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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Arkaden Große Straße: Rat zieht den Schlussstrich
 
Zu Ende denken
Zwischenüberschrift:
Stadt würden 700 000 Euro entgehen
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Originaltext:
Arkaden Große Straße: Rat zieht den Schlussstrich

Stadt würden 700 000 Euro entgehen

Der Versuch, die noch vorhandenen Arkaden in der Großen Straße zu erhalten, steht vor dem Scheitern. Am Dienstag wird der Rat voraussichtlich einen Schlussstrich ziehen. Schon jetzt beginnen die Schuldzuweisungen: Bürgermeister Burkhard Jasper (CDU) wirft den Mitarbeitern der Stadtverwaltung vor, sie hatten mit " zu wenig Elan" verhandelt. Stadtbaurat Jörg Ellinghaus weist das als " Unsinn" zurück.

Unbemerkt von der Öffentlichkeit haben Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip (SPD) und Bürgermeister Burkhard Jasper (CDU) schon im Juni eine wichtige Eilentscheidung getroffen. Sie machten damit den Weg frei für eine " Entwidmung" der Arkadenflächen von Hausnummer 95 (Neumarkt-Carree) bis Nr. 86 (Alte Leipziger). Seit Montag dieser Woche ist diese Entscheidung rechtskräftig. Das heißt, die Arkaden in diesem Abschnitt gelten nun nicht mehr als öffentlicher Weg. Die meisten von ihnen waren ohnehin Iängst zugemauert.

Zu der Eilentscheidung kam es, weil die Multi Development Corporation (MDC) auf Rechtssicherheit pochte. Der niederländische Konzern MDC ist der Investor für das geplante Einkaufszentrum am Kamp. Und dieses Einkaufszentrum soll durch eine Passage mit der Großen Straße verbunden werden. Multi Development will das Haus der Alten Leipziger (Nr. 86) teilweise abreißen und durch einen Neubau ersetzen.

Weil das Unternehmen schon bei der Entmietung des Hauses tiefer als geplant in die Tasche greifen musste, war es bei der Arkadenfrage zu keinerlei Konzessionen bereit. Mehr noch: Multi Development habe die Stadt unter Zugzwang gesetzt und gedroht, das ganze Projekt Kamp an diesem Punkt scheitern zu lassen, bestätigte Bürgermeister Jasper gestern auf Anfrage.

Jasper zeigte sich " mehr als verärgert" darüber, dass es nicht gelungen ist, die Arkaden im mittleren Abschnitt zu halten. Auch für den nördlichen Teil der Arkaden zwischen der Nr. 85 (Allianz) und der Georgstraße sieht er nun wenig Hoffnung. Der Rat muss am Dienstag darüber entscheiden. Stimmt er dagegen, dann fehlen dem Stadtkämmerer 700000 Euro. Das Geld war von Anfang an für den Umbau der Großen Straße eingeplant worden. Aus diesem Grund hatte die Stadt die Arkaden überhaupt aufgegeben.

Ein Tauschgeschäft, das der damals regierenden rot-grünen Ratsmehrheit und Oberbürgermeister Fip heftige Kritik einbrachte. Dezember 2001 unternahm der CDU-Politiker Burkhard Jasper einen Rettungsversuch für den bislang vom Umbau verschonten Arkadenabschnitt. Die Verwaltung, so hieß es damals, solle Gespräche mit den Hauseigentümern führen. Diese Gespräche seien " mit Engagement" geführt worden, versicherte Stadtbaurat Ellinghaus gestern. Doch die Eigentümer hätten kein Interesse am Erhalt der Arkaden gezeigt. (rll)

NUR NOCH EINE FRAGE DER ZEIT ist es, wann auch diese verbliebenen Arkaden an der Große Straße zugemauert werden. Foto: Gert Westdörp

Die Arkaden

Zu Ende denken

Von R. Lahmann-Lammert

Eigentlich ist es ja keine Überraschung, dass der Rat jetzt das Ende der Arkaden besiegeln will. Der Rettungsversuch der CDU im Dezember 2001 war zwar gut gemeint, aber nicht zu Ende gedacht. Mit guten Argumenten allein war in dieser Mission kein Blumentopf zu gewinnen. Im Zweifel hätte sich die Stadt bereit erklären müssen, auf einen Haufen Geld zu verzichten - Geld, das längst im Chinagranitpflaster der Großen Straße verbaut ist. Bei der angespannten Finanzsituation grenzt das an Traumtänzerei. Dass der CDU-Politiker Burkhard Jasper jetzt auf die Verwaltung eindrischt, mag mit wahlkampfbedingter Nervosität zusammenhängen. Die entscheidenden Fehler sind aber schon vor vier Jahren gemacht worden, als die Weichen für die Umgestaltung der Großen Straße gestellt wurden. Damals saßen SPD und Grüne am Ruder, und für die Opposition waren die Arkaden kein Thema.
Autor:
rll


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