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1.
Erscheinungsdatum:
22.08.2002
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Über
den
Köhler
Günter
Birkelbach,
der
anlässlich
des
Köhlerfestes
der
Heger
Laischaft
einen
Meiler
im
Heger
Holz
brennt.
Mit
zwei
Bildern,
auf
denen
der
Köhler
hinter
dem
Meiler
und
bei
der
Brotzeit
zu
sehen
ist.
Ein
"
Zur
Sache:
Vom
Holz
zur
Kohle"
Artikel
erklärt
die
technischen
Abläufe
der
Verkohlung.
Eine
Ankündigung
listet
die
weiteren
Programmpunkte
des
Köhlerfestes
auf.
Überschrift:
Köhlerhandwerk: Wo Rauch ist, darf kein Feuer sein
Köhlerfest: Programm erweitert
Zwischenüberschrift:
Ist der Qualm weiß, ist der Holzkohlenmeiler gesund
Artikel:
Originaltext:
Köhlerhandwerk:
Wo
Rauch
ist,
darf
kein
Feuer
sein
Ist
der
Qualm
weiß,
ist
der
Holzkohlenmeiler
gesund
"
Wie
heißt
denn
der
Beruf,
den
Sie
hier
üben,
äh
ausüben?
"
Timo
(9)
wollte
es
gestern
ganz
genau
wissen.
Er
und
seine
Freunde
löcherten
Köhler
Günter
Birkelbach
im
Heger
Holz
mit
Fragen.
Im
Moment
kommt
der
Köhler
aus
Fleckenberg
im
Sauerland
kaum
zur
Ruhe.
Mitten
im
Wald
führt
er
noch
bis
Sonntag
anlässlich
des
Köhlerfestes
der
Heger
Laischaft
ein
recht
öffentliches
Leben.
Zumal
er
sein
Lager,
eine
selbst
gezimmerte
Holzhütte,
direkt
neben
dem
Meiler
aufgeschlagen
hat.
Ein
Feldbett
ist
das
Prunkstück
der
ansonsten
mehr
als
kargen
Ausstattung.
Hier
lebt
Birkelbach,
bis
seine
Mission
erledigt
ist.
"
Ruhig
wird
es
erst
nach
Einbruch
der
Dunkelheit"
,
sagt
er.
Und
dabei
ist
die
Nacht
für
den
Sauerländer
kurz.
"
Ich
stehe
auf,
sobald
es
hell
wird"
.
Das
ist
derzeit
gegen
5.45
Uhr,
wenn
die
Dämmerung
einsetzt.
Allerdings
hat
der
Köhler
aus
Leidenschaft
dann
keinen
ununterbrochenen
Nachtschlaf
hinter
sich.
Im
Durchschnitt
alle
drei
Stunden
muss
Birkelbach
hoch,
um
nach
seinem
Meiler
zu
sehen.
Ist
der
Rauch,
der
aus
dem
mit
Heu
und
Erde
abgedeckten
Meiler
steigt,
weiß,
ist
alles
in
Ordnung.
Kommt
blauer
Qualm
aus
den
Luftlöchern,
muss
Birkelbach
die
betroffene
Öffnung
schließen,
um
den
Brennprozess
zu
verlangsamen.
"
Man
muss
das
im
Gefühl
haben"
,
meint
der
gemeinsam
mit
seinem
Bruder
Hubertus
wohl
letzte
Spross
einer
alten
sauerländischen
Köhlerdynastie.
Denn
sehen
kann
man
nicht,
was
in
dem
Meiler
passiert.
Das
Köhlern
muss
man
im
Blut
haben
Aber
es
gibt
Zeichen:
Die
Erde
ist
an
verschiedenen
Stellen
unterschiedlich
trocken,
Farbe
und
Intensität
des
Rauchs
ändern
sich,
und
viele
kleine
Hinweise
mehr
zeigen
Birkelbach,
wie
es
"
seinem"
Meiler
gerade
geht.
Dem
Meiler
im
Heger
Holz
geht
es
sehr
gut.
Wieder,
denn
am
Wochenende
hatte
Birkelbach
einen
kleinen
Unfall.
"
Nichts
Schlimmes"
,
wehrt
er
ab,
trotzdem
fiel
er
ein
paar
Tage
aus,
der
Meiler
erlosch.
Doch
Hilfe
war
schnell
organisiert
Hubertus
Birkelbach,
der
jüngere
Bruder,
sprang
ein,
brachte
den
Meiler
wieder
in
Schwung,
und
so
konnte
Günter
sein
dampfendes
Schätzchen
gestern
wieder
mit
guter
Betriebstemperatur
übernehmen.
Also
ist
Günter
Birkelbach
wieder
da,
wo
er
am
liebsten
ist
-
im
Wald.
30
Jahre
hat
er
als
gelernter
Forstwirt
in
den
Wäldern
des
Sauerlandes
verbracht.
Die
Köhlerei
liegt
den
Birkelbachs
im
Blut.
