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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Fast eine Ruine, aber hier leben noch Menschen
Zwischenüberschrift:
Rosenplatz 1-2: Der Eigentümer spielt "toter Mann
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück

Kein Putz an den Wänden, von der Decke baumeln Kabel, der Fahrstuhl ist abgeriegelt, und im offenen Briefkasten stapeln sich Zeitungen. Das Gebäude am Rosenplatz 1-2 gleicht einer Ruine. Dabei leben hier noch Menschen. Im September starb ein Mann, weil er in den Fahrstuhlschacht fiel. Seitdem hat sich fast nichts getan.

" Der Eigentümer ist weiterhin nicht bereit, Modernisierungsmaßnahmen durchzuführen", erklärt Susanne Ahrens von der Bremischen Gesellschaft für Stadterneuerung und Stadtentwicklung. " Zumindest nicht mit den minimalen Förderungsmöglichkeiten, die wir anbieten konnten."

Als Teil der Erneuerung des Rosenplatzviertels sollte das 1961 erbaute Eckhaus renoviert werden. Eine Förderung von 40 Prozent der Gesamtkosten durch das Programm " Soziale Stadt" ist dem Berliner Eigentümer Lehmann damals angeboten worden. Die Gesamtkosten einer Sanierung wurden im vergangenen Jahr auf rund 4, 5 Millionen Euro geschätzt.

Tod im Fahrstuhl alarmiert Behörden

Nach mehreren Bränden und dem tödlichen Unfall im Fahrstuhlschacht hat die Bauaufsicht der Stadt das Haus begutachtet und " erhebliche Mängel festgestellt", weiß Ahrens.

Franz Schürings, Fachbereichsleiter Städtebau der Stadt Osnabrück, bestätigt dies: " Es wurde eine Verfügung erlassen, dass die ordnungsmäßigen Zustände wiederhergestellt werden müssen und die entsprechenden Bereiche nicht genutzt werden dürfen." Teile des Gebäudes, die nach dem Brand wegen Gesundheitsgefährdung gesperrt wurden, seien vom Eigentümer mittlerweile in Stand gesetzt worden. " Es ist aber noch eine Reihe anderer Punkte offen", so Schürings. Der Vorgang laufe noch.

Der Fahrstuhl ist noch immer notdürftig abgeriegelt. Einige Male war das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Eine Gefahr für die Bewohner sei nicht bekannt, fasst Amtsleiterin Gesche Saathoff-Schiche zusammen.

Und die Bewohner hören vom Eigentümer nichts. " Er reagiert überhaupt nicht, spielt toter Mann", erzählt Claus Eilermeier, Rechtsanwalt der Schwester des im Fahrstuhlschacht gestorbenen Mannes. Nach dem Todesfall kümmert sich die Angehörige um die Wohnung des Verunglückten. Da sie jedoch angeblich nicht fristgerecht gekündigt habe, beharre die Berler & Lehmann Hausverwaltung auf weitere Mietzahlungen.

Ihr Anwalt sagt dazu: " Ich hatte dem Eigentümer geschrieben, dass aus unserer Sicht Recht auf fristlose Kündigung besteht und die Mietkaution noch ausgezahlt werden muss." Da er nicht davon ausgehe, dass er " die Kaution herausrückt", werde es voraussichtlich zu einer Zivilklage kommen. Wie der Eigentümer auf die Mängelliste reagiert, bleibt sein Geheimnis: Kein Kommentar. Und wie es mit der Sanierung des Gebäudes weitergehen wird, steht in den Sternen. " Wir sind nicht bereit, dazu etwas zu sagen", heißt es bei der Berler & Lehmann Hausverwaltung kurz und knapp.

Zur Umgestaltung des Rosenplatzquartiers arbeiten Architekten zurzeit an Planungsentwürfen. Susanne Ahrens vom Sanierungsbüro geht davon aus, dass im Sommer die ersten Vorschläge in den Stadtentwicklungsausschuss gehen werden. Ob und wie die Architekten das Haus am Rosenplatz 1-2 in die Planung einbeziehen können, ist im Augenblick völlig offen.

HIER GEHT ES ZUM FAHRSTUHL, doch der ist außer Betrieb. Im September kam ein Mann ums Leben, als er vom 2. Stock in den leeren Schacht stürzte.

KEIN MENSCH ZU SEHEN, aber das Haus Rosenplatz 1-2 ist bewohnt. Auch der Vermieter tritt kaum in Erscheinung. Außer bei ausbleibenden Mietzahlungen.

Fotos: Michael Hehmann
Autor:
Kristina Löpker


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