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1
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1.
Erscheinungsdatum:
27.07.2005
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Über
die
Arbeit
eines
Paketzustellers.
Überschrift:
Freundliches Lächeln für ärgerliche Huper
Zwischenüberschrift:
Benjamin Nacke fährt für den Deutschen Paket Dienst: Von wegen ruhiger Job im Sitzen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Es
ist
7.30
Uhr.
Wenn
sich
andere
Leute
auf
den
Weg
zur
Arbeit
machen,
hat
Benjamin
Nacke
schon
drei
Stunden
hinter
sich.
Er
hat
Pakete
sortiert
und
in
seinen
Transporter
gepackt.
Wir
begleiten
den
Fahrer
des
Deutschen
Paket
Dienstes
(DPD)
eine
Stunde
auf
seiner
Tour
durch
Hellern
und
das
Katharinenviertel.
188
Pakete
für
88
Kunden
hat
er
heute
dabei.
Das
ist
nicht
viel,
wie
er
sagt.
Nach
seiner
Schätzung
kann
er
13.15
Uhr
damit
durch
sein.
Er
bestimmt
seinen
Feierabend
selbst.
Je
schneller
er
ausliefert,
desto
früher
hat
er
frei.
Um
Weihnachten
sind
die
Arbeitstage
des
25-
Jährigen
unendlich
länger:
199
Kunden
musste
er
schon
mal
an
einem
Tag
beliefern.
Dafür
war
er
bis
20.30
Uhr
auf
Achse.
In
den
Sommerferien
läuft
es
auch
für
die
Paketzusteller
ruhiger.
Aber
Firmen
werden
immer
beliefert.
25
Pakete
wird
er
sofort
bei
Novo
los,
neun
weitere
im
angeschlossenen
Gartencenter.
Als
Adressat
steht
"
Novo"
drauf.
Woher
weiß
er,
was
für
den
Hauptladen
und
was
für
den
Ableger
bestimmt
ist?
Benjamin
Nacke
zuckt
mit
den
Schultern
und
meint
grinsend:
"
Routine."
Fünf
Jahre
fährt
er
schon
Pakete
aus,
weil
er
in
seinem
erlernten
Beruf
Maler
und
Lackierer
keinen
Job
gefunden
hat.
Sein
Chef
ist
eine
Frau:
Karin
Stallkamp,
deren
Transport
Service
Stallkamp
für
den
DPD
in
der
Stadt
ausliefert.
Weibliche
Fahrer
hat
sie
nicht:
"
Frauen
sind
nicht
dafür
geschaffen,
schwere
Pakete
zu
schleppen."
Schwere
Brocken
sind
auch
auf
dieser
Tour
dabei,
aber
Benjamin
Nacke
hat
damit
keine
Probleme.
Zack,
auf
die
Palette
und
rein
ins
Lager,
schnell
noch
eine
Unterschrift
vom
Lagerleiter,
und
weiter
geht
es.
Wer
mit
dem
2,
10-
Meter-
Mann
mithalten
will,
muss
ganz
schön
flitzen.
Aus
Spaß
hat
er
mal
einen
Schrittzähler
am
Fuß
angebracht.
Zwölf
Kilometer
sind
an
einem
Tag
dabei
herausgekommen:
"
Von
wegen
ruhiger
Job
im
Sitzen."
Auf
der
Ikea-
Baustelle
hat
er
inzwischen
weniger
zu
tun.
In
den
vergangenen
Monaten
lieferte
er
Pakete
für
die
Baufirmen
in
die
Container
drum
herum
und
musste
anfangs
suchen,
welches
Unternehmen
in
welchem
Container
sitzt.
Dafür
gibt
es
heute
bei
Ikea
selbst
Probleme.
Den
gewohnten
Liefereingang
darf
er
nicht
mehr
benutzen.
Dann
eben
durch
den
anderen.
Aber
auch
das
Büro
ist
nicht
mehr
zuständig.
Also
den
ganzen
Weg
zurück
zum
Sicherheitspersonal,
das
künftig
für
"
Kleinpakete"
zuständig
ist.
Benjamin
Nacke
lächelt
und
wünscht
noch
einen
guten
Tag.
Auch
Autofahrer,
die
hupen
und
schimpfen,
wenn
er
an
einer
Straße
kurz
anhält
("
Meist
sind
es
Ältere
ab
50"
),
grüßt
er
freundlich.
Natürlich
weiß
er,
dass
er
eigentlich
nicht
mit
Warnblinker
kurz
halten
kann.
Nur
wenn
die
nächste
Parklücke
zu
weit
entfernt
ist,
macht
er
es
doch
manchmal.
Aber:
"
Ich
habe
noch
kein
Knöllchen,
keinen
Blitzer
und
keine
Punkte
bekommen.
Ich
bin
eben
ein
guter
Fahrer."
8.30
Uhr.
Das
Gewerbegebiet
Hellern
hat
er
fast
abgeklappert.
Die
Ladung
ist
um
mehr
als
die
Hälfte
reduziert.
Jetzt
kommen
überwiegend
Privatkunden.
Und
die
sind
die
schwierigsten.
Wenn
jemand
nicht
zu
Hause
ist,
muss
Benjamin
Nacke
zusehen,
dass
er
einen
Nachbarn
findet,
der
das
Paket
in
Empfang
nimmt,
sonst
hat
er
es
morgen
wieder
auf
dem
Wagen.
Unter
den
Privatkunden
sind
aber
auch
solche,
die
sich
über
ein
Paket
freuen
und
schon
mal
ein
Trinkgeld
springen
lassen.
Benjamin
Nacke
gibt
Gas
in
Richtung
Rheiner
Landstraße.
13.15
Uhr
Feierabend
könnte
klappen.
Eine
Stunde
mit...
ist
der
Titel
unserer
Serie
über
Menschen,
die
wir
bei
der
Arbeit
oder
im
Ehrenamt
beobachten.
Um
mehr
zu
erfahren
-
über
sie
und
das,
was
sie
tun.
WENN
ES
HEISS
IST,
schwitzt
Benjamin
Nacke
zwei
T-
Shirts
und
ein
Handtuch
nass.
Die
Pakete
werden
schließlich
nicht
nur
gefahren,
sondern
auch
geschleppt.
Foto:
Egmont
Seiler
Autor:
Ulrike Schmidt