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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
Wer ist Schuld an den Zuständen am Rosenplatz?
Zwischenüberschrift:
4,5 Mio. Euro für Sanierung des Hauses
Artikel:
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Originaltext:
Wer ist Schuld an den Zuständen am Rosenplatz?

4, 5 Mio. Euro für Sanierung des Hauses

Osnabrück
Das Eckhaus am Rosenplatz 1-2 / Johannisstraße ist seit langem sanierungsbedürftig. Aber es passiert nichts. In einem Schreiben an die Bewohner gibt die Hausverwaltung der Stadt die Schuld, da ohne öffentliche Fördermittel keine " sozialvertragliche Sanierung" möglich sei. Die sollen jedoch angeblich lange bewilligt worden sein.

Am vergangenen Wochenende ist ein 64-jähriger Bewohner durch den Sturz in den Fahrstuhlschacht des Gebäudes ums Leben gekommen. Das Wohnhaus ist von einem Brand stark beschädigt und in schlechtem Zustand. Als Teil der Erneuerung des Rosenplatzviertels soll auch das 1961 erbaute Eckhaus renoviert werden.

Damit wäre eine Förderung durch das Programm " Soziale Stadt" durchaus möglich. Das von Stadt, Land und Bund geförderte Programm stellt Mittel für Stadtteile mit besonderem Förderungsbedarf zur Verfügung. Eine Untersuchung des Gebäudes habe ergeben, dass eine Sanierung rund 4, 5 Millionen Euro kosten würde. Das erklärt Projektleiterin Susanne Ahrens von der Bremischen Gesellschaft für Stadterneuerung und Stadtentwicklung. Zunächst hätte die Hälfte der Gesamtkosten durch Fördermittel aufgefangen werden können. Im heutigen Programm seien es noch 40 Prozent.

Und genau da liege das Problem. Die Stadt und die Berler & Lehmann Grundbesitzverwaltungsgesellschaft (aus der Nähe von Berlin) schieben sich jeweils den schwarzen Peter zu: In dem Schreiben des Eigentümers an die Bewohner heißt es, dass sich die Stadt zu einer Förderung zwar bereit erklärt habe. Jedoch sei " die Initiative von Seiten der Stadt eingeschlafen", ohne die eine Sanierung nicht möglich sei.

Die Stadt weist solche Vorwürfe zurück: " Wenn Eigentümer auf uns zukommen und nach Förderungsmöglichkeiten fragen, dann sind wir immer gesprächsbereit", erklärt Dr. Sven Jürgensen, Pressesprecher der Stadt. Auch Susanne Ahrens sieht das Problem beim Eigentümer Lehmann: Mit der Förderung " scheint er ein Problem zu haben", sagt sie. Nachdem das Angebot gemacht wurde, seien von ihm keinerlei Bemühungen gekommen. " Er sagt nicht einmal, wie viel er in der Lage wäre zu investieren." Eine kompletteÜbernahme der Kosten mit den öffentlichen Mitteln sei nicht möglich.

Die Erneuerung der Fassade würde auch nicht ausreichen. " Das Gebäude muss bis auf das Skelett entkernt werden, die Wohnungen sind nicht isoliert, und die Balkone sitzen auf der falschen, also auf der lauten Seite."

Erst vor einem Monat sei der Eigentümer informiert worden, dass erneut Fördermittel in Anspruch genommen werden könnten. " Aber er wartet offenbar auf ein Angebot von uns, wie wir ihn zusätzlich bei seinem maroden Gebäude unterstützen können", so Ahrens.

Marodes Gebäude am Rosenplatz

Unverschämtheit

Von Kristina Löpker

Obwohl das Wohnhaus am Rosenplatz seit langem sanierungsbedürftig ist, blieb der Eigentümer untätig. Dabei war der erste Schritt bereits getan: Nämlich durch das Angebot, 40 Prozent der Sanierungskosten mit Geldern aus dem Förderprogramm von Stadt, Land und Bund zu begleichen - Für den Eigentümer offensichtlich nicht genug. Dabei wäre es für ihn längst an der Zeit, selbst aktiv zu werden. Immerhin handelt es sich um eine private Immobilie. Oder wartet er, um die öffentliche Hand noch mehr herauszufordern? Wie dreist muss ein Privateigentümer sein, der Steuergelder fordert und selbst nichts tut? Im Grundgesetz steht: Eigentum verpflichtet. Doch Unverschämtheit kennt anscheinend keine Grenzen.

SCHLIMME Zustände im Keller des Hauses.
Foto: Pentermann
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