Urgroßvater,
Großvater,
Vater
und
die
Söhne
-
sie
haben
das
uralte
Köhlerhandwerk
über
die
Zeit
gerettet.
Jetzt
aber
sieht
es
düster
aus.
Sowohl
Günter
als
auch
Hubertus
haben
Töchter,
die
die
Köhlertradition
nicht
fortsetzen
wollen.
Wie
geht
es
weiter?
"
Tja,
ein
paar
Neffen
zeigen
schon
Interesse.
Aber
es
ist
schwer,
das
Handwerk
zu
lernen,
wenn
wir
nur
ein
oder
zwei
Mal
im
Jahr
einen
Meiler
brennen"
,
sagt
Birkelbach.
Er
selber
ist
schon
im
zarten
Alter
von
fünf
fahren
auf
Köhlertour
gegangen.
"
Am
Anfang
lernt
man
das
Schichten,
dann
das
Abdecken.
Irgendwann
durfte
ich
zum
ersten
Mal
den
Meiler
anstecken,
aber
das
alles
hat
gedauert."
Birkelbach
ist
sich
sicher,
dass
nur
auf
diese
Art
der
Erfahrungsschatz
erworben
werden
kann,
der
nötig
ist,
um
einen
Kohlenmeiler
abzubrennen.
Für
die
Birkelbach'
sche
Köhlertradition
aber
sieht
er
schwarz:
"
Ich
glaube,
mein
Bruder
und
ich
werden
die
Letzten
sein."
Aber
bis
dahin
werden
die
beiden
wohl
noch
so
manchen
Meiler
abbrennen.
(dk)
WEISSER
ODER
BLAUER
RAUCH?
Köhler
Günter
Birkelbach
erkennt
die
"
Stimmung"
seines
Meilers
am
Qualm.
SELBST
GEZIMMERTE
BANK
vor
selbst
gezimmerter
Hütte:
Das
Köhlerdasein
sieht
nach
Romantik
aus.
Fotos:
Klaus
Lindemann
Zur
Sache:
Vom
Holz
zur
Kohle
Die
Herstellung
von
Holzkohle
und
damit
der
Beruf
des
Köhlers
ist
eines
der
ältesten
Handwerke
der
Menschheit.
Selbst
die
alten
Römer
heizten
ihre
Thermen
bereits
mit
Holzkohle.
Holzkohle
wurde
aber
auch
zur
Gewinnung
von
Eisen,
Stahl
und
anderen
Metallen
benötigt
sowie
zum
Salzsieden.
Das
Verfahren
zur
Gewinnung
der
Holzkohle
hat
sich
seit
den
Anfängen
der
Köhlerei
bis
zur
heutigen
industriellen
Herstellung
von
Holzkohle
nicht
wesentlich
geändert:
Unter
dosierter
Luftzufuhr
wird
in
einem
dicht
gestapelten
Holzstoß,
der
mit
Erde,
Grasnarben
oder
Moos
abgedeckt
wurde,
ein
Feuer
entzündet.
Wenn
eine
Temperatur
von
etwa
270
Grad
Celsius
erreicht
ist,
fängt
der
Meiler
an
zu
rauchen.
Es
tritt
die
exotherme
Verkohlungsreaktion
ein,
das
heißt,
bei
dieser
Temperatur
beginnt
eine
Reaktion,
bei
der
Wärme
frei
wird.
Diese
Wärme
sorgt
für
den
Prozess
der
Verkohlung.
Dabei
werden
Temperaturen
von
400
bis
600
Grad
erreicht.
Die
Steuerung
dieses
Vorgangs
wird
durch
Luftzufuhr
geregelt,
indem
an
bestimmten
Stellen
Löcher
in
den
Meiler
gestochen
werden.
Köhlerfest:
Programm
erweitert
Die
Atmosphäre
ist
super,
das
Wetter
spielt
mit
-
Grund
genug
für
die
Heger
Laischaft,
das
Programm
des
Köhlerfestes
um
einen
Tag
zu
erweitern.
Zusätzlich
soll
es
auch
heute
auf
dem
Festplatz
rundgehen:
Ab
16
Uhr
gibt
es
einen
Dämmerschoppen
und
ab
19
Uhr
einen
Streifzug
durch
30
Jahre
Rock-
und
Popgeschichte
mit
der
Band
"
Kruse
und
Blanke"
.
Am
Wochenende
locken
unter
anderem:
"
Die
Vogelhochzeit"
,
aufgeführt
von
der
Heinrich-
Schüren-
Schule
(Freitag,
17
Uhr)
,
und
ein
Kutschen-
und
Oldtimerkorso
(Samstag,
17
Uhr)
.
Am
Sonntag
klingt
das
Köhlerfest
dann
mit
dem
Ablöschen
des
Meilers
aus.
An
allen
Tagen
ist
der
Biergarten
geöffnet
und
für
Musik
gesorgt.
Autor:
dk