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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Niedliche Häuser im Kleine-Leute-Viertel
Zwischenüberschrift:
Zeitreise in der Altstadt
 
Der Vitihof im Winter: Erst die Stadtsanierung machte diesen Platz so "richtig hübsch"
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zeitreise in der Altstadt

Innenstadt Er gehört er zu den schönsten und lauschigsten Plätzen in Osnabrück - der Vitihof am Rande der Altstadt. Richtig historisch Ist hier allerdings nicht mehr allzu viel, wie ein genauer Blick und der Vergleich mit einem 100 Jahre alten Winter-Foto zeigen.

Der Vitihof verdankt seinen Namen einem Hospital und einer Kapelle des Heiligen Vitus, die im Jahr 1177 am Haseufer gegründet wurden. Mit der Zeit entwickelte sich ein kleiner dreieckiger Platz, der wohlmöglich auch als Markt genutzt wurde.

Als Hospital und Kapelle aufgegeben wurden, traten kleine Handwerker- und Armenhäuser an ihre Stelle. Anschaulich vermittelt dieses " Osnabrück der kleinen Leute" auch noch unser historisches Foto, aufgenommen um die Jahrhundertwende von dem Osnabrücker Foto-Pionier Wilhelm Piepmeyer. Es zeigt die unregelmäßige Frontreihe der fünf Fachwerkhäuser an der westlichen Seite des Platzes. Hinter den Giebeln ist die mit Bäumen bestandene Bastion der Vitischanze zu erahnen.

Erhalten geblieben ist von dieser Häuserflucht nur das wohl aus dem frühen 18. Jahrhundert stammende Haus Nr. 9. Es erscheint als ein bescheidener Fachwerkbau mit zwemal vokragendem Giebel. Vor gut 20 Jahren umfassend restauriert, wurde in der Front lediglich die Bodenluke in der oberen Etage durch ein drittes Fenster ersetzt.

In den späten achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde auch der Vitihof im Zuge der Innenstadtsanierung städtebaulich überarbeitet und verhübscht. Es blieb nicht allein bei Kanalisation und einem neuen (ziemlich unhistorischen) Verbundstein-Pflaster: Wie fast überall in der Stadt war ein Staket aus Pollern wohl unabdingbar. Mag das Ziel, die parkenden Autos auszusperren, auch damit erreicht sein: Dem Stadtbild ist durch solche Zutaten nicht gedient.

Zum Abschluss der Stadtsanierung in der Altstadt wurde zur gleichen Zeit auch die dralle " Waschfrau" aus der Werkstatt des Bildhauers Hans-Gerd Ruwe auf dem Vitihof aufgestellt. Die Enthüllung des Standbilds einer Matrone mit Kind nahm damals die Oberbürgermeisterin Ursula Flick vor. Es war übrigens ein rauschendes Fest - nicht zuletzt, weil kurze Zeit Freibier aus der Pumpe auf dem Vitihof fließen sollte.

VOR 100 JAHREN: Der Vitihof war einmal geprägt von niedrigen Giebelhäusern. Hier wohnten damals Handwerker und ärmere Leute. Foto: Wilhelm Piepmeyer

HEUTE: Lediglich das Giebelhaus in der Mitte der Zeile hat überdauert. Foto: Michael Hehmann
Autor:
fhv


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