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1.
Erscheinungsdatum:
27.04.2005
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ganzseitiger
Bericht
über
die
Bauarbeiten
und
die
Arbeiter
unter
der
Lotter
Straße.
Drei
Artikel
informieren
über
verschiedene
Aspekte
dieser
ungewönlichen
Baustelle
für
getrennte
Abwasserkanäle.
Mit
Bildern
aus
dem
Tunnel.
(Die
Angabe
der
Kosten
in
Milliarden
ist
falsch,
es
sind
3,
5
Millionen)
.
Überschrift:
Unter der Lotter Straße schaffen die Bergleute
Baustelle unter die Erde verlegt
Früher haben sie Uran abgebaut
Zwischenüberschrift:
Der Erfolg: 10 Kubikmeter Erde pro Tag
Bergleute leisten schwere Arbeit auf der Baustelle unter der Lotter Straße
Artikel:
Originaltext:
Weststadt
Viel
Staub,
viel
Lärm
und
ein
zäher
Verkehrsfluss
-
das
sind
in
der
Regel
die
Folgen
einer
Straßenbaustelle.
Anders
in
der
Lotter
Straße:
Dort
wird
die
Kanalisation
auf
einer
unterirdischen
Baustelle
erneuert.
Bevor
sie
die
neuen
Wasserleitungen
und
Schmutzwasserkanäle
verlegen,
müssen
die
Bauarbeiter
einen
Tunnel
bauen.
Sieben
Meter
in
die
Tiefe
geht
es
für
Werkspolier
Wolfgang
Keller
und
seine
Kollegen
jeden
Morgen,
Über
die
schmalen
Stufen
einer
Eisenleiter
steigen
sie
zu
ihrem
Arbeitsplatz
unter
der
Lotter
Straße
hinunter.
Dort
heißt
es
für
sie:
ranklotzen.
In
Schwerstarbeit
heben
die
zwölf
Männer
einen
Tunnel
aus.
660
Meter
lang
wird
der
Stollen
sein,
wenn
er
fertig
ist.
Derzeit
existieren
noch
drei
voneinander
getrennte
Abschnitte.
Die
Felswände
sind
mit
Brettern
verkleidet
worden
und
werden
durch
Stahlbögen
geschützt.
Längs
über
den
Boden
des
Stollens
ziehen
sich
Schienen,
über
die
die
Kübel
mit
dem
Abraum
-
Erde
und
Gestein
-
fahren.
Im
mittleren
Tunnel
sind
Frank
Schreier
und
Markus
Winkler
am
Werk.
Schaufel
für
Schaufel
packt
Schreier
die
lehmige
Erde
auf
ein
Förderband,
das
sein
Kollege
bedient.
Per
Handarbeit
gehe
es
natürlich
etwas
langsamer,
sagt
Baustellenleiter
Ansgar
Joachimmeyer
von
den
Stadtwerken.
Aber
an
manchen
Stellen
lässt
sich
nur
der
kleine
Bagger
einsetzen,
und
der
kann
die
ausgehobene
Erde
nicht
direkt
auf
das
Band
befördern.
Das
müssen
statt
seiner
die
Arbeiter
erledigen.
Zehn
Kubikmeter
Erde
pro
Tag
schaffen
sie,
schätzen
die
Arbeiter.
Bei
leichterem
Boden
könnten
es
auch
20
Kubikmeter
werden.
Wenn
der
Tunnel
fertig
ist,
werden
die
Bergleute
6000
Kubikmeter
-
oder
6
Millionen
Liter
-
Erde
aus
dem
Boden
geholt
haben
Das
entspricht
500
Lkw-
Ladungen
oder
dem
Volumen,
das
für
15
durchschnittliche
Einfamilienhäuser
ausgehoben
wird.
Stollen
mit
flüssigem
Beton
verfüllt
Rund
2500
Lkw-
Ladungen
mehr
wären
das
gewesen,
wenn
die
Arbeiter
die
Straße
aufgerissen
und
die
Erde
von
oben
ausgehoben
hätten,
schätzt
Baustellenleiter
Joachimmeyer.
