge
eröffnete
Grünen-
Sprecher
Michael
Hagedorn,
Buga-
Kritiker
der
ersten
Stunde.
Er
zog
das
Beispiel
München
heran,
um
die
finanzielle
Belastung
für
Osnabrück
zu
illustrieren.
München
wendete
nach
seinen
Angaben
11,
2
Prozent
seiner
städtischen
Investitionssumme
für
die
Buga
2005
auf.
In
Osnabrück
wären
das
bei
Kosten
von
175
Millionen
über
200
Prozent
der
Investitionssumme.
"
Das
Projekt
können
wir
nirht
meistern"
so
Hagedorn
Fritz
Brickwedde
(CDU)
sagte,
eine
Buga
sei
eine
"
Jobmaschine"
.
Das
könne
er
aufgrund
seiner
Erfahrungen
mit
den
Gartenschauen
in
den
vergangenen
15
Jahren
sagen.
Eine
Absage
zu
diesem
Zeitpunkt
wäre
"
eine
Blamage"
und
würde
das
Image
der
Stadt
beschädigen.
Ihm
liege
seit
Montag
ein
neues
Gutachten
vor,
wonach
die
Buga
für
unter
100
Millionen
Euro
zu
machen
wäre.
Die
Kostenschätzung
von
175
Millionen
sei
nach
seinen
gesicherten
Informationen
allein
auf
Druck
des
früheren
Oberbürgermeisters
Fip
in
die
Gutachten
geschrieben
worden.
Fachleute
hätten
die
Summe
nicht
angesetzt.
"
Fip
hat
es
aber
aus
guten
Motiven
gemacht,
"
sacrte
Brickwedde.
"
Töricht
und
fahrlässig"
FDP-
Sprecher
Thomas
Thiele
nannte
die
Absage
"
töricht
und
fahrlässig4*
.
Osnabrück
versinke
damit
"
im
kleinstädtischen
Klein-
klein-
Mief"
.
Burkhard
Jasper
(CDU)
,
einer
der
Initiatoren
der
Buga-
Idee,
mahnte
die
Verlässlichkeit
von
Ratsentscheidungen
an.
Eine
Stadt,
die
langfristig
etwas
aufbauen
wolle,
müsse
sich
darauf
verlassen
können,
dass
Räte
Entscheidungen
nicht
einfach
kippten.
Er
erinnerte
daran,
dass
der
Rat
die
Buga-
Bewerbung
einstimmig
beschlossen
hätte.
"
Verlässlichkeit
heißt
nicht
Starrsinn"
,
erwiderte
OB
Boris
Pistorius,
in
einem
Schlusswort,
in
dem
er
auch
heftige
Kritik
an
der
Berichterstattung
der
Neuen
OZ
vom
Samstag
über
die
Appelle
der
Buga-
Befürworter
übte.
Die
Darstellung
sei
nicht
ausgewogen
und
umfassend
gewesen.
Stimmauszählung:
Die
jüngsten
Ratsmitglieder
Charlotte
Winkler
(links)
und
Till
Olaf
Voss
zählten
die
Stimmkarten.
Das
Ergebnis:
26
mal
Ja
zum
Buga-
Ausstieg.
23
mal
Nein.
Foto:
Michael
Hehmann
KOMMENTAR
Von
Witfried
Hinrichs
Die
Bürger
sollen
entscheiden
Boris
Pistorius
hat
einmal
einen
sportlichen
Vergleich
gezogen:
Die
Buga-
Bewerbung
sei
wie
der
Entschluss
eines
Mannes,
einen
Marathon
zu
laufen.
Er
trainiert
eifrig,
muss
aber
irgendwann
feststellen,
dass
er
nur
den
halben
Marathon
schaffen
kann.
Immerhin:
Durch
das
Training
hat
sich
seine
Fitness
verbessert.
Ein
treffender
Vergleich,
und
Pistorius
lässt
die
Geschichte
hier
enden.
Aber
sie
geht
in
Wahrheit
ja
noch
weiter.
Denn
der
Mann
muss
jetzt
allen,
die
ihm
den
Rücken
gestärkt
haben,
seine
Niederlage
eingestehen.
Er
wird
den
Entschluss
selbst
als
mutig
und
realitätsnah
verteidigen,
aber
nicht
wenige
werden
ihn
als
Eingeständnis
von
Schwäche
und
mangelndem
Selbstvertrauen
verstehen.
Im
Klartext:
Die
Buga-
Absage
beschädigt
das
Ansehen
der
Stadt.
Der
Mann
muss
sich
außerdem
fragen
lassen,
ob
er
alle
Hilfsangebote
ausgeschöpft
hat.
Nein,
das
hat
er
nämlich
nicht.
Er
hat
nicht
abgewartet,
ob
und
in
welcher
Dosis
Finanzspritzen
aus
Brüssel
oder
Berlin
kommen,
obwohl
der
Starttermin
für
den
(Buga-
)
Marathon
dazu
noch
Zeit
gegeben
hätte.
Und
er
muss
sich
fragen
lassen,
ob
er
die
richtigen
Berater
hatte,
die
ihm
zugeflüstert
haben,
dass
zur
Erreichung
des
Zieles
eine
riesige
Menge
Geld
nötig
ist.
Dass
es
vielleicht
auch
billiger
ginge,
spielte
keine
Rolle
mehr,
nachdem
der
Entschluss
zur
Absage
gefallen
war.
Was
könnte
den
Mann
ermuntern,
es
noch
einmal
zu
versuchen?
Na
klar:
die
Anfeuerung
der
Fans.
Es
zeichnet
sich
ab,
dass
Buga-
befürworter
einen
Bürgerentscheid
auf
den
Weg
bringen
wollen
mit
dem
Ziel,
den
gestrigen
Ratsbeschluss
aufzuheben.
Das
ist
ein
guter
Ansatz,
der
endgültig
Klarheit
bringen
wird:
Die
Bürger
sollen
entscheiden,
ob
sie
eine
Buga
haben
wollen.
w.hinrichs@
neue-
oz.de
Autor:
Wilfried Hinrichs