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aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Lob und Tadel für den lieben Herrn Minister
Zwischenüberschrift:
Busemann im rauchfreien Marienheim: Schaut her, es geht
Artikel:
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Originaltext:
Lob und Tadel für den lieben Herrn Minister

Busemann im rauchfreien Marienheim: Schaut her, es geht

Osnabrück hin
Ja, er habe früher auch mal geraucht, räumte Kultusminister Bernd Busemann (CDU) auf Frage der Schülersprecherin ein, " aber nur ganz wenig!" Der Mann, der sich an die Spitze der Anti-Raucher-Bewegung in den Schulen gestellt hat, stattete gestern der rauchfreien Berufsschule im Marienheim einen Besuch ab, um allen zu zeigen: " Schaut her, es geht."

Die Berufsbildende Schule hat das Rauchverbot, das der Kultusminister per Erlass verfügt hat, konsequent umgesetzt. Klar war: Ein Verbot reicht nicht, ohne Einsicht und Kompromissbereitschaft der rauchenden Schüler und Lehrer würde es nicht klappen. In mehreren Projekten und in kleinen Schritten bewegte sich die Schule auf das Ziel zu. Es begann damit, nur eine Pause als Rauchpause freizugeben. Ein anderer Schritt war die Umgestaltung der ehemaligen Raucherecke. Dazu lobte der Aktionskreis " Rauchfreie Schule" einen Wettbewerb aus, den Jacqueline Hehmann gewann. Blumen, Bänke und Schälchen mit Duftstoffen statt Aschenbechern - so sieht der neue Treffpunkt aus, den der Minister gestern während eines " Aktionstages" gegen das Rauchen symbolisch eröffnete.

43, 2 Prozent der 448 Schüler zählten sich zur Raucherfraktion, als die Aktion begann. Etwa die Hälfte von ihnen hat sich inzwischen vom Glimmstängel losgesagt, wie Schülersprecherin Elisabeth Gomez-Spellmann berichtete. Das sei die positive Seite des Rauchfrei-Projektes, aber - und sie blickte Busemann scharf an - es gebe auch eine negative: Es sei nicht gut, eine solche Entscheidung " über unsere Köpfe hinweg" im Ministerium zu treffen. " Wir sind die Schule, Herr Busemann", sagte die Schülersprecherin.

Gleichwohl, insgesamt überwögen die Vorteile. Der Schulhof sei sauberer, die Schulgemeinschaft gefestigt, und die Schule verfüge jetzt über einen Kiosk. Dessen einziger Nachteil: Es gebe nur Süßigkeiten, mit denen die Raucher ihre Sucht zuübertünchen versuchten. " Obst und gesündere Sachen im Angebot, das wäre nicht schlecht."

Bernd Busemann sieht in der Sutthauser Berufsschule, die von der katholischen Kirche getragen wird, eine Verbündete im Kampf gegen den blauen Dunst. Es sei nicht leicht gewesen, den Erlass durchzusetzen. Den Kritikern empfahl er, sich das Modell Sutthausen anzusehen. " Sie setzen jetzt ein Signal, das im ganzen Land wahrgenommen wird: Schaut her, es geht."

Das Engagement des Marienheims sei " besonders überzeugend", weil die Schule freiwillig dem Erlass gefolgt sei, sagte Busemann und löste ein Raunen unter den knapp 450 Schülern in der Aula aus. Schulen in freier Trägerschaft seien an den Erlass nicht gebunden - eine Nachricht, die offenbar viele der Jugendlichen überraschte.

BLUMENDUFT STATT ZIGARETTENQUALM: Auch Jacqueline Hehmann wirkte an der Neugestaltung der ehemaligen Raucherecke am Marienheim mit (hier ein Bild aus dem Sommer 2005). Gestern wurde die neue Anlage im Beisein des Kultusministers offiziell in Besitz genommen. Archiv-Foto: Gert Westdörp
Autor:
hin


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