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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Buden mit TUV-Pflicht und Käschern in der Nette
Zwischenüberschrift:
Ferienhort Natura an der Nackten Mühle kommt gut an
Artikel:
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Originaltext:
Buden mit TUV-Pflicht und Käschern in der Nette

Ferienhort Natura an der Nackten Mühle kommt gut an

Haste

" Wer sich nicht an die Regeln hält, muss die Toiletten putzen." Eine Drohung, die offenkundig Wirkung zeigt. Bisher hat noch keines der Grundschulkinder im Ferienhort Natura das stille Örtchen sauber machen müssen.

" Ohne Regeln geht es nicht", stellt Heilpädagoge Raffael Gianotta, einer von insgesamt zehn Betreuungskräften, fest. Denn mit wöchentlich bis zu 40 Kindern war der Hort noch nie so groß. Insgesamt werden ihn bis 19. August 150 Jungen und Mädchen besucht haben.

Zum siebten Mal bietet der Verein für Jugendhilfe im Auftrag der Stadt den Hort an der Nackten Mühle in Haste an. Bevorzugt aufgenommen werden Kinder allein Erziehender oder berufstätiger Eltern, die sich nicht sechs lange Ferienwochen freinehmen können. Manche Hortkinder bleiben eine Woche, andere drei Wochen, in denen sie das weitläufige Gelände des technisch-ökologischen Lernortes erkunden.

Was ist hier am schönsten? " Buden bauen", da muss der achtjährige Manuel gar nicht lange überlegen. Und warum? " Weil es halt Spaß macht." Dieser Meinung schließt sich auch die zehnjährige Charlotte an. Baden in der Nette kommt bei ihr an zweiter Stelle der Beliebtheitsskala. Dieses Jahr muss das Vergnügen aber ausfallen, " weil ich keine Badeschuhe habe". Das bedauert sie ebenso wie die Tatsache, dass sie das letzte Mal im Hort sein darf: Sie wechselt im August von der Grund- in die Ursulaschule.

Die Buden werden ständig umgebaut. " Nägel werden kiloweise verbraucht", lacht Umweltpädagogin Björg Dewert. Den richtigen Umgang mit Hammer und Säge lernen die Kinder in einem Werkzeugkurs. Einen Unterschied der Geschlechter gibt es nicht: Jungen und Mädchen sind gleich eifrig dabei.

Wegen der ständigen Umbauten unterliegen die Buden einer besondern TÜV-Pflicht: Einmal wöchentlich steigt ein Betreuer aufs Dach und prüft die Tragfähigkeit. Auf der TÜV-Plakette wird dann angezeigt: " Auf das Dach dieser Bude dürfen sieben Personen" und manchmal auch nur einer. Sich an die Auflage zu halten, ist eine der 25 Regeln, die jedes Kind mit seiner Unterschrift akzeptiert.

" Das ist der beste Arbeitsplatz unter freiem Himmel, den es gibt," schwärmt Erzieherin Nadja Glende. Sie kommt eigens aus Münster, um hier mitzuarbeiten. Ob beim Käschern, Hämmern oder Bootsbau - es ist fast selbstverständlich, dass sich die Kinder gegenseitig helfen und Ratschläge geben. Ein Lagerkrach - Jungen wollten in die Mädchenbude und Mädchen in die Jungenbude - konnte in großer Runde geklärt werden: Jetzt stehen die Buden allen offen.

" Die Kinder lernen hier viel, auch in einer Woche", sagt Ralf Gianotta. Dazu gehört auf alle Fälle die Achtung vor der Natur.

BUDEN BAUEN macht nicht nur den Jungen, sondern auch den Mädchen viel Soaß.

BADEN UND KÄSCHERN in der Nette sind in Momenten mit gutem Wetter besonders beliebt bei den Kindern im Ferienhort Natura. Fotos: Hermann Pentermann
Autor:
Ulrike Schmidt


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