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1.
Erscheinungsdatum:
03.01.2006
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
Geschichte
der
Petersburg
seit
1600.
Überschrift:
Kanonen auf die Stadt gerichtet
Zwischenüberschrift:
Bürger machten im Jahr 1648 die verhasste Petersburg dem Erdboden gleich
Artikel:
Originaltext:
Fledder
Heute
schwer
vorstellbar:
In
unruhiger
Zeit
waren
sich
der
Bischof
und
die
Bürger
der
Stadt
spinnefeind.
Direkt
vor
den
Toren
Osnabrücks
befand
sich
zur
Zeit
des
Dreißigjährigen
Krieges
die
Petersburg,
eine
waffenstarrende
Zitadelle,
welche
aufmüpfige
Bürger
in
Schach
halten
sollte.
Sie
lag
wie
die
"
geballte
Faust"
des
Bischofs
an
der
Südostecke
der
Stadt
im
heutigen
Bereich
An
der
Petersburg,
Frankenstraße
bis
Güterbahnhof.
"
Brutstätte
des
Unrechts
und
der
Tyrannei"
nannte
während
der
Verhandlungen
des
Westfälischen
Friedens
der
Herzog
von
Braunschweig
die
starke
Festung.
Der
schwedische
Stadtkommandant
Graf
Gustav
Gustavson
bezeichnete
sie
gar
als
ein
"
Werk
des
Teufels"
.
Erbauer
der
Zwingburg
war
der
herrschsüchtige
katholische
Bischof
Franz
Wilhelm
von
Wartenberg,
der
erst
mit
dem
vorläufigen
Sieg
der
kaiserlichen
Heerführer
Tilly
und
Wallenstein
1628
verspätet
in
Osnabrück
einziehen
konnte.
Zuvor
hatte
sich
in
der
Bürgerschaft
und
damit
im
Rat
die
Reformation
durchgesetzt,
was
der
Bischof
im
Zuge
der
Gegenreformation
mit
allen
Mitteln
rückgängig
machen
wollte.
Bürger
wurden
zur
Arbeit
verpflichtet
Daher
zog
Franz
Wilhelm
recht
ungehalten
in
die
Stadt
ein
und
wurde
von
den
freiheitsliebenden
Osnabrückern
entsprechend
unfreundlich
empfangen.
Kein
Wunder,
brachte
der
Verfechter
des
katholischen
Glaubens
doch
1600
Mann
des
Regiments
Tilly
mit,
die
in
Privatunterkünften
bei
freier
Kost
und
Logis
einquartiert
wurden
und
übel
hausten.
Auch
sperrte
er
sofort
aufmüpfige
Ratsherren
in
den
Iburger
Bennoturm.
Die
Stadt
musste
wöchentlich
1600
Taler
für
die
Besatzer
berappen.
Um
den
wütenden
Bürgern
klar
zu
machen,
dass
es
mit
der
Reformation
ein
für
alle
Mal
vorbei
und
Gegenwehr
sinnlos
sei,
begann
der
Bischof
sogleich
mit
dem
Bau
der
Festung,
die
an
Stelle
Iburgs
auch
seine
sichere
Wohnresidenz
sein
sollte.
Die
Bürger
wurden
zur
Arbeit
und
Kostenbeteiligung
zwangsverpflichtet
für
ein
Bauwerk,
dessen
Kanonen
zur
Einschüchterung
gegen
sie
selbst
gerichtet
waren.
Sie
wurde
nach
neuesten
militärischen
Erkenntnissen
konzipiert.
Offiziere
Tillys
berieten
den
Bischof
auch
aus
Eigennutz,
denn
der
mächtige
Feldherr
der
katholischen
Liga
war
an
einer
weiteren
starken
"
forteresse"
in
Norddeutschland
interessiert.
Von
der
Hase
gespeist
bildete
sie
eine
sternförmige
Wasserburg
mit
fünf
spitzen
Bastionen,
Zugbrücken
und
zwei
Vorwerken.
Zwischen
Stadtmauer
und
Festung
lag
dazu
noch
der
breite
Stadtgraben.
Um
freies
Schussfeld
auf
die
Stadt
zu
haben,
ließ
der
Bischof
sogar
einen
großen
und
zwei
kleine
Türme
der
Stadtbefestigung
schleifen.
Die
Zitadelle
war
noch
nicht
ganz
fertig
und
das
bischöfliche
Wohnhaus
mittendrin
noch
gar
nicht
erbaut,
als
1633
Tillys
Soldateska
mitsamt
dem
Bischof
von
den
Schweden
vertrieben
wurden.
Die
"
Befreier"
enttäuschten
die
Bürger
aber
bitter,
denn
sie
nutzten
die
Petersburg
weiterhin
und
pressten
die
Stadt
zehn
Jahre
lang
genauso
aus
wie
ihre
Vorgänger.
Großes
Aufatmen
aber,
als
der
couragierte
Bürgermeister
Dr.
Schepeler
bei
den
Friedensverhandlungen
in
Münster
die
Zustimmung
der
Gesandten
zum
Abriss
der
verhassten
Zwingburg
erreichte.
Sofort
einen
Tag
nach
Friedensschluss
im
Oktober
1648
zogen
die
Osnabrücker
mit
Trommelklang
zur
Petersburg
und
machten
sie
in
Rekordzeit
dem
Erdboden
gleich.
Aus
der
Festung
wird
ein
Gemüsegarten
In
späterer
Zeit
existierte
hier
ein
bischöflicher
Gemüsegarten.
Danach
legte
Ernst
August
II.
einen
französischen
Barockgarten
-
größer
als
der
Schlossgarten
-
mit
Landhaus
und
Kavalierspavillons
an.
Im
19.
Jahrhundert
gab
es
dort
ein
Ausflugslokal
zwischen
Gärten,
verfallenen
Mauern
und
einem
letzten
Türmchen,
bis
sich
1913
mit
dem
Bau
des
Güterbahnhofs
der
vordere
Fledder
völlig
veränderte.
BESCHEIDENE
RESTE
DER
TRUTZIGEN
FESTUNG:
Die
winterliche
Petersburg
um
1890
mit
bischöflichem
Landhaus
und
zugefrorener
Gräfte
(Bild
aus
"
Alt-
Osnabrück"
,
Bd.
II,
Verlag
H.
Th.
Wenner)
.
Foto:
Piepmeyer
Autor:
Ullrich Schärf