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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Stichprobe auf der Iburger Straße: Der Verkehr rollt ohne Störung
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Die Busse sind pünktlich - Anlieger: Viele Autofahrer drücken aufs Gaspedal
Artikel:
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Originaltext:
Stichprobe auf der Iburger Straße: Der Verkehr rollt ohne Störung

Die Busse sind pünktlich - Anlieger: Viele Autofahrer drücken aufs Gaspedal

Osnabrück (hin) Dies ist kein wissenschaftliches Experiment. Dies ist keine repräsentative Studie. Dies ist einfach nur ein Selbstversuch: Bringt die Abschaffung der Busspuren auf der Iburger Straße den Busverkehr aus dem Takt? Wir haben es ausprobiert und festgestellt: bislang nicht.

Der Busfahrer der Linie 467 bringt frühmorgens eine Heerschar von Schülern zum Neumarkt. Der Fahrplan schreibt ihm vor, um 7.15 Uhr am Neumarkt zu sein. Wir bewegen uns in einem schmalen Zeitfenster, denn alle Busse aus dem Umland müssen pünktlich den zentralen Umsteigeplatz erreichen, damit Schüler und Berufspendler ihre Anschlussfahrten erreichen. Da geht es um Minuten. Planer und Fahrgäste konnten sich bislang darauf verlassen, dass es klappt: Busspuren und Vorrangschaltungen an den Ampeln gaben Sicherheit.

Donnerstag, 7.10 Uhr. Die Linie 467 rauscht eine Minute zu spät an der Haltestelle Paradiesweg vorbei. Es ist der erste Stopp im Stadtgebiet. Gehalten wird aber nur zum Aussteigen. Das gilt für alle weiteren Stationen bis ins Zentrum und gibt dem Fahrer die Chance, die verlorene Minute wieder aufzuholen. Aber ohne Busspur?
Die Ampeln sind grün. Kurzer Halt zum Aussteigen an der Lutherkirche. Jetzt wird es einspurig. Vor dem Bus rollt eine Schlange aus fünf oder sechs Autos. Es geht gut voran, auch über Rosenplatz und Johannisstraße. 7.14 Uhr: Ankunft Neumarkt. Der Fahrer hat auf der Iburger Straße sogar noch Zeit gutgemacht.

Dieselbe Buslinie, ein anderer Tag, eine Stunde später. Den Bus benutzen Schüler, die erst zur zweiten Stunde kommen müssen, und viele Berufspendler. Wir machen dieselbe Erfahrung: Der Bus erreicht ohne Probleme den Knotenpunkt Neumarkt. Die Befürchtung, mit Schulbeginn könnten Chaostage ausbrechen, bestätigt sich nicht. Aber, wie gesagt, das sind nur Momentaufnahmen - und viele Anlieger haben schlechte Erfahrungen mit der neuen Regelung machen müssen. " Seit der Wegnahme der Busspuren hat die Lärmbelästigung für die Anwohner äußerst stark zugenommen", heißt es in einem Schreiben von Ingrid Adams und Christel Schmidt-Rammelkamp an die Mitglieder des Stadtrates. Die " Raserei" auf den zwei Spuren sei " unerträglich". Ein Überqueren der Straße ohne Ampel " kaum noch möglich". Besonders zu verkehrsarmen Zeiten am Abend und in der Nacht verleiteten die zwei Spuren die Autofahrer offenbar, stärker aufs Gaspedal zu drücken, sagt Christel Schmidt-Rammelkamp. Dem Schreiben der Initiative sind weitere 104 Unterschriften von Bürgern beigefügt, die die Wiederherstellung der Busspuren fordern. Vor der Sommerpause waren bereits über hundert Unterschriften gesammelt worden.

Zwei weitere Beobachtungen geben die beiden Frauen zu Protokoll: Erstens, der Schwerlastverkehr habe " enorm" zugenommen, weil offenbar viele Lkw-Fahrer wieder die Iburger Straße nutzten, um von der Autobahn 30 in die Gewerbegebiete im Norden der Stadt zu gelangen. Zweitens weichen nach ihren Angaben Radfahrer vermehrt auf die Gehwege aus, die ihnen offenbar sicherer einschienen. Die Radwege verlaufen entlang der relativ engen Fahrbahnen. Früher durften die Radler die Busspuren mitbenutzen.

Staus, so sagt Christel Schmidt-Rammelkamp, richtige Staus habe es auf der Iburger Straße auch früher nicht gegeben: " Das waren normale Rückstaus vor einer Ampel, wie es sie auf jeder Straße gibt."

STADTAUSWÄRTS: Die Fotos, die vom Turm der Lutnerkirche aus gemacht wurden, zeigen die Verkehrslage am Donnerstagmorgen gegen 11 Uhr. Fotos: Michael Hehmann

STADTEINWÄRTS: Der Verkehr fließt bislang störungsfrei auf der vierspurigen Iburger Straße. Auch der Engpass vor der Eisenbahnbrücke stellt offenbar kein Hindernis dar.

FREIE FAHRT auf vier Spuren. Anlieger beklagen mehr Lärm, weil die Autos jetzt schneller fahren.
Fotos: Michael Hehmann

DIE CHAOSTAGE IM BUSVERKEHR sind ausgeblieben, wie unsere Stichprobe im Berufs- und Schülerverkehr ergab.
Autor:
hin


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