Er
wartet
schon
ungeduldig
darauf,
dass
der
mittlere
und
der
stadteinwärts
gelegene
Tunnel
aufeinander
treffen.
"
Das
ist
etwas
Besonderes
für
uns"
,
freut
er
sich
auf
den
ersten
Durchstich.
Die
ersten
Leitungen
können
allerdings
erst
verlegt
werden,
wenn
der
innen
gelegene
Tunnel
Anschluss
an
die
bereits
erneuerte
Kanalisation
in
der
Bergsttaße
gefunden
hat.
Wenn
das
so
weit
ist,
werden
zuerst
die
Schmutzwasserleitungen
verlegt.
Ansgar
Joachimmeyer
kann
das
auf
einer
der
vielen
Skizzen
im
Baustellencamp
an
der
Moltkestraße
verdeutlichen.
In
einem
Querschnitt
des
Stollens
sind
die
Schmutzwasserrohre
blau
gekennzeichnet.
Sind
die
verlegt,
wird
der
Boden
um
einige
Zentimeter
mit
einem
flüssigen
Beton
aufgefüllt.
Darauf
können
die
Bauarbeiter
stehen,
um
dann
die
Regenwasserleitungen
zu
verlegen.
Erst
danach
werden
die
Mischwasserleitungen,
die
bisher
das
Abwasser
in
der
Lotter
Straße
aufnehmen,
vom
Tunnel
aus
durchbohrt.
Denn
die
liegen
ein
Stück
außerhalb
des
Schachts.
Zum
Schluss
wird
der
gesamte
Tunnel
mit
dem
flüssigen
Beton
aufgefüllt.
Erst
danach
wird
das
Leben
über
dem
Asphalt
kurzfristig
gestört
-
wenn
von
oben
die
Schächte
zu
den
Leitungen
gebohrt
werden.
Zur
Sache
Baustelle
unter
die
Erde
verlegt
Seit
Jahrzehnten
wird
in
Osnabrück
das
alte
Mischwassersystem
systematisch
gegen
getrennte
Regen-
und
Schmutzwasserleitungen
ausgetauscht.
Fast
immer
wird
in
einer
offenen
Baugrube
gearbeitet.
In
der
Lotter
Straße
ist
das
anders:
Seit
Juni
2004
hebt
die
Firma
Echterhoff
im
Auftrag
der
Stadtwerke
Osnabrück
einen
660
Meter
langen
Stollen
unter
der
Straße
aus.
So
wollte
es
der
Stadtrat.
Denn
der
Verkehr
zwischen
Bergstraße
und
Hans-
Calmeyer-
PIatz
verläuft
zweispurig.
Eine
oberirdische
Baustelle
hätte
eine
einjährige
Vollsperrung
der
Straße
mit
sich
gebracht.
Damit
wäre
eine
wichtige
Zufahrtsstraße
für
die
Stadt
ausgefallen,
außerdem
hätten
die
ansässigen
Geschäftsleute
Verluste
erlitten.
3,
5
Milliarden
Euro
kostet
die
unterirdische
Baustelle.
Das
ist
teurer
als
eine
oberirdische
Verlegung
der
Leitungen.
Möglich
sind
unterirdische
Baustellen
an
Orten
mit
festem
Gestein
und
niedrigem
Grundwasserstand.
DerTunnel
wird
in
drei
Abschnitten
gebaut,
die
Eingänge
liegen
an
der
Herderstraße,
der
Moltkestraße
und
dem
Hans-
Calmeyer-
PIatz.
In
den
nächsten
Wochen
soll
es
zum
ersten
Durchstich
kommen.
Ab
Juni
wollen
die
Stadtwerke
dann
die
Schmutzwasserleitungen
verlegen.
Stadtauswärts
wird
es
übrigens
etwas
enger
im
Tunnel:
Dort
ist
der
Stollen
zwei
Meter
breit
und
zweieinhalb
Meter
hoch.
An
der
Bergstraße
liegen
2,
25
Meter
zwischen
den
Wänden,
die
Decke
ist
drei
Meter
hoch,
(rei)
Osnabrück
Gelernte
Zimmerleute,
Maurer
und
Klempner
arbeiten
im
Stollen
unter
der
Lotter
Straße.
Ausgebildete
Bauarbeiter
gibt
es
keine.
Werkspolier
Wolfgang
Keller
hat
seine
Lehrjahre
im
Wismuter
Bergbau
verbracht.
"
Eine
gewisse
bergmännische
Erfahrung
braucht
man"
,
sagt
Wolfgang
Keller
über
seine
Arbeit,
15
Jahre
hat
er
im
Uranbergbau
auf
der
Hütte
Wismut
gearbeitet.
Nach
der
Wende
wurde
die
Hütte
geschlossen.
Seitdem
bringt
Wolfgang
Keller
seine
Erfahrungen
im
Straßenbau
ein.
Essen,
Krefeld,
Hamburg,
Koblenz
-
seine
Einsatzorte
liegen
quer
durch
Deutschland
verstreut.
Und
immer
ist
Kellers
Arbeitsort
unterirdisch.
"
Teilweise
mitarbeiten,
teilweise
anweisen"
,
beschreibt
Keller
seine
Arbeit
als
Werkspolier.
In
dieser
Position
ist
er
der
Assistent
des
Poliers
Andreas
Schreier
-
auch
ein
gelernter
Bergmann.
Mehrere
Arbeiter
von
der
Baustelle
Lotter
Straße
waren
früher
im
Bergbau
tätig.
Gelernt
haben
die
meisten
etwas
anderes.
Steffen
Grunewald
aus
Zeits
etwa
ist
eigentlich
Maurer.
Die
Arbeit
auf
den
unterirdischen
Baustellen
hat
er
sich
durch
Zugucken
angeeignet.
Jetzt
ist
er
vier
Tage
in
der
Woche
von
Frau
und
Tochter
getrennt.
"
Am
Anfang
war
das
schwierig"
,
sagt
er.
Doch
inzwischen
freut
sich
seine
neunjährige
Tochter,
wenn
er
am
Wochenende
nach
Hause
kommt.
Zwölf
Stunden
täglich
verbringen
Grunewald
und
seine
Kollegen
auf
der
Baustelle,
nur
zwei
halbe
Stunden
Pause
sind
darin
enthalten.
Eine
schwere
Arbeit,
wie
alle
trocken
bemerken.
Das
Wochenende
beginnt
für
die
Kumpel
dafür
schon
am
Donnerstagabend.
Das
sei
nicht
auf
jeder
Baustelle
so,
berichten
die
Arbeiter.
Anderswo
müssten
sie
auch
freitags
ran.
"
Es
gibt
unter
den
Kollegen
schon
mal
Stress
auf
so
engem
Raum"
,
gesteht
Grunewald.
Doch
im
Grunde
herrsche
ein
freundschaftliches
Miteinander.
Das
sei
nötig,
sagt
Wolfgang
Keller:
"
Man
muss
sich
auf
die
anderen
verlassen
können."
MIT
VEREINTEN
KRÄFTEN:
Frank
Schreier
schaufelt
Erde
auf
das
Förderband,
das
Markus
Winkler
bedient.
Fotos:
Gert
Westdörp
NACHHELFEN
müssen
die
Arbeiter,
wenn
ein
Kübel
Erde
über
die
Schienen
ans
Tageslicht
gebracht
wird.
Sechs
bis
sieben
Meter
in
der
Woche
graben
sich
die
Arbeiter
unter
der
Lotter
Straße
weiter.
VERANTWORTLICH,
dass
alles
glatt
läuft:
Baustellenleiter
Ansgar
Joachimmeyer
von
den
Osnabrücker
Stadtwerken
vor
einer
Schnittzeichnung
des
Tunnels.
WOLFGANG
KELLER
hat
sein
Handwerk
im
Uranbergbau
der
DDR
gelernt.
Autor:
Anne Reinert
Themenlisten:
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