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1.
Erscheinungsdatum:
07.12.2004
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
Auswirkungen
der
Pest
in
Osnabrück.
Durch
den
Bau
von
Kanalisationen
und
die
Errichtung
des
Marienhospitals
konnte
der
Seuche
wirksam
entgegengetreten
werden
In
"
Zur
Sache:
Welche
Ursache
hatte
die
Pest
-
Flöhe
der
Ratten
waren
schuld
an
der
Katastrophe"
werden
die
Überträger
genannt.
Überschrift:
"Schwarzer Tod" ließ das Volk dahinsiechen
Zwischenüberschrift:
Die Pest hatte Osnabrück im 14. Jahrhundert fest im Griff - 4436 Einwohner starben
Artikel:
Originaltext:
Neustadt
Ein
dunkles
Kapitel
in
der
mittelalterlichen
Geschichte
Osnabrücks
stellen
neben
den
Kriegswirren,
Unwettern,
Hungersnöten
und
Feuersbrünsten
vor
allem
die
Seuchen
dar.
Die
Pest,
der
"
Schwarze
Tod"
,
war
eine
schreckliche
Geißel
der
hiesigen
Stadt-
und
Landbevölkerung.
Epidemien
rafften
Junge
und
Alte,
Arme
und
Reiche
dahin.
In
Folge
der
letzten
großen
Seuche,
der
Cholera,
wurde
das
Marien-
Hospital
gegründet.
Schuld
an
dem
Ausbruch
der
Seuche
war
eine
Rattenplage,
die
durch
Abfall
und
Exkremente
auf
den
Straßen
Osnabrücks,
die
enge
Bauart
der
Häuser
und
die
ungenügenden
sanitären
Verhältnisse
begünstigt
wurde.
Ackerbau
und
Viehhaltung
waren
für
viele
Hasestädter
zumindest
ein
wichtiger
Nebenerwerb,
so
dass
es
auf
den
Straßen
vor
den
Häusern
oder
später
auf
Ratsbeschluss
nur
noch
auf
den
Hinterhöfen
überall
Dunghaufen
in
Brunnennähe
gab.
Regenwasser
spülte
flüssigen
Unrat
aus
Schweinekoben
und
offenen
Latrinen
ins
Grundwasser
und
in
die
Hase.
Dazu
kamen
nur
wenige
und
dabei
schlecht
ausgebildete
Ärzte
sowie
ein
tiefer
Aberglaube
in
der
Bevölkerung.
In
den
umliegenden
Dörfern,
wo
es
um
die
Hygiene
noch
schlechter
stand,
überließ
man
die
Pestkranken
entweder
hilflos
ihrem
Schicksal,
oder
die
Bauern
liefen
den
Quacksalbern
nach.
Pestprozession
erinnerte
an
Plage
Um
die
Mitte
des
14.
Jahrhunderts
zog
der
"
Schwarze
Tod"
von
Osten
kommend
über
ganz
Europa
hin
weg.
Die
abergläubigen
Menschen
deuteten
seltsame
Himmelserscheinungen,
Missernten,
Dürre,
Sturm,
Hagelschlag
und
Überschwemmungen
als
untrügliche
Vorboten.
Im
Jahre
1350
erreichte
die
Pest
erstmals
auch
Osnabrück.
Die
Stadt-
und
Landbevölkerung
wurde
radikal
dezimiert.
Ein
Dokument
belegt,
dass
im
alten
"
Ossenbrügge"
nur
sieben
Familien
nicht
durch
den
Pesttod
zerrissen
wurden.
Im
Herbst
1350
ebbte
die
Seuche
plötzlich
wieder
ab.
Der
Nachwelt
wurde
das
Ausmaß
der
Katastrophe
über
200
Jahre
lang
überliefert,
indem
jedes
Jahr
vor
Pfingsten
die
große
"
Pestprozession"
durch
die
Straßen
zog.
1575
starben
der
Stadtchronik
zufolge
während
einer
der
schlimmsten
Pestlawinen
4436
Einwohner.
An
manchen
Tagen
sogar
bis
zu
50
Menschen.
Die
öffentliche
Ordnung
schwand
dahin.
Ausschweifung,
Raub
und
Mord
auch
an
nahen
Verwandten
griffen
um
sich.
Unfreie
erhielten
das
Bürgerrecht
In
der
mittelalterlichen
Ratssate
ist
zu
lesen,
dass
reichere
Bürger
durch
größere
Stiftungen
an
die
Kirche
den
Zorn
Gottes
besänftigen
und
sich
Schutz
vor
dem
Pesttod
erkaufen
wollten.
Schnell
war
das
Volk
darüber
hinaus
bereit,
Hexen
und
Juden
die
Schuld
am
Unheil
zu
geben,
indem
man
ihnen
Vergiftung
der
Brunnen
unterstellte.
Noch
nach
über
100
Jahren
lagen
viele
eigenbehörige
Höfe
im
Osnabrücker
Land
verlassen
da,
weil
ganze
Bauernfamilien
entweder
gestorben
oder
in
die
Stadt
gezogen
waren.
Manche
Landstriche
waren
komplett
entvölkert.
Osnabrück
nahm
wegen
der
eigenen
hohen
Menschenverluste
viele
Freie
und
Unfreie
vom
Lande
auf,
die
das
Bürgerrecht
erhielten.
Die
latente
Pestgefahr
wurde
erst
wirklich
gebannt,
als
in
Folge
der
Choleraseuche
von
1859
eine
städtische
Kanalisation
und
ein
neues
Krankenhaus
in
der
Neustadt,
das
Marienhospital,
errichtet
wurden.
In
alten
städtischen
Krankenunterkünften
gab
es
gerade
mal
20
Betten
und
15
Notlager.
Das
reichte
bei
weitem
nicht
aus
für
295
Cholerakranke.
Zur
Sache:
Welche
Ursache
hatte
die
Pest
Flöhe
der
Ratten
waren
schuld
an
der
Katastrophe
Wie
hilflos
man
dem
"
Schwarzen
Tod"
gegenüberstand,
zeigt
die
Tatsache,
dass
Pulver
von
gedörrten
Kröten
besondere
Heilkraft
nachgesagt
wurde.
Man
nahm
es
ein
oder
trug
es
zum
Schutz
in
kleinen
Säckchen
auf
der
Brust.
Es
wurden
sogar
in
Essig
eingeweichte
Kröten
auf
Pestbeulen
gelegt.
Auch
Spinnen
und
Skorpione
verarbeitete
man
zu
"
Arznei"
.
Dass
die
von
Unrat
und
mangelnder
Hygiene
angelockten
Ratten
-
genauer
deren
Flöhe
-
die
Verursacher
der
Pest
waren,
ahnte
damals
niemand.
Sie
trat
meist
als
Beulen-
und
Lungenpest
auf
und
griff
durch
Tröpfcheninfektion
rasend
schnell
um
sich.
Der
qualvolle
Tod
erfolgte
innerhalb
weniger
Tage
-
manchmal
auch
schon
nach
Stunden
-
durch
Blutvergiftung
(Pestsepsis)
.
Der
Pesterreger
hält
sichübrigens
heute
noch
in
hoch
gelegenen
Regionen
Asiens,
Afrikas
und
Amerikas
bei
wild
lebenden
Nagetieren.(
uls)
DIE
APOKALYPTISCHEN
REITER:
So
hat
sich
Albrecht
Duerer
mit
der
Pest
auseinander
gesetzt.
DAS
ALTE
DECHANTENHAUS
von
St.
Johann
wurde
1859
nach
Ausbruch
der
letzten
großen
Choleraseuche
auf
Initiative
des
Bischofs
zum
Marienhospital
umgebaut.
Es
stand
unter
dem
Patronat
von
Königin
Marie
von
Hannover.
(Hist.
Abb.:
Fundus
MHO)
Autor:
Ullrich Schärf