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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Inhalt:
Überschrift:
Neumarkt: Verkehrsmittelpunkt seit Mitte des 19. Jahrhunderts
Zwischenüberschrift:
Zeitreise in der Innenstadt
 
Diese Ecke Osnabrücks änderte laufend ihr Gesicht und wurde bis heute den jeweils neuen Bedürfnissen angepasst
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Neumarkt: Verkehrsmittelpunkt seit Mitte des 19. Jahrhunderts

Diese Ecke Osnabrücks änderte laufend ihr Gesicht und wurde bis heute den jeweils neuen Bedürfnissen angepasst

Innenstadt (tos)
Rudolf Lichtenbergs Fotografie aus dem Jahr 1925 stellt eine für den heutigen Betrachter kaum nachzuvoll ziehende Ansicht dar: Die Aufnahme zeigt die auf den Neumarkt zulaufende Wittekindstraße (früher Bahnhofstraße) mit Neumarktbrücke in einem Zustand, der sich seither wesentlich verändert hat.

Damals waren Fußgänger noch gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer, die den Neumarkt ohne Einschränkung nutzen konnten. Heute bestimmt die vierspurige, geteerte Straße das Geschehen.

Wäre in der Mitte der historischen Fotografie zwischen den hochgewachsenen Bäumen nicht das imposante Landgerichtsgebäude zu erkennen, könnte man sich nur schwer orientieren. Das Justizgebäude ist das einzige Bauwerk dieser Stadtansicht, das aus dieser Zeit erhalten blieb. Noch heute begrenzt der 1878 fertiggestellte, 21 Achsen aufweisende, dreigeschossige Bau den verkehrsreichen Neumarkt.

Zu einem Verkehrs- und Geschäftsmittelpunkt wurde der Neumarkt ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals wurde die Wittekindstraße als direkte Verbindung zwischen dem 1855 eröffneten Hannoverschen Bahnhof und der Neustadt angelegt. Die Hase, zu jener Zeit noch ein sauberer, fischreicher Fluss und eine natürliche Grenze der Stadt, überspannte man mit einer Brücke. Es war die erste Brücke Osnabrücks, die infolge der Verkehrsanforderungen des Industriezeitalters gebaut wurde. 1925 verbreiterte man den Brückenbau, um ein zweites Straßenbahngleis verlegen zu können. Diese Ecke Osnabrücks veränderte auch in den folgenden Jahren laufend ihr Gesicht und wurde den jeweils neuen Bedürfnissen angepasst. Rechts der Wittekindstraße gibt es heute kein Brückengeländer mehr. Hier wurde die Hase überbaut. Eine städtebauliche Sünde, die erfreulicherweise in den letzten Jahren teilweise rückgängig gemacht werden konnte.

In der linken Bildhälfte ist das 1863 errichtete Kisling' sche Gebäude der " Osnabrücker Zeitung" zu sehen. Auf diesem Grundstück am Haseufer steht heute ein unscheinbarer Flachdachbau, in dem eine Konditorei und ein Restaurant Besucher anlocken.

Links des Flusses stand 1925 noch ein mehrstöckiger Rundbogenbau. An dessen Fassade warb ein auffälliger Schriftzug für " Techn. Oele u. Fette. G. Bloemker". Die unteren Geschäftsräume beherbergten ein Handarbeitshaus. Im Schaufenster ist die hübsch drapierte Auslage zu erkennen. Dieses Grundstück, an der Ecke Wittekind- / Möserstraße nimmt heute die Hauptstelle der Stadtsparkasse ein. Diese residierte anfangs in dem zwischen 1914 und 1916 errichteten eindrucksvollen Gebäude, das rechts im Bild zu sehen ist. " Girozentrale Osnabrück, städtische Sparkasse" prangte in goldenen Buchstaben an dem Gebäude. Später zog hier die Deutsche Bank ein.

Der aktuelle Blick auf diesen Straßenzug verdeutlicht: Osnabrück hat durch die Bomben des Zweiten Weltkrieges und diverse Baumaßnahmen unwiederbringlich einen Teil seiner Geschichte verloren.

Bilduntertitel:

DIE ERSTE BRÜCKE IN OSNABRÜCK überspannte die Wittekindstraße, um den 1855 eröffneten Hannoverschen Bahnhof und die Neustadt miteinander zu verbinden.

RELIQUIEN AUS EINER ALTEN ZEIT: Das Justizgebäude im Hintergrund ist das einzige Bauwerk, das von der ursprünglichen Bebauung erhalten blieb.
Foto: Michael Hehmann
Autor:
tos


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