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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Was der Sprung auf die Straße zeigt
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Die junge Union will es wissen: 76,4 Prozent befürworten die Vierspurigkeit
Artikel:
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Originaltext:
Was der Sprung auf die Straße zeigt

Die junge Union will es wissen: 76, 4 Prozent befürworten die Vierspurigkeit

Osnabrück (Jan) Die Ampel springt auf Rot und Jill Struber auf die Straße. Sie spurtet zum weißen Golf, bedeutet dem Fahrer, die Scheibe herunterzukurbeln. " Finden Sie es gut, zügig auf vier Spuren aus der Stadt herauszufahren?" Der Mann bejaht die Frage und gibt Gas. Die Ampel zeigt wieder Grün.

Die 18-Jährige ist in der Jungen Union (JU) aktiv, die an diesem Dienstag mit zehn Leuten zwischen Lutherkirche und Pattbrede im Einsatz ist. Der CDU-Nachwuchs will wissen, wie die Iburger Straße ohne Busspuren bei Autofahrern und Passanten ankommt. Insgesamt 467 Personen werden innerhalb von zweieinhalb Stunden befragt. Das Ergebnis ist deutlich: 76, 4 Prozent von ihnen finden die Vierspurigkeit gut, 13, 5 Prozent sprechen sich für die Busspuren aus, 10, 1 Prozent haben keine Meinung.

Von vielen wird die Befragung gelobt. Es wird anerkannt, dass die Junge Union, die sich öffentlich für die Vierspurigkeit ausgesprochen hat, gleich zu Beginn der Probephase an Ort und Stelle Flagge zeigt. Während sich in den Diskussionen auf dem Bürgersteig die Geschäftsleute zufrieden über die jetzige Situation äußern, kommt von einigen Anwohnern Kritik. Unter anderem wird bemängelt, dass die Grünphase der Fußgängerampeln an der Lutherkirche zu kurz ist.

Die jungen Leute haben an diesem Nachmittag ein ganz anderes Problem. Der Verkehr fließt so flüssig, dass an den Ampeln kaum noch Autos anhalten müssen. Augenscheinlich fahren auch die Busse ohne größere Störungen. Für eine erste aussagekräftige Einschätzung sei es aber noch zu früh, erklärt Harald Schulte von den Stadtwerken. Die Verkehrsbetriebe wollen die Situation in den nächsten Monaten genau verfolgen, alte und neue Fahrzeiten miteinander vergleichen. Problematisch dürfte es in der Spitzenstunde morgens zwischen 7 und 8 Uhr werden.

Zurzeit gibt es nur Momentaufnahmen. Zum Beispiel, dass die Autos wieder vermehrt zwischen den Fahrspuren hin- und herwechseln. Daniel Moritz, stellvertretender JU-Vorsitzender in Osnabrück, fühlt sich derweil von den Beobachtungen, die er während seines Einsatzes an der Lutherkirche gemacht hat, in seiner politischen Einschätzung bestätigt.

NUR 45 SEKUNDEN ZEIT haben Jill Struber und Daniel Moritz, um die Autofahrer auf der Iburger Straße nach ihrer Meinung zu befragen. Die meisten finden die vierspurigkeit gut.

Die Iburger Straße und die Busspuren: Eine Chronologie

Anfang der neunziger Jahre beschloss die rot-grüne Ratsmehrheit, auf der Iburger Straße Busspuren einzurichten - zunächst provisorisch, da es konkrete Planungen für den endgültigen Ausbau der Hauptverkehrsachse noch nicht gab. Die Busspuren waren nicht durchgehend, die gesamte Strecke zwischen Nahne und Rosenplatz war zudem in einem schlechten Zustand. Reparaturarbeiten und Baustellen an den Kreuzungen behinderten in den Folgejahren immer wieder den Verkehr. Im April 2002 schließlich begann die grundlegende Sanierung der Iburger Straße. Fast fünf Millionen Euro wurden investiert, um Kanalisation und Asphaltdecke zu erneuern. Nach einer Bürgerbeteiligung sah das Konzept vor, die Straße in beide Richtungen mit einer Busspur und einer Fahrbahn für den Individualverkehr auszubauen. Im Mai 2004, kurz vor Abschluss der Arbeiten und als ein Teil der Busspuren schon markiert war, beschloss die Osnabrücker CDU, von den ursprünglichen Planungen abzuweichen. Nach einer aufgeregtenöffentlichen Diskussion kam es am 29. Juni zu einer Kampfabstimmung im Stadtrat. Mit der Stimmenmehrheit der CDU/ FDP-Gruppe wurde beschlossen: " Die vierspurige Verkehrsführung für den Individualverkehr auf der Iburger Straße ist für ein halbes Jahr Probephase kostengünstig herzustellen. Wenn es zu Problemen kommt, werden zunächst für ein weiteres Halbjahr Busspuren eingerichtet. Nach diesem Jahr ist eine endgültige Entscheidung zu treffen." Am 29. Juli wurden die Busspuren-Markierungen wieder abgefräst. Seitdem rollt der Verkehr vierspurig. Die Mehrkosten für das Abfräsen und Ummarkieren der Straße betragen nach Auskunft der Stadt rund 8000 Euro. (jan)
Autor:
jan


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