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1.
Erscheinungsdatum:
09.08.2005
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Das
Leben
in
Osnabrück
zwischen
1816
und
1924.
Überschrift:
Butterbauern versorgten nicht nur Wochenmärkte
Zwischenüberschrift:
Im alten Gasthof Hülsmann wurden Pferde ausgespannt
Artikel:
Originaltext:
Butterbauern
versorgten
nicht
nur
Wochenmärkte
Im
alten
Gasthof
Hülsmann
wurden
Pferde
ausgespannt
Neustadt
Erst
mit
dem
Abzug
der
Napoleonischen
Truppen
konnte
sich
1816
in
Osnabrück
ein
Wochenmarkt
fest
etablieren.
Zuvor
waren
Versuche
gescheitert,
da
die
Bürger
hauptsächlich
Selbstversorger
waren.
Die
Butterbauern
sind
ein
gutes
Beispiel
dafür,
wie
es
zwischen
Bürgern
und
ländlicher
Bevölkerung
zum
Vorteil
beider
Seiten
freundschaftliche
Kontakte
gab.
Viele
Osnabrücker
Haushalte
hatten
sogar
"
ihren
Bauern"
,
von
dem
sie
ausschließlich
kauften
und
den
sie
sogar
an
manchen
Sonntagen
auf
dem
Lande
besuchten.
Dieser
ging
vor
Marktbeginn
häufig
direkt
zu
seinen
langjährigen
Stammkunden
und
verkaufte
einen
Großteil
seines
Butterkorbes
mitsamt
frischen
Eiern
an
der
Haustür.
Der
Rest
der
Eigenprodukte
wurde
zu
Markte
getragen.
Ein
großer
Unterschied
zu
den
Wochenmärkten
unserer
Tage
ist,
dass
man
damals
kaum
feste
Preise
kannte.
Angebot
und
Nachfrage
regelten
den
Handel.
Die
einfache
ländliche
Bevölkerung
litt
unter
ständigem
Geldmangel,
daher
wurde
an
die
Städter
verkauft.
Oft
kamen
Butterbauern
auch
im
Herbst
mit
den
Pferdewagen
und
lieferten
Kartoffeln
zum
Einkellern.
Wenn
ein
Schwein
geschlachtet
war,
brachten
sie
auch
gleich
einen
geräucherten
Schinken
mit.
Dieser
stand
bei
den
Stadtmenschen
derart
hoch
im
Kurs,
dass
der
Bauer
ihn
nicht
selbst
aß,
sondern
lieber
in
der
Stadt
versilberte.
In
schlechten
Zeiten
verkaufte
er
auf
dem
Wochenmarkt
seine
gesamten
in
Pergamentpapier
verpackten
Butterballen,
"
Schlagen"
genannt,
und
strich
sich
selbst
Sirup
aufs
Brot.
Kleine
Butterbauern
liefen
mit
ihren
schweren
Butterkörben
viele
Kilometer
zu
Fuß
zur
Stadt.
Wer
aber
mit
dem
Pferdegespann
nach
Osnabrück
kam,
hatte
in
bestimmten
Gasthöfen
seinen
"
Ausspann"
.
Hier
konnte
er
sein
Pferd
einstellen,
sich
stärken,
den
Markt
beschicken
und
anschließend
mit
dem
Erlös
eigene
Besorgungen
machen.
Das
lohnte
sich,
denn
der
Einkauf
in
den
Kolonialwarenläden
der
Stadt
war
damals
deutlich
günstiger
als
in
den
kleinen
Dorfläden.
Da,
wo
der
Bauer
regelmäßig
Kunde
war,
wurde
lupenreines
Platt
gesprochen.
Und
es
gab
noch
ein
Schnäpschen
obendrauf.
Auch
derbe
plattdeutsche
Flüche
waren
auf
dem
Markt
zu
hören,
wenn
die
unterschiedlichen
Charaktere
aus
Stadt
und
Land
beim
Handeln
lauthals
aneinander
gerieten.
Dann
konnte
ein
rotbäckiger
Landmann
aus
Rulle
oder
Leeden
schon
mal
ausrasten
und
rufen:
"
Du
wuss
die
waoll
in
Buottern
sattfriäten,
auhne
dat
et
war
kosset!
"
Da
es
durch
die
bäuerliche
Eigenproduktion
unterschiedliche
Butterqualitäten
von
versalzen
bis
wässrig
gab,
hatte
es
sich
eingebürgert,
dass
das
Hausmädchen
oder
die
Frau
des
Hauses
selbst
mit
dem
Fingernagel
eine
Butterprobe
vom
Stück
kratzte.
Dieser
unhygienischen
Unsitte
machte
schließlich
eine
polizeiliche
Verordnung
ein
Ende.
Eine
der
beliebtesten
"
Ausspanne"
der
Butterbauern
war
das
stattliche
Gasthaus
Joseph
Hülsmann
an
der
Johannisstraße
nahe
dem
Neumarkt,
der
nach
St.
Johann
seit
1896
neuer
Wochenmarkt-
Standort
war,
aber
schon
1912
dem
zunehmenden
Verkehr
weichen
musste.
Nun
standen
die
Buden
jenseits
des
Neuen
Grabens
auf
dem
Ledenhof.
Da
somit
die
Altstadt
mit
dem
Domhof
-
zuvor
war
der
Wochenmarkt
von
der
Katharinenkir-
che
dorthin
umgezogen
-
über
zwei
Standorte
verfügte,
drängten
die
Neustädter
wieder
auf
einen
eigenen
dritten
Wochenmarkt.
Der
fand
ab
1924
dienstags
auf
dem
Rosenplatz
statt.
IM
NEUSTÄDTER
GASTHOF
HÜLSMANN
spannten
die
Butterbauern
an
der
Johannisstraße
(Mitte
rechts,
Blickrichtung
Große
Straße)
ihre
Pferde
aus
(Ansichtskarte
von
1929
entnommen
aus
"
Alt
Osnabrück"
,
Bd.
II.,
erschienen
im
Verlag
H.
Th.
Wenner)
.
Autor:
Ullrich Schärf