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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Zivilmitarbeiter der Rheinarmee machen sich Sorgen
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Militärsprecher betonen: Noch ist nichts entschieden - Politiker: Abzug bietet eine Chance für die Stadtentwicklung
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Originaltext:
Zivilmitarbeiter der Rheinarmee machen sich Sorgen

Militärsprecher betonen: Noch ist nichts entschieden - Politiker: Abzug bietet eine Chance für die Stadtentwicklung

Osnabrück Die Telefone liefen gestern Morgen heiß: " Ist es denn schon amtlich, dass die Briten aus Osnabrück abziehen?" Diese Frage bewegte vor allem die zivilen Mitarbeiter der Army, nachdem Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip in seiner Rede beim Handgiftentag am Montag gesagt hatte, dass die Standorte in Osnabrück wohl bis spätestens 2015 geräumt würden. Sprecher der Rheinarmee betonten gestern aber auf Neue-OZ-Anfrage: " Noch ist nichts entschieden."

Es ist zwar üblich, dass sich Details von Standortentscheidungen fast bis zur Bekanntgabe immer noch verschieben. Tatsache ist aber, dass die britische Regierung eine Umstrukturierung der Armee plant: weniger Panzer, mehr Versorgungs-, Transport- und Nachrichtentruppen. Alan Petterson, Sprecher der Rheinarmee in Mönchengladhach, bestätigte, dass Standortschließungen deshalb sicher seien. Welche deutschen Garnisonen betroffen sind, sei aber nicht entschieden.

Von den rund 120.000 britschen Soldaten sind etwa 24.000 in Deutschland stationiert. Dafür wendet das britische Verteidigungsministerium rund 1, 3 Milliarden Euro auf. Rund 200 Millionen Euro davon fließen jährlich nach Osnabrück, das zu den fünf großen Standorten in Deutschland gehört. Zum Teil profitieren davon der Einzelhandel und das Handwerk. Der Hauptanteil der rund 200 Millionen Euro ist der Sold für die Soldaten. Etwa ein Fünftel des Betrages fließt als Lohn oder Gehalt an etwa 500 zivile Mitarbeiter, ein weiteres Fünftel sind Ausgaben für Mieten, Gebäudeunterhaltung und Abgaben. Osnabrück profitiert überdies von den rund 3000 Soldaten durch den Finanzausgleich. Im Jahr 2005 flössen dem Stadtsäckel so rund 900.000 Euro zu.

Burkhard Jasper, CDU-Kreisvorsitzender, sagt: " Die Briten haben über Jahrzehnte in Deutschland die Freiheit mit gesichert." Boris Pistorius, OB-Kandidat der SPD, findet: " Bei einem Abzug ginge eine lange Zeit des guten Miteinanders zu Ende." " Hier ist viel für die deutsch-britische Freundschaft getan worden", meint auch Dr. Thomas Thiele, FDP-Ratsfraktionschef.

Alle Ratspolitiker heben aber gleichzeitig die Chancen für die Stadtentwicklung hervor, die sich auf den Flächen der drei großen Kasernen und in den Wohnsiedlungen der Armee eröffnen. Michael Hagedorn, Fraktionschef der Rats-Grünen, zieht schon Schlüsse für aktuell anstehende Entscheidungen: Angesichts der zu erwartenden Freistellung von rund 1000 Wohneinheiten in zum Teil erstklassiger Lage müsse die Praxis der Wohngebietsausweisung auf der grünen Wiese wie zum Beispiel aktuell am Strothmannsweg in Schinkel-Ost dringend überprüft werden. " Wir haben jetzt die Chance, unsere für das Stadtklima wichtigen grünen Finger zu erhalten."

Wann entscheidet London? - Ungewissheit beenden

Von Michael Schwager

Das Zusammenleben der Osnabrücker mit den britischen Soldaten in Osnabrück funktionierte gut. Naturlich gab es Reibungspunkte, auch mal Ärger. Die Vereinbarungen über Panzerfahrten in Wohngebieten zeigen aber exemplarisch, dass sich Bürger und Soldaten vernünftig begegnet sind und Probleme konstruktiv gelöst haben.

Darüber hinaus sind viele, zum Teil freundschaftliche Kontakte entstanden. Zuletzt im Irakkrieg erfuhren die Soldatenfamilien die Solidarität der Osnabrücker.

Die Sorge der Zivilmitarbeiter um ihre Zukunft ist aber jetzt verständlich. In ihrem Interesse ist zu wünschen, dass die Ungewissheit sehr rasch beendet wird.

WIRD AB 2015 ZIVILES LEBEN im britischen Sperrgebiet Einzug halten?

FÜR DIE WOHNUNGEN der britischen Militärangehörigen wie hier an der Wilhelm-Busch-Straße dürfte es Interessenten geben.

KEINE AUGENWEIDE: Mehrfamilienhäuser für die britischen Soldaten am Dodeshausweg.

GUT GESCHÜTZT HINTER HOHEN ZÄUNEN: die britischen Militärgelände an der Sedanstraße am Westerberg, Landwehrstraße in Eversburg und am Limberg in der Dodesheide. Fotos: Jörn Martens

Autor:
swa


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