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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Umweltberatung ade?
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Turbulent ging es zu, als vor zwei Jahren in Ratsausschüssen über eine mögliche Umweltberatung diskutiert wurde. Es bestehe die Gefahr, argwöhnten Politiker der CDU, daß der Umweltberater Negativwerbung für bestimmte Produkte betreiben könnte. Die Angelegenheit drohe zu einem " rein theoretischen Unternehmen" zu verkommen, hieß es weiter, und es wurden auch Stimmen laut, daß die Umweltberatung zwar einer Stadt von der Größenordnung Hamburgs gut zu Gesicht stehe, aber in Osnabrück kaum auf Interesse stoßen werde. Fazit: Da werde offensichtlich am Bedarf vorbeigeplant.

Davon spricht heute niemand mehr. Längst ist der Umweltberater zu einer wichtigen Institution geworden nicht bei der Stadt, sondern bei der Verbraucherzentrale, aber von der Stadt mit rund 12000 DM pro Jahr gefördert. 6375mal wurde der Service allein im Jahr 1986 in Anspruch genommen, und zwar zu etwa gleichen Teilen von Interessierten aus der Stadt und dem Landkreis.

Achim Speer, gelernter Gärtner und Diplom-lngenieur im Fachbereich Gartenbau, hilft schnell und unbürokratisch, wenn jemand Fragen hat. Ob Holzschutz, Schädlingsbekämpfung oder Radioaktivität, Farben, Lacke oder Waschmittel: Der Umweltberater nimmt kein Blatt vor den Mund und sagt auch, warum ätzende Haushaltsreiniger nichts im Putzschrank zu suchen haben.

Niemand zweifelt noch am Bedarf der Umweltberatung und auch die CDU steht der Stelle, wie Ratsherr Christian Wulff versichert, " wohlwollend gegenüber". Aber damit ist die Welt noch nicht in Ordnung, denn der Öko-Berater hat nur einen ABM-Vertrag und der läuft Ende Januar nach zwei Jahren aus. Die Verbraucherzentrale als Arbeitgeber ist auf Zuschüsse angewiesen allein kann sie die Stelle nicht bezahlen.

Aus diesem Grund schlug die SPD in der Ratssitzung am Dienstag eine Drittelfinanzierung vor: Verbraucherzentrale, Stadt und Landkreis sollten zu gleichen Teilen die Stelle tragen. Die CDU lehnte ab, aber wie es scheint, ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Schon wird über neue Finanzierungswege nachgedacht. Selbst eine Übernahme durch die Stadt erscheint nicht gänzlich außgeschlossen einige Kommunen haben so verfahren damit der Umweltberater nicht seinen Hut nehmen mußte.

Bei allem Wohlwollen, das auch in Osnabrück benötig wird, sollte nicht versucht werden, die Stelle durch die Einbindung in die Verwaltungshierarchie zu vereinnahmen. Die Umweltberatung gehört zur Verbraucherzentrae nur dort kann sie schnell und flexibel informieren. Und nur dort kann der Umweltberater wenn es drauf ankommt, auch Prduktionen nennen. Mit diesem Quentchen Unabhängigkeit steht und fällt für viele die Glaubwürdigkeit des ganzen Projekts.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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