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1.
Erscheinungsdatum:
30.11.2004
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Was
im
Jahr
1904
in
Osnabrück
geschah,
als
das
Ratsgymnasium
ausgebaut
wurde.
Überschrift:
Das neue Ratsgymnasium: Ein Gebäude mit historischen Schmuckelementen
Zwischenüberschrift:
Osnabrück im November 1904: Stadtbaurat Lehmann kann als Architekt endlich loslegen
Artikel:
Originaltext:
Das
neue
Ratsgymnasium:
Ein
Gebäude
mit
historischen
Schmuckelementen
Osnabrück
im
November
1904:
Stadtbaurat
Lehmann
kann
als
Architekt
endlich
loslegen
Osnabrück
Einen
festen
Bestandteil
der
Wettervorhersage
bildeten
vor
100
Jahren
noch
die
alten
Bauernregeln,
die
auf
lange
Jahre
der
Naturbeobachtungen
zurückzuführen
waren.
Nach
Totensonntag
fiel
der
erste
Schnee,
dem
ein
starker
Sturm
folgte,
der
an
Gärten
und
Dächern
manchen
Schaden
verursachte.
Es
wurde
Winter
und
blieb
bitterkalt.
Für
die
ungetrübte
Feierlaune
der
Vereine
bildete
das
Wetter
keinen
ernsten
Hinderungsgrund.
Kaum
waren
die
Sommer-
und
Herbstfeste
verronnen,
standen
die
"
Tannenbaumfeiern"
der
Vereine
bevor.
Dazu
kamen,
quasi
außer
der
Reihe,
noch
die
Jubiläums-
und
Stiftungsfeiern,
die
regelmäßig
begangen
wurden.
Der
Athletenclub
Osnabrück
feierte
im
November
sein
7.
Stiftungsfest,
das
aus
Konzert-
und
Theateraufführungen
bestand
und
mit
einem
Ball
festlich
ausklang.
Die
Tageszeitungen
entsandten
in
vielen
Fällen
auch
Reporter
zu
den
Festen,
um
im
Anschluss
darüber
berichten
zu
können.
Besonders
in
Mode
waren
Grußbotschaften,
direkt
von
der
Festtafel
an
die
Adresse
der
kaiserliche
Familie
in
Berlin,
die
von
den
Feiernden
per
Telegramm
abgegeben
wurden
und
denen
immer
eine
freundliche
Antwort
folgte.
Tischler
Gösmann
arbeitete
"
gotisch"
Die
Sakristei
von
St.
Marien
bekam
rechtzeitig
vor
den
Feiertagen
neues
Mobiliar
in
gotischem
Stile.
Im
Jahr
1893,
zum
350-
jährigen
Jubiläum
der
Reformation,
hatten
die
Frauen
der
Gemeinde
dafür
eine
Summe
von
1000
Mark
gespendet.
Erst
elf
Jahre
später,
nach
der
großen
Restaurierung
der
Kirche,
konnte
dieses
Geld
nun
zum
Wohl
der
Sakristei
eingesetzt
werden.
In
der
Möbeltischlerei
Gösmann
war
die
Ausstattung
fachgerecht
gebaut
worden.
Der
Osnabrücker
"
Verein
für
Frauenbildung
und
Frauenstudium"
führte
seinen
ersten
Lateinkursus
durch.
Ein
ganzes
Jahr
und
zweimal
wöchentlich
konnten
nun
auch
interessierte
Frauen
Latein
pauken.
Auch
der
Kaufmännische
Verein
setzte
auf
Bildung:
der
Vortrag
"
Zola,
Ibsen
und
Tolstoi"
wurde
von
einem
Professor
aus
Kiel
gehalten.
Damen
waren
dazu
herzlich
willkommen.
Gaslicht
in
den
Klassenzimmern
Uneins
waren
sich
die
Entscheidungsträger
im
Falle
des
Ratsgymnasiums.
Viele
Fragen
wurden
kontrovers
diskutiert.
Sollte
eine
Direktorenwohnung
mit
eingebaut
werden?
Zuerst
erschien
dies
zweckmäßig,
und
vielleicht
konnten
daraus
bei
Bedarf,
"
in
30
bis
50
Jahren"
weitere
Klassenräume
werden.
Andere
hätten
gern
die
"
Verlegung
der
Lehrsäle
zum
Hofe
hin"
gesehen,
aber
die
Pläne
konnten
auf
diese
Wünsche
keine
Rücksicht
mehr
nehmen.
Sicher
war,
schon
jetzt
gab
es
nur
drei
"
Reserveräume"
für
etwaige
Teilungen
großer
Jahrgangsklassen
-
und
das
erschien
den
Herren
Professoren
schon
zum
damaligen
Zeitpunkt
zu
wenig!
Die
Pläne
stammten
von
Stadtbaurat
Friedrich
Lehmann
und
hielten
sich
äußerlich
an
die
"
Alt-
Osnabrücker
Bauform"
.
Beim
Entstehen
der
Hassaden,
so
berichtete
Lehmann
in
einer
gemeinschaftlichen
Sitzung
der
städtischen
Kollegien,
habe
er
verschiedentlich
Motive
von
"
abgebrochenen
alten
Bauwerken"
benützt.
Niemals
dürfe
eine
Schule
monumental
ausfallen
oder
mächtig
wirken.
Auch
im
Innern
legte
Lehmann
viel
Wert
auf
verschiedene
Baustile,
mit
deren
Hilfe
er
den
Schülern
die
vergangenen
Zeiten
nahe
bringen
wollte.
Auch
Fachwerk
wurde
berücksichtigt.
Schon
vor
100
Jahren
stand
der
Neubau
unter
Sparzwang,
daher
bekamen
die
Klassen
Linoleum
auf
die
Böden,
nur
im
Zeichensaal
und
dem
Gemeinschaftsraum
fand
sich
Parkett.
Die
Türmchen
wurden
mit
Eisenblech
beschlagen
statt
in
Kupfer
zu
glänzen.
Zentral
beheizt
wurde
das
Schulgebäude,
die
Schulwärterwohnung
aber
erhielt
Öfen.
Auch
das
Aborthaus
im
Hof
wurde
mit
einem
Ofen
beheizt.
Die
Säle
erhellten
Gasglühlampen,
nur
Turnhalle
und
Aula
bekamen
elektrisches
Licht.
Die
geplanten
Kosten
wurden
dem
Erlös
des
alten
Gymnasiums
am
Domplatz
gegenübergestellt,
alle
Zuschüsse
dazugerechnet,
und
damit
fand
das
ganze
Finanzpaket
endlich
die
Anerkennung
der
Kommission
-
zu
Lehmanns
Freude
konnten
von
diesem
Zeitpunkt
an
die
Ausschreibungen
beginnen.
Ärger
rumorte
in
der
Innenstadt.
Manche
Einzelhändler
überlegten
laut,
"
eine
Agitation"
einzuleiten,
denn
ein
großes
Modehaus
betrieb
ein
unübersichtliches
Rabattsystem
und
lockte
die
Kundinnen
mit
Scheinausverkäufen
-
und
das
zu
Beginn
des
Weihnachtsgeschäfts!
Zugreisen
von
und
nach
England
waren
endlich
angenehm
modernisiert,
denn
es
gab
"
durchgehende
Korridorwagen"
von
Osnabrück
über
Salzbergen,
Amersfort,
Hoek
van
Holland
nach
Harwich
und
London.
Das
war
damals
die
modernste
Einrichtung
im
Reiseverkehr.
Restaurantwagen
warben
auf
der
Strecke
Harwich-
London
mit
Frühstücksangeboten,
zurück
mit
Diner.
Die
Reise
dauerte
von
18
Uhr
abends
bis
8
Uhr
vormittags.
AM
DOMHOF
an
der
Stelle
des
heutigen
Theaters
stand
im
Winter
1904
noch
das
alte
Ratsgymnasium,
wegen
seiner
maroden
Bausubstanz
auch
als
"
Rattenpenne"
bezeichnet.
Foto:
Rudolf
Lichtenberg
Autor:
Christiana Keller