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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Sportplatz statt idyllischer Wiese
 
Sportler bei der Ehre packen
Zwischenüberschrift:
SSC Dodesheide will seine Flächen am Reinhold-Tiling-Weg erweitern
 
Anlieger und Sportverein streiten
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Sportplatz statt idyllischer Wiese

SSC Dodesheide will seine Flächen am Reinhold-Tiling-Weg erweitern

Es gibt sie noch, die kleinen idyllischen Flecken in der Stadt. Einer davon liegt am Reinhold-Tiling-Weg in der Dodesheide: eine Wiese, auf der Schafe weiden, Gänse schnattern und Hühner scharren. Einen Teil dieses grünen Fleckens möchte der SSC Dodesheide in Zukunft nutzen. Die entsprechende Bebauungsplanänderung soll heute Abend im Rat diskutiert werden.

Der Entwurf sieht eine etwa 40 mal 70 Meter große Spielfläche vor, ergänzt durch einen Parkplatz mit 27 Einstellmöglichkeiten. Die Planungen haben die Anwohner auf den Plan gerufen, die um das grüne Kleinod fürchten, aber auch über eine in den letzten Jahren stark angewachsene Belastung durch den Sportverein klagen.

In einem Schreiben an die Verwaltung stellt als Vetreterin der Anlieger Dr. Katrin Stein gar die grundsätzliche Frage, " ob der SSC Dodesheide überhaupt noch in dieses Wohngebiet gehört". Die Nutzung der Sportanlagen und die damit einhergehenden Belastungen für die Anlieger hätten ein Ausmaß angenommen, das die rechtliche Zulässigkeit der Unterbringung des Vereins in dem Wohngebiet in Frage stelle. Stein verweist unter anderem auf den Parkverkehr, der den Reinhold-Tiling-Weg blockiere und auf Lärmbelästigungen, die von der Vielzahl der Veranstaltungen hervorgerufen würden. Stein verweist auf den etwa 75 Meter entfernten Parkplatz an der Lerchenstraße, den der SSC und seine Gäste nutzen könnten.

" Der Rasenplatz ist überlastet"

Uwe Görtemöller, SSC-Vorsitzender und SPD-Ratsherr, stellt sich vor die Planungen der Stadt. " Wir brauchen das neue Spielfeld, da der vorhandene Rasenplatz überlastet ist." 19 Fußballmannschaften teilen sich das Geviert derzeit.

Das anfällige Grün muss fast jährlich mit erheblichem Kostenaufwand wieder in Stand gesetzt werden. Eine Ausweichmöglichkeit muss also in den Augen Görtemöllers her. Mit Blick auf die Parkplätze sagt der stellvertretende Vorsitzende des Sportausschusses: " Die will der Verein gar nicht." Sie seien von der Verwaltung geplant worden.

Das bestätigt Franz Schürings von der Abteilung Städtebau. " Wir haben die Stellplätze auf Grund der Einwände der Anlieger in die Planungen mit aufgenommen". Die 27 Plätze in unmittelbarer Nähe zum geplanten neuen Spielfeld sollen demnach den Reinhold-Tiling-Weg entlasten, wenn der neue Platz zusätzliche Besucher anzieht.

Görtemöller möchte zunächst auf die Stellplätze verzichten. " Wir wollen so viel wie möglich von der Wiese erhalten". Deshalb will er in der Ratssitzung ins Protokoll aufnehmen lassen, dass die Parkplätze erst dann gebaut werden, wenn die derzeitige Pächterin ihre Bewirtschaftung aufgibt. Bis dahin sollen auch weiter Schafe in der Dodesheide weiden, Gänse schnattern und Hühner scharren. (dk)

Anlieger und Sportverein streiten.

Sportler bei der Ehre packen

Von Dietmar Kröger
Fürwahr, es ist schon schön anzuschauen, wenn sich inmitten der Stadt eine ländliche Idylle entfaltet. Die Wiese am Reinhold-Tiling-Weg ist ein Magnet vor allem für Kinder. Und die gibt es dort reichlich, nicht zuletzt durch zwei Grundschulen in unmittelbarer Nähe.

Aber das ist nicht alles. Es gibt auch einen Sportverein, ebenso wichtig für die Kinder, da er ihnen Angebote macht, die sie vielleicht von so manchem Blödsinn abhalten.
Blödsinn, den ihnen die Erwachsenen allzu oft vormachen. Zu fordern, der Sportverein müsse aus dem Wohngebiet weichen, gehört in diese Kategorie. Sportvereine gehören dort hin, wo die Menschen sind, die sich in ihnen engagieren.

Allerdings muss sich der Verein ins Stammbuch schreiben lassen, dass seine Mitglieder und Gäste nicht wahllos die Straße zuparken können. Hierfür müssen die Verantwortlichen Sorge tragen. Ob da 27 Stellplätze helfen, darf bezweifelt werden, wie vom Vereinsvorsitzenden Görtemöller selbstkritisch erkannt wurde. Deswegen mag ihm der vorläufige Verzicht auch leicht fallen.

Vielleicht kann man die Vereinsmitglieder und ihre Gäste ja bei der Ehre packen. Schließlich gibt es noch den Parkplatz Lerchenstraße - nur 75 Meter entfernt. Das ist für Sportler doch ein Klacks - oder?

DIESE WIESE am Reinhold-Tiling-Weg ist zum Zankapfel zwischen Anliegern, Stadt und Verwaltung geworden. Foto: Gert Westdörp
Autor:
Dietmar Kröger


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