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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Naturschutz: Ikea steht der Düte nicht im Weg
Zwischenüberschrift:
Stadt mit Kompromiss zufrieden
Artikel:
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Originaltext:
Naturschutz: Ikea steht der Düte nicht im Weg

Stadt mit Kompromiss zufrieden

Hellern (rei)
Um ein Haar wäre die Renaturierung der Düte an der Rheiner Landstraße gescheitert, weil Ikea kommt. Denn ursprünglich sollte die Fläche des Möbelhauses bis direkt an den Fluss heranreichen. Doch dazu kommt es nicht: " Wir haben einen guten Kompromiss zwischen Ökonomie und Ökologie gefunden", sagt Detlef Gerdts, Fachbereichsleiter Grün und Umwelt.

Der Kompromiss sieht vor, dass zwischen Düte und Gewerbeflache mindestens 50 Meter für das Überschwemmungsgebiet bleiben. Das hätte nach den Vorstellungen der Naturschutzbehörde eigentlich mehr sein sollen. Im Gegenzug übernimmt Ikea die Kosten für die Renaturierung und die Pflege der Düte in diesem Gebiet.

In dem Gebiet an der Rheiner Landstraße sollen " aquatische Lebensräume" entstehen, so Helmut Schmitz von der Unteren Naturschutzbehörde. In zusätzlich angelegten Tümpeln sollen sich Libellen und Amphibien entwickeln können. Neben dem Wasser sollen der Kiebitz und andere Brutvogelarten einen neuen Lebensraum finden.

Außerdem soll die Groppe hier einen Lebensraum finden, " eine aus europäischer Sicht stark gefährdete Fischart", wie Schmitz sagt. Diese Fischart war der Grund, dass die Düte seit dem Frühjahr Naturschutzgebiet nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union ist. Das bedeute, dass es keine Verschlechterung für die dort lebenden Tierarten geben dürfe und ihre Entwicklungsmöglichkeiten erhalten bleiben müssen, erklärt Schmitz.

Die Arbeiten zur Düte-Renaturierung beginnen im nächsten Frühjahr. Früher würden hergestellte Strukturen über Winter wieder zerstört werden, sagt Schmitz. Wenn dann in dem Gebiet wieder alles so funktioniert, wie von der Natur vorgesehen, dürfte es zweimal im Jahr zu Überschwemmungen kommen. " Die Düte ist wichtig für die Vernetzung von Lebensräumen von allen möglichen Tierarten", sagt Christiane Balks vom Fachbereich Grün und Umwelt. So hoffen die Fachbereichsvertreter, dass sich der Laubfrosch, der bisher nur in Atter zu finden ist, in dem Gebiet ansiedeln wird. Damit die Frösche bei ihren Wanderungen nicht unter die Räder der Autos kommen, wird unter der Straße eine Art Tunnel aus Stahlbeton für sie hergerichtet. Für Ikea gibt es weitere Auflagen, die die Düte schützen sollen. Damit der Wasserstand niemals zu hoch wird, soll das Möbelhaus sein Regenwasser ins Grundwasser und in ein eigens dafür eingerichtetes Auffangbecken abführen.

WOLLEN LEBENSRÄUME für Laubfrösche und seltene Fische an der Düte: Detlef Gerdts, Helmut Schmitz und Christiane Balks vom Fachbereich Grün und Umwelt der Stadt Osnabrück. Foto: Klaus Lindemann
Autor:
rei


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