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1
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1.
Erscheinungsdatum:
06.06.2005
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ein
detailreicher
Rückblick
auf
das
erfolgreiche
Zusammenspiel
verschiedenster
Lobbyinteressen,
dass
zur
Haller-
Willem-
Reaktivierung
führte.
Mit
Bild
einiger
Beteiligter.
Überschrift:
Eine ganz große Koalition zog die Fäden
Zwischenüberschrift:
Wie der Haller Willem wieder aufs Gleis kam - Land, Kreis, Stadt und Stahlwerk in einem Boot
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
(we/
hin)
"
Ein
Geschenk
des
Zufalls"
-
das
ist
die
Haller-
Willem-
Reaktivierung,
die
Freitag
groß
gefeiert
wird,
für
den
früheren
Oberkreisdirektor
Klaus-
Eberhard
Holl.
Der
Rückblick
zeigt:
Wie
oft
im
Polit-
Alltag
spielten
nicht
nur
Sachaspekte
eine
Rolle,
sondern
vor
allem
übergeordnete
Interessen.
Ende
März
2000
gab
es
im
Landtag
in
Hannover
das
erste
Abstimmungssignal
-
der
Reaktivierungsantrag
von
CDU
und
Grünen
wird
mit
den
Stimmen
der
damaligen
SPD-
Mehrheit
an
den
Fachausschuss
verwiesen,
um
das
Wirtschaftslichkeitsgutachten
der
Landesnahverkehrsgesellschaft
(LNVG)
abzuwarten.
Nicht
einmal
sechs
Monate
später
flog
der
damalige
SPD-
Ministerpräsident
Sigmar
Gabriel
per
Hubschrauber
ein,
um
im
Kreishaus
am
Schölerberg
den
Beschluss
zur
Reaktivierung
der
Bahnstrecke
Osnabrück-
Dissen/
Bad
Rothenfelde
zu
verkünden.
Die
Politik
hatte
im
Expresstempo
für
ein
Happy
End
gesorgt
-
obwohl
die
nackten
Fakten
eigentlich
gegen
den
Haller
Willem
sprachen.
57
stillgelegte
Bahnlinien
hatte
die
Landesnahverkehrsgesellschaft
in
einer
Wirtschaftlichkeitsstudie
untersucht.
Nachverkehr
ist
immer
ein
Zuschussgeschäft.
Der
Fahrkartenverkauf
reicht
nicht,
um
die
Kosten
für
Fahrweg
und
Betrieb
zu
deken.
Als
wirtschaftlich
gilt,
wenn
eine
Strecke
35
bis
40
Prozent
der
Kosten
durch
das
Fahrgeld
erwirtschaftet.
Das
Wirtschaftlichkeitsgutachten
aus
dem
Jahr
2000
geht
von
3200
Fahrgästen
täglich
aus,
etwa
die
Hälfte
davon
sollen
Neukunden
sein.
Die
Gutachter
errechneten
ein
jährliches
Defizit
von
6,
1
Millionen
Mark,
also
rund
3,
1
Millionen
Euro.
Trotzdem
sei
der
Haller
Willem
ein
echter
Gewinn,
sagt
das
Gutachten.
Denn
die
Kosten-
Nutzen-
Analyse
betrachtet
die
Strecke
allein
unter
volkswirtschaftlichen
Gesichtspunkten.
Auf
der
Habenseite
werden
zum
Beispiel
die
eingesparten
Betriebskosten
für
den
individuellen
Autoverkehr
verbucht.
Wer
vom
Auto
auf
den
Zug
umsteigt,
erspart
der
Allgemeinheit
Geld,
das
dem
Haller
Willem
gutgeschrieben
wird.
Zeitersparnis
und
Umweltvorteile
werden
als
Geldwert
einkalkuliert.
Die
Gutachter
berücksichtigen
sogar
die
höhere
Sicherheit
der
Bahn.
Unfallschäden
werden
"
monetär
bewertet"
.
Kurzum:
Jeder
Autounfall
bringt
rein
rechnerisch
Pluspunkte
für
den
Haller
Willem.
Unter
dem
Strich
steht
der
Kosten-
Nutzen-
Quotient.
Der
Haller
Willem
erreichte
den
"
Spitzenwert
von
1,
59.
Ein
positiver
Wert
bedeutet,
dass
die
Strecke
volkswirtschaftlich
mehr
einbringt
als
sie
kostet,
auch
wenn
es
betriebswirtschaftlich
genau
umgekehrt
ist.
Vier
Strecken
schafften
es
am
Ende
in
die
Endauswahl.
Dass
der
Haller
Willem
dort
schließlich
das
Rennen
machte,
hatte
einen
besonderen
Grund:
Der
Güterverkehr
wurde
zum
Joker.
Landeschef
Gabriel
stellte
die
Weichen,
indem
er
das
Stahlwerk
Georgsmarienhütte
GmbH
mit
ins
Benutzer-
Boot
holte.
Die
Mit-
Reaktivierungsbewerber
hatten
zwar
eine
bessere
Rentabilität
zu
bieten,
aber
nur
auf
die
Personenbeförderung
gesetzt.
Doch
der
Haller
Willem
konnte
dank
Stahlwerks-
Chef
Jürgen
Grossmann
die
Wirtschafts-
Karte
spielen.
Das
machte
am
Ende
den
entscheidenden
Unterschied
aus.
Am
Ende
hatten
alle
etwas
vom
Haller
Willem:
Ministerpräsident
Gabriel
konnte
demonstrieren,
dass
nicht
nur
im
Raum
Hannover
mit
Millionen
etwas
für
die
Infrastruktur
getan
wird.
Die
Stadt
bekommt
eine
die
Oberzentrumsfunktion
stärkende
Schienenverbindung
mit
Optionen,
und
der
Landkreis
musste
sich
zwar
mit
rund
20
Prozent
an
den
Kosten
beteiligen,
erhielt
aber
das
Signal,
dass
die
Landesregierung
die
Pläne
für
den
A33-
Lückenschluss
unterstützen
wird.
Ironie
der
Geschichte:
Der
Güter-
auf-
die-
Schiene-
Ansatz
wird
erst
einmal
nicht
Realität.
Grund:
Zum
einen
wären
die
Kosten,
die
"
Hütte"
wie
geplant
direkt
über
eine
Dütetal-
Brücke
an
die
Haller-
Willem-
Strecke
anzuschließen,
viel
zu
hoch
gewesen.
Zum
anderen
lässt
die
Stundentaktdichte
des
Fahrplans
vorerst
keine
zusätzlichen
Güterzüge
zu.
Die
gefundene
Stahlwerkslösung:
Der
Landkreis
beteiligte
sich
durch
seine
Tochter
"
Verkehrsgesellschaft
Osnabrücker
Land
(VLO)
als
Mehrheitsgesellschafter
an
der
"
Georgsmarienhütte
Eisenbahn-
und
Transport
GmbH"
(GET)
,
HISTORISCHER
MOMENT:
Der
damalige
Ministerpräsident
Sigmar
Gabriel
(Zweiter
von
links)
verkündet
am
21.
September
2000
im
Osnabrücker
Kreishaus
zusammen
mit
Landrat
Manfred
Hugo
(links)
,
dem
damaligen
Oberkreisdirektor
Heinz-
Eberhard
Holl
und
CDU-
Parlamentarier
Georg
Schirmbeck
(rechts)
den
Beschluss,
den
Haller
Willem
zu
reaktivieren.
Archivfoto:
Detlef
Heese
Autor:
we, hin