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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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In 40 Jahren im Wasserstoffauto zum Seniorencafe
Zwischenüberschrift:
Neue Ideen für die Mobilität der Zukunft
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
In 40 Jahren im Wasserstoffauto zum Seniorencafe

Neue Ideen für die Mobilität der Zukunft

Von Michael Schwager

Osnabrück
Wie sieht die Mobiliät der Zukunft aus? Wenn es nach den Osnabrückern Michael Lutze und Ottmar Steffan geht, fahren wir künftig mit leichten, von Sonnenstrom angetriebenen Vehikeln. So viel scheint jedenfalls klar: Das Auto der Zukunft wird sich von heutigen Benzinkutschen unterscheiden wie der Transrapid von der Dampflok.

Die beiden leichten Elektroautos " City el" und " Kewet" der zwei Osnabrücker E-Mobil-Freaks sorgen zwar für Aufsehen. Die Zahl der Nachahmer ist aber gering. Deutsche Autobauer haben in den vergangenen Jahren auf das Prinzip schneller und stärker gesetzt (s. Grafiken). Und das unbeeindruckt von den nicht erst seit kurzem stetig steigenden Spritpreisen. Auch jetzt bei der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt stehen schnelle oder schwere Spaßautos im Mittelpunkt. Sparkonzepte wie zum Beispiel der Hybridantrieb gewinnen erst langsam an Bedeutung.

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) kritisiert das heftig. Jetzt zeigt uns die IAA, wie die Antworten des Verbandes der Automobilindustrie aussehen: Sportfahrzeuge, Luxuslimousinenund Offroader mit bis zu 510 PS und entsprechend hohem Verbrauch. Als gäbe es keinen Klimawandel, keine knapper werden Ölreserven und unendlich viel Geld in den Taschen der Verbraucherinnen und Verbraucher. Eins ist sicher: Das sind nicht die Automodelle der Zukunft", erklärte Hermann-Josef Vogt, stellvertretender VCD-Bundesvorsitzender.

Dabei werden Alternativen schon erprobt oder liegen als Konzepte in den Schubladen von Wissenschaftlern, Konstrukteuren und innovativen Firmen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt zum Beispiel fördert drei Projekte, durch die unter anderem die Effizienz von Erdgas- und Benzinmotoren gesteigert werden soll, und ein Projekt zum Fahrzeug-Management.

Alternativen zum Öl

Die Entwicklung von nachwachsenden und damit CO2-neutralen Treibstoffen schreitet voran. Während Biodiesel aus Rapsöl an vielen Tankstellen erhältlich ist, sind BTL-Kraftstoffe (Biomass to liquid) nur schwer erhältlich. Das Osnabrücker Speditionsunternehmen Hellmann testet diesen Kraftstoff mit seinen Osnabrücker Lastwagen und fährt damit besser als mit Biodiesel. Das berichtete Dr. Gerhard Lohmeier, Umweltbeauftragter von Hellmann World-wide Logistics. BTL-Kraftstoff kann aus verschiedenen Pflanzenteilen gewonnen werden. Die Hellmänner tanken aus Schweden importierten BTL-Sprit, der aus Holzresten der Papierherstellung gewonnen wird. In Deutschland experimentieren Hersteller unter anderem mit BTL aus Stroh.

In Südamerika ist Alkohol als Treibstoff verbreitet. Dieser auch als Bioäthanol bezeichnete Kraftstoff wird dort unter anderem aus Zuckerrohr gewonnen. Der Ford Focus FFV ist der derzeit einzige europäische Serienwagen, der mit Alkohol läuft. Vor allem in Schweden ist das Auto zu haben. Dank eines speziellen Motormanagements kann der Alkohol im Tank bei Bedarf beliebig mit Benzin gemischt werden - alles für 300 Euro Aufpreis.

Problem bei allen Nachwachsenden Kraftstoffen: Um ausreichende Mengen zu produzieren, müssten auf riesigen Flächen Nutzpflanzen angebaut werden - mit negativen Folgen für die Umwelt.

Neue Technik

Das Zauberwort Hybrid-Antrieb bewegt derzeit die Pfennigfuchser. Hier sind die Japaner führend. Toyota, Honda und Lexus bieten serienreife Autos an. Deutsche Hersteller machen sich Gedanken über Neuentwicklungen zum Beispiel mit Diesel-Hybriden. Jürgen Möller, Verkäufer bei Auto Weller, verzeichnet im Augenblick verstärktes Interesse am Toyota Prius. Dieses Hybrid-Auto kombiniert intelligent Vorteile von Elektro-und Benzinmotor. Bei 113 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 170 km/ h verbraucht der Fünfsitzer 4, 3 Liter - ein Spitzenwert im Vergleich zu konventionell angetriebenen Autos dieser Klasse.

Vision Brennstoffzelle

Heutige Führerscheinneulinge könnten einmal im Brennstoffzellen-Auto zum Seniorennachmittag düsen. Die Brennstoffzelle, heute noch sehr teuer, verwandelt Wasserstoff in Strom. Die Produktion der benötigten Wasserstoffmengen, zum Beispiel durch Sonnenenergie, halten Experten aber frühestens in 20 bis 40 Jahren für möglich.

Was kommt nach dem Öl?

Alle Ideen kombinieren

Von Michael Schwager

Wann das Erdöl verbraucht ist, weiß man nicht so genau - in 50 oder in 100 Jahren, fest steht nur, dass es über kurz oder lang nicht mehr zur Verfügung steht. Die Konsequenzen aber, die wir schon jetzt ziehen müssen, sind: sparsamer mit diesem Energieträger umgehen und nach Alternativen auf allen Gebieten suchen.

Die weltweit wachsende Nachfrage nach Mobilität wird sich nur befriedigen lassen, wenn genügend nachhaltig produzierte Treibstoffe in sparsamen Fahrzeugen verfahren werden können.

Parallel dazu müssen intelligente öffentliche Verkehrssysteme und andere Alternativen zum Auto weiterentwickelt werden.

BEWEGT VON DER KRAFT DER SONNE: Michael Lutze und Ottmar Steffan aus Osnabrück nutzen Solarautos für Fahrten im Nahbereich. Die Autos sind leicht, nicht sehr schnell, aber mit Solarstrom betrieben sehr umweltfreundlich. Foto: Gert Westdörp
Autor:
Michael Schwager


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