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Warum Pflanzen zur Sonne wachsen
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Professoren und Projekte (9): Prof. Dr. Renate Scheibe erforscht Pflanzenzellen
Artikel:
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Originaltext:
Warum Pflanzen zur Sonne wachsen

Professoren und Projekte (9): Prof. Dr. Renate Scheibe erforscht Pflanzenzellen

Osnabrück Hitze, Schadstoffe, Tageszeiten, Wassermangel - auf all das müssen Pflanzen reagieren und auch noch funktionieren. Wie sie das tun, damit setzt sich die Pflanzenphysiologin Prof. Dr. Renate Scheibe auseinander.

Drei Gebäude in einem. Flure, Flure, Flure, zahlreiche Labore, Büros und dann noch kryptische Lagepläne. Von außen eher unscheinbar, ist das Gebäude an der Barbarastraße 11 innen ein einziger Intelligenztest.

Hier in einem der vielen Büros findet der Besucher die Professorin Dr. Renate Scheibe - obwohl sie viel lieber in den Labors arbeiten würde. " Wenn ich auch noch Laborarbeit machen würde, müsste mein Tag 48 Stunden haben", meint die Wissenschaftlerin.

Zu ihren Hauptaufgaben gehört die Forschungsorganisation. Die besteht daraus, Ideen und Forschungsfragen zu entwickeln und Mitarbeiter dazu anzuleiten, einen Beitrag zur Beantwortung der Fragen zu leisten. Und es gibt noch viele offene Fragen: " Mit jeder beantworteten Frage kommen fünf neue", sagt Scheibe.

Mit ihren Mitarbeitern erforscht die Professorin die Funktionen der pflanzlichen Zellen und ihr Zusammenwirken. Ihr Anliegen ist es, die sichtbaren Prozesse, wie Wachstum oder die Ausrichtung zur Sonne, bis hinunter zum Molekül zu verstehen. Auch wenn beispielsweise der genetische Aufbau der Pflanze Ackerschmalwand entschlüsselt ist, " wissen wir noch nicht, was diese Informationen bedeuten", erklärt Scheibe.

Vor den Antworten steht viel Routinearbeit. Lapidar ausgedrückt: Jeden Morgen stecken die Forscher ein paar Blätter in den Mixer, zerhacken sie, pressen sie aus und widmen sich dann dem Innenleben der Pflanzenzellen.

Vornehmlich geforscht wird an Tabakpflanzen, Kartoffeln, Spinat, Erbsen und der Ackerschmalwand. " Zu diesen Pflanzen gibt es eine breite Datenbasis, denn es wird weltweit an ihnen geforscht", erläutert Scheibe.

Bereits vor der Einschulung zeigte Renate Scheibe botanischen Forscherdrang: Sie sammelte Blätter und legte sich ein erstes Herbarium an. Später interessierte sie sich auch für die Chemie, denn: " Die erklärt das Nicht-Sichtbare."

Die Faszination für beide Fächer führte schließlich zum Studium der Pharmazie. Mit der Promotion in München gelangte die approbierte Pharmazeutin zu ihrer jetzigen Forschungsrichtung: der Chemie im lebenden Organismus. " Da habe ich das gefunden, was ich wollte", begeistert sie sich bis heute.

Ausgefüllt sind die Tage der seit 1990 in Osnabrück tätigen Wissenschaftlerin nicht nur mit der Forschungsorganisation, sondern auch mit Lehre, Verwaltungsarbeit und Mitarbeit bei außeruniversitären Einrichtungen. Viel Kraft für ihre Arbeit zieht Scheibe aus Tagungen und Kongressen. Da trifft sie Forscher, die genauso davon fasziniert sind wie sie, dass es " ganz einfache Strukturen sind, die das Leben ausmachen".

BEGEISTERUNG FÜR PFLANZEN: Prof. Dr. Renate Scheibe arbeitet mit Tabak, Kartoffeln und Spinat. Foto: Tomas Osterfeld
Autor:
mlb


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