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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Borsten sind kein Hindernis für Fische und Kanuten
Zwischenüberschrift:
Auf ihrem 16 km langen Weg durch Osnabrück soll die Hase durchgängig werden - Experten hoffen auf Borstenfischpass
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück
Mit seinen 40 Zentimeter langen grünen Borsten sieht er aus wie eine überdimensionale Bürste. Und genau wie sie dient auch er der Pflege: Der Borstenfischpass hilft den Fischen beim Wandern in den Flüssen, die ihnen sonst durch Wehre und andere Hindernisse versperrt sind. Demnächst wohl auch in der Hase.

Rund 170 Kilometer ist die Hase lang, 16 Kilometer davon fließen durch Osnabrück. Auf dieser Strecke gibt es sieben Hindernisse, die für Fische und andere Wasserlebewesen nicht zu überwinden sind. So fällt das Hasewasser am Wehr der Firma Ahlstrom 2, 50 Meter tief. Das hindert Fische, zum Beispiel die Forelle, daran, zum Laichen flussaufwärts zu wandern.

Mit dem Projekt " Barrierefreie Hase" wollen die Mitarbeiter des Fachbereichs Grün und Umwelt der Stadt Osnabrück hier Abhilfe schaffen. Basis dafür ist die Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union. Sie schreibt die Durchgängigkeit von Flüssen bis zum Jahr 2015 vor. " Zurzeit ermitteln wir die optimalen Lösungen für die einzelnen Hindernisse", erklärt Christiane Balks, Projektleiterin des Fachdienstes Naturschutz und Landschaftspflege. Zu den Hindernissen gehören auch zwei Wehranlagen auf dem ehemaligen Klöckner-Gelände, die Wehre der Neuen Mühle und Pernickelmühle, die Pegelanlage in Lüstringen und der so genannte Kulturstau in Pye.

Lothar Dütemeyer erarbeitet mit den Mitarbeitern seines Ingenieurbüros eine Machbarkeitsstudie zur Durchgängigkeit der Hase. Dabei berücksichtigt er die unterschiedlichen Gegebenheiten der einzelnen Hindernisse. So darf zum Beispiel an der Pernickelmühle der Wasserstand nicht zu stark abgesenkt werden. Das würde die auf Eichenpfählen gebauten Häuser der Altstadt gefährden: Werden sie dauerhaft trockengelegt, droht das Holz zu verfaulen. Bezogen auf die Lebewesen im Wasser halten Balks, Gerdts und Dütemeyer den Borstenfischpass für die optimale Lösung. Eingesetzt wird er bisher nur an drei Orten, zum Beispiel in Hannoversch Münden. Die Erfahrungen sind durchweg positiv: " Der Borstenfischpass lässt das Wasser ohne gefährliche Verströmungen fließen und bietet in seinem unteren Bereich genug Ruhe für die Organismen", meint Lothar Dütemeyer und fügt an: " Die brauchen das, um das Gefalle zu überwinden." Und noch eine gute Eigenschaft hat der Borstenfischpass: Auch Kanufahrer können ihn zur Überwindung von Wehren nutzen. " So bekommt die Hase einen höheren Wert für die Naherholung", meint Christiane Balks.

Fotountertitel:

ÜBERWINDBAR für Paddler, Fische und andere Wasserlebewesen ist der Borstenfischpass, den Detlef Gerdts (links) und Lothar Dütemeyer demonstrieren. Mit seiner Hilfe könnte die Hase auch an den Wehranlagen wie hier an der Neuen Mühle durchgängig gemacht werden.

Foto:
Elvira Parton
Autor:
Marie-Luise Braun


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