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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Neobiota - Neues Leben in fremder Umgebung (4)
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Magnet für Schmetterlinge

Der Sommerflieder stammt aus China und erobert die Welt
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Originaltext:
Neobiota - Neues Leben in fremder Umgebung (4)

Magnet für Schmetterlinge

Der Sommerflieder stammt aus China und erobert die Welt

Von Marie-Luise Braun

Osnabrück
Wer ihn im Garten hat, bekommt viel Besuch: Wenn der Sommerflieder blüht, umschwirren ihn zahlreiche Schmetterlinge, die sich an seinem Nektar gütlich tun. Deshalb heißt der Sommerflieder auch Schmetterlingsbaum.

Seine Heimat ist China. Von dort wurde der Sommerflieder um das Jahr 1800 herum nach Europa eingeführt. Ein halbesjahrhundert später wurden erste spontane Ausbreitungen festgestellt: Heute ist der Schmetterlingsbaum auch an Bahnböschungen, Steinbrüchen, felsigen Hängen oder Ufern zu finden.

" In Deutschland ist er keine Problemart", weiß Dr. Tom Steinlein von der Universität Bielefeld. Der Biologe arbeitet mit an der Neobiota-Ausstellung, die am 10. September im Museum am Schölerberg eröffnet wird. " Solange er in den Gärten bleibt, ist er ok", meint Steinlein. Doch über Gartenabfälle, die in der Natur abgelegt werden, breitet sich der Sommerflieder aus: Schon aus einem kleinen abgeschnittenen Zweig kann sich eine neue Pflanze bilden. " Gartenabfälle gehören deshalb auf den Kompost oder in die Bio-tonne", betont Steinlein

" Der Sommerflieder ist überall auf der Welt ein Problem", sagt der Biologe. So steht er in der Schweiz auf der " schwarzen Liste" der Pflanzen, die generell eingedämmt werden sollen. Gleiches gilt für Neuseeland. Hier setzt man inzwischen einen Käfer ein, der in China zu den natürlichen Feinden des Strauches zählt: Der gefräßige Käfer schädigt die Pflanzen und lässt sie absterben.

Warum der Busch hier zu Lande bei Schmetterlingen so begehrt ist, liegt auf der Hand: " Er blüht spät und liefert noch Futter, wenn viele andere Pflanzen bereits verblüht sind", erklärt Tom Steinlein. Den Menschen erfreut der Strauch nicht nur wegen des flatternden Besuchs, sondern auch mit Duft und seiner Blütenpracht in Weiß oder Violett.

Im Museum am Schölerberg wird zurzeit kräftig an der Ausstellung " Neobiota - Aliens im Vorgarten" gebaut: Zwischen Tierpräparaten balancieren Helfer Texttafeln, um sie an die Wände zu bringen, eine Nähmaschine rattert, und an den Wänden hängen Platzhalter für die Ausstellungsstücke. Aber: " Wir liegen voll in der Zeit", meint Tom Steinlein mit Blick auf den Eröffnungstermin.

Auf die Besucher wartet dann eine Ahnengalerie mit den spektakulärsten Einwanderergeschichten, eine Küche, in der deutlich wird, welche Neobiota auf unserem Speiseplan zu finden sind oder auch eine Parklandschaft, in der einige der " zugereisten" Tier- und Pflanzenarten ein neues Zuhause gefunden haben.

Präsentiert wird die Ausstellung sowohl mit modernster Technik wie Film-und Computerinstallationen als auch mit origenellen Ideen. So gibt es zum Beispiel ein Neobioten-Memory.

ANSCHAULICH SOLL ES WERDEN: Norbert Niedernostheide und Dr. Tom Steinlein (rechts) bereiten die Ausstellung " Neobiota" im Museum am Schölerberg vor. Foto: Elvira Parton

ZIEHT SCHMETTERLINGE magisch an: der Sommerflieder (hier nit einem Rapsweißling).
Foto: Bernhard Vollmer
Autor:
Marie-Luise Braun